Der neugegründete FFV Leipzig konnte sein erstes Pflichtspiel gewinnen. Durch einen 1:5-Sieg beim ATS Buntentor zogen die Zweitliga-Frauen in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Aber auch wenn das Ergebnis deutlich klingt, die Partie beim Bremer Verbandsligisten war lange Zeit eine knappe Kiste. Erst vier Leipziger Treffer in der Schlussphase entschieden das Spiel zugunsten des Favoriten.

Nichts als das Weiterkommen stand zur Debatte. Unter Pflichtspielbedingungen wollten sich die Leipzigerinnen im hohen Norden den Feinschliff für den bevorstehenden Liga-Auftakt holen. Vor 280 Zuschauern schien dieser Plan auch aufgehen zu wollen. In der 27. Minute legte Florin Wagner aus dem defensiven Mittelfeld heraus einen langen Zuckerpass vor. Marie-Luise Herrmann startete durch und ließ sich die Chance zur 0:1-Führung nicht nehmen. Eigentlich alles gut, sieht man mal von der Tatsache ab, dass dies bis zur Halbzeit der einzige FFV-Treffer blieb.

“Die Art und Weise der ersten Halbzeit hat eigentlich keine Ängste aufkommen lassen.”, resümierte Trainer Hendrik Rudolph. Diese Angstfreiheit führte bei seinen Abwehrspielerinnen offenbar zu einer gewissen Tiefenentspannung, aus der es zwölf Minuten nach Wiederanpfiff ein jähes Erwachen gab. Zunächst schickte Angelina Lübcke einen Fehlpass ins Mittelfeld. Doch Sophie Görner holte sich die Kugel zurück, spielt dann aber einen unkonzentrierten Pass, den sich der Gegner holte. Völlig überraschend schob Buntentor durch Hedel zum 1:1-Ausgleich ein (57.).

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Nun begann das Nervenkostüm der jungen Leipziger Truppe zu vibrieren. Und auch Coach Rudolph empfand den plötzlichen Drahtseilakt als durchaus “unangenehm”. “So ein Spiel ist vor allem für die Abwehr ziemlich eklig. Sie wird ganz, ganz selten gefordert, aber es besteht immer die Gefahr, dass mal Eine durchkommt”, so der Trainer. Die Gefahr konnte gebannt werden. Und als es in den siebziger Minuten gleich dreimal im Kasten der Gastgeberinnen klingelte, konnte auch Rudolph seinen Puls langsam wieder herunter fahren.

Aus dem Gewusel heraus hatte Michelle Förster die 1:2-Führung erzielt (72.), die Florin Wagner nach einer Gäbler-Ecke nur zwei Minuten später auf 1:3 ausbaute (74.). Wenig später staubte Herrmann zu ihrem zweiten Treffer des Tages ab und machte den Sack endgültig zu (1:4/ 77.). Den Schlusspunkt zum 1:5 setzte Natalie Horn in der 85. Minute. “Es waren ein paar schöne Spielzüge dabei”, analysierte Hendrik Rudolph, “aber es hat sich gezeigt, dass noch viel Arbeit wartet, vor allem im Abwehrverhalten”. Am Sonntag zum Zweitliga-Start in Meppen (Anstoß 14:00 Uhr) wird der Beton in der Defensive vermutlich einer ausführlichen Härteprüfung unterzogen.
ATS Buntentor vs. FFV Leipzig 1:5 (0:1)
DFB-Pokal, 1. Runde

ATS Buntentor: Ruhe, Liebs, Buse (77. Ulbrich), Brimmer, Kleinfeld, Hedel, Bröning, Jobe, Asendorf (80. Messer), Woggan, Rüsenberg (39. Karpe).
FFV Leipzig: Schumann, Horn, Birne, Lübcke, Appel, Wagner, Heller (46. Görner), Herrmann, Rudenko (80. Kessler), Gäbler, Förster (75. Pfretzschner).

Torfolge: 0:1 Herrmann (27.), 1:1 Hedel (57.), 1:2 Förster (72.), 1:3 Wagner (74.), 1:4 Herrmann (77.), 1:5 Horn (85.), Schiedsrichter: Lena Dittmann (Stadthagen), Zuschauer: 280.

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