Das hatte man sich beim 1. FC Lok anders vorgestellt: Mit einem jungen, dynamischen Trainer sollte die schwere Saison gemeistert werden. Doch nach einem enttäuschenden Saisonstart mit nur einem Punkt aus sieben Spielen beurlaubte der Club nun Hänsel. Eric Eiselt soll kurzfristig das Training übernehmen. Aber wer kommt langfristig?
Nach nur 84 Tagen ist die Ära Carsten Hänsel beim 1. FC Lok schon wieder zu Ende. Der 30-Jährige wurde nach nur einem Punkt aus sieben Spielen am Montagvormittag beurlaubt. “Er ist nicht gekündigt”, betonte Vorstandssprecher René Gruschka auf Nachfrage und erklärte, dass die Trennung “rein sportliche” Gründe habe.
Carsten Hänsel war mit großen Hoffnungen als Trainer des FCL gestartet, sprach von “Wunschspielern”, die er für die Mission Klassenerhalt verpflichtet habe und davon, dass es eine ganz schwere Saison wird, an der am Ende alle glücklich sein werden, wenn Lok mit einem Tor mehr über dem Strich stünde. Doch dieser Strich, der Absteiger von Nichtabsteigern trennt, geriet dieses Wochenende in größere Entfernung. Lok ist nach nur einem Punkt aus den ersten sieben Spielen vier Punkte vom rettenden Ufer entfernt. In den verbleibenden 23 Spielen sicher nicht unlösbar, aber das Auftreten der Truppe – vor allem im Landespokal gegen Einheit Kamenz und gegen Union Berlin II am letzten Freitag – muss den Verantwortlichen zu denken gegeben haben.
Zudem haben sich laut L-IZ.de-Informationen auch die kritischen Stimmen innerhalb der Mannschaft seit Trainingsbeginn verstärkt. Die Beziehung zwischen Trainer und Mannschaft stand schon frühzeitig unter keinem guten Stern. Hänsel sortierte radikal aus, schickte mit Brodkorb, Bachmann und Werner unnötig erfahrene Kräfte weg, holte dafür mit Trojandt, Scheibe und Dräger drei Spieler von seinem Ex-Team, der U23 vom HFC. Scheibe und Dräger spielten eine miserable Vorbereitung, nur Trojandt wusste von Anfang an zu überzeugen. Das stieß dem gebliebenen Stammpersonal der Vorsaison auf. Und so taumelte Lok nach großem Aderlass und ohne bisher nennenswerte Verstärkungen dem letzten Tabellenplatz entgegen.
Wie es nun weitergeht, ist offen. “Wir haben Co-Trainer Eric Eiselt gebeten, am Montagabend das Training zu übernehmen und werden parallel dazu nach einer Lösung suchen”, so Gruschka. Dabei erscheint eine interne Lösung mit Eric Eiselt und vielleicht sogar Maik Kischko, obgleich beide nicht in Besitz der für die Regionalliga notwendigen A-Lizenz sind, genauso denkbar wie eine externe. Mit Hänsels Co-Trainer Rico Winkler muss zudem noch gesprochen werden. Klar ist: Lok hat für die Trainerbank auf lange Sicht nur einen Schuss und der muss sitzen.
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