Am Mittwoch trafen Vertreter des 1. FC Lok mit dem Präsidenten des Sächsischen Fußballverbands und Führungspersonen des Landespräventionsrats zusammen. Ziel des Gesprächs: Lok aus den negativen Schlagzeilen zu holen. Der Vorstand meint es diesmal ernst.

Jahrelang lag die Fanarbeit brach und das rächt sich zum ungünstigsten Zeitpunkt für den FCL. Eigentlich ist die Rettung vor der Insolvenz des Vereins schon eine Herkules-Aufgabe, doch weil das ohne gleichzeitige Imageverbesserung nicht geht, gleich zwei Vorfälle die Aufbauarbeit zurückwarfen, kämpft das aktuelle Arbeitspräsidium des 1. FC Lok nun auch für Veränderungen im Stadion.

Schon fünf Tage nach den Vorfällen in Babelsberg kündigte der Verein Maßnahmen zur Lösung der Probleme im eigenen Fanbereich an. Am vergangenen Mittwoch trafen zudem der Präsident des 1. FC Lok, Heiko Spauke und Martin Mieth, Vizepräsident und zuständig für Sicherheitsfragen, mit dem Präsidenten des Sächsischen Fußballverbands, Klaus Reichenbach, und Lutz Mende, dem SFV-Sicherheitsbeauftragten sowie dem Geschäftsführer des Landespräventionsrats zusammen. Gemeinsam diskutierte man vor dem Hintergrund der Vorfälle beim Spiel gegen den Halleschen FC und beim SV Babelsberg, Möglichkeiten die zukünftige Fanarbeit beim 1. FC Lok zu verbessern.
Der SFV wertete das Gespräch in einer Pressemitteilung als Erfolg: “Sowohl der SFV, als auch der Landespräventionsrat haben dabei dem Verein und seinen anwesenden Präsidiumsvertretern Unterstützung auf dem eingeschlagenen Weg zugesichert. Ausschlaggebend dafür waren die deutliche Distanzierung der Vereinsführung von der Verbreitung rechten Gedankenguts, gewalttätigen Übergriffen und der Verbreitung gewaltverherrlichender Äußerungen. Positiv wurden zudem die verhängten Stadionverbote und die bereits beschlossenen Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit im Stadion bewertet”, heißt es in einer Mitteilung des Verbands. Auch das NOFV-Sportgericht hatte Lok die bereits beschlossenen Maßnahmen bei der Bemessung des Strafmaßes für die Vorfälle in Babelsberg zugute erhalten. Lok muss “nur” 2.500 Euro zahlen und erhielt eine letzte Warnung. Bei einem weiteren Vergehen droht ein Geisterspiel, was dem Verein ungleich teurer zu stehen kommen würde.

Präsident Heiko Spauke zeigte sich ebenfalls begeistert von dem Gespräch. “Ich bin mit einem positiven Gefühl herausgegangen”, so Spauke. “Besonders hat mir gefallen, dass man unsere Arbeit als positiv bewertet. Ein Satz von Klaus Reichenbach war ebenfalls prägend: “Wer nicht versucht miteinander zu reden, möchte auch nichts ändern.” Eine ähnliche Aussage bekam L-IZ.de bereits vorige Woche von der Leiterin des Leipziger Sport- und Bäderamts, Kerstin Kirmes, übermittelt. In einer von ihr verfassten Mitteilung zur Fansituation bei Lok hieß es: “Unabhängig davon bemüht sich der neue Vorstand des 1. FC Lok sehr respektabel und deutlich um ein gutes Management, eine klare Kommunikation und (endlich!) eine deutliche Abgrenzung von Gewalt, Gewaltverherrlichung und Extremismus in Verein und dem Fan-Umfeld.” Deutliche Worte, die für sich stehen. Für Donnerstagabend, 18:30 Uhr, hat der Vorstand alle Fans eingeladen, auf der Tribüne des Plache-Stadions über die zukünftige Fanarbeit zu diskutieren. Der richtige Weg scheint jedenfalls eingeschlagen.

Landespräventionsrat im Internet:
www.lpr.sachsen.de/11014.htm

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