Fünf Wochen Vorbereitung sind vorbei, am morgigen Samstag um 13:30 Uhr startet der 1. FC Lok beim SV Babelsberg in seine zweite Regionalliga-Saison. Trainer Carsten Hänsel hofft auf einen Punkt beim Drittliga-Absteiger aus der Filmstadt, der allerdings auch für sich selbst noch eine große Wundertüte ist.

Gegen den sommerlichen Umbruch beim SV Babelsberg sind die Veränderungen beim 1. FC Lok nur Schönheitsreparaturen. Nur vier Spieler aus der letzten Saison sind geblieben, 15 neue sind nach Babelsberg gekommen. Der Potsdamer Stadtteil-Club war nicht nur aus der 3. Liga abgestiegen, er steckt auch in finanziellen Nöten. Bei Nulldrei muss gespart werden, deshalb wurde bei den 40 (!) getesteten Spielern in der Sommerpause verstärkt aufs Preis-Leistungs-Verhältnis geachtet. Entstanden ist eine junge Mannschaft in der nur fünf Spieler älter als 25 sind. Aber was diese zu leisten im Stande ist, weiß auch in Babelsberg niemand so recht. Ziel ist zunächst der Klassenerhalt, auch weil die Mannschaft von Trainer Cem Efe sich erst finden muss. Ein halbes Jahr hat man für den Lernprozess eingebaut und bittet um Geduld.

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Klingt alles irgendwie wie beim 1. FC Lok. Bei Lok gibt es ebenfalls finanzielle Nöte, fand ebenfalls ein Umbruch mit 15 Abgängen und 15 Neuzugängen statt, auch hier musste genau geschaut werden, wer in Mannschaft und Bilanz passt und auch hier braucht Trainer Carsten Hänsel Zeit. Der Start in Babelsberg ist für ihn jedenfalls optimal, wie er zum Trainingsstart einräumte. “Wir haben dort nichts zu verlieren, anders als bei einem Duell gegen einen Abstiegskandidaten.”

Und nach den letzten Testeindrücken gegen Braunschweig II und Schalke 04 scheint Lok tatsächlich in der richtigen Verfassung zu sein, um zumindest das Minimalziel des Trainers zu erfüllen. “Wir wollen richtig Gas geben und genauso gut spielen wie in den beiden Partien. Dann haben wir die Chance auf einen Punkt. Alle Fans, die nach Babelsberg fahren, können sich darauf verlassen, dass sich die Mannschaft zerreißen wird.” Hänsel muss auf die verletzten Albrecht Brumme und Christopher Zerbe verzichten, kann aber auf die Neuzugänge Vadim Logins und Jorgo Nika bauen. Logins wird mit seinen 31 Jahren noch mehr Erfahrung in die junge Mannschaft bringen und dazu die in der Vorbereitung wackelige rechte Außenbahn stabilisieren. Der große Verlierer ist dadurch Dustin Scheibe, der viel zu selten an seine Leistungen in der vergangenen Oberliga-Saison anknüpfen konnte.

Mindestens 500 Lok-Fans sollten den Weg zu Nulldrei finden, wo eine Probstheidaer Männerfußballmannschaft das letzte Mal im August 1999 aufgeschlagen ist. Damals gab es für den VfB zum Auftakt eine 1:3-Niederlage. Nach vier Punkten aus fünf Spieltagen bekam der damalige Trainer Dragoslav Stepanovic schließlich seine Papiere. Diesmal ist das Lok-Präsidium entspannt. “Auch uns als Präsidium ist die Schwere der sportlichen Aufgabe in dieser Saison bewusst. Wir sind aber felsenfest davon überzeugt, dass unsere Mannschaft den Klassenerhalt schaffen wird. Uns ist klar, dass es Schwächephasen geben kann – aber auch dann werden wir kühlen Kopf bewahren und hinter dem Team stehen. Wir als Präsidium freuen uns darauf, dass die Saison endlich losgeht und werden alle gemeinsam nach Babelsberg fahren, um unsere Jungs anzufeuern”, so Präsident Heiko Spauke.

Im Lok-Mannschaftsbus ist übrigens noch ein Platz frei, der bei ebay bis Freitagabend um 22:22 Uhr ersteigert werden kann.

Der Link zur Versteigerung:
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