Die diesjährige Heimspielpremiere des 1. FC Lok ist missglückt. Gegen einen abgezockten ZFC Meuselwitz verloren die Probstheidaer mit 1:3 (0:2). Der Gastgeber bot vor 2.325 Zuschauern wieder eine kämpferische Partie, ohne allerdings in der Offensive die wenigen Abschlüsse zu veredeln.
Vor drei Monaten war die Partie Lok Leipzig gegen den ZFC Meuselwitz noch ein lockerer Sommerfußballkick mit zwei Toren auf beiden Seiten. Man tat sich nicht weh, dachte lieber an den Sommerurlaub. Drei Monate später hatte es im Mittelfeld schon nach zehn Minuten öfter gekracht als damals. Hildebrandt gegen Starke, Müller gegen Hildebrandt, Starke gegen Kilz. Die Zweikämpfe lebten von großer Intensität. So wie es Lok-Trainer Carsten Hänsel vorhergesagt hatte.
Seine Mannschaft hielt hier gut dagegen, geriet aber trotzdem in Rückstand. Weil Logins gegen Ferl zu ungeschickt in den Zweikampf im Strafraum geht, weil Schiedsrichter Lasse Koslowski – der ohne gerade Linie pfiff – sich falsch entschied? Der Berliner zeigte nach 16 Minuten auf den Elfmeterpunkt. Lok-Keeper Steven Braunsdorf hielt Frank Müllers Elfer zunächst, Müllers Nachschuss saß.
Lok zeigte sich beeindruckt und musste nach 32 Minuten den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Nach langem Einwurf ließ Kittler Ex-Lok-Kicker Starke auf Sebastian Latowski ablegen, dessen Schuss mit Seltenheitswert im langen Eck einschlug. Trotz minimalem Aufwand führte der von 80 Fans unterstützte Gast.
Lok ließ dagegen Finesse vermissen. Lange Diagonalbälle auf den kleinen Franz Bochmann, der gegen den 1,95 Meter großen Andreas Luck einen Schweren Stand hatte, brachten nicht den gewünschten Erfolg und Rico Engler war auf außen einmal mehr zu ängstlich. “Ich hatte mir unter der Woche einen Plan ausgedacht von dem ich dachte, dass er uns gegen Meuselwitz hilft. Er ist nicht aufgegangen, deswegen nehme ich die Niederlage auf meine Kappe”, gestand Lok-Trainer Carsten Hänsel nach dem Spiel.
Zur Halbzeit versuchte er den Kurs zu korrigieren, nahm überraschend Sebastian Seifert und den unauffälligen Armin Kilz heraus und brachte Sebastian Dräger und Markus Krug. Vor allem Krug machte seine Sache auffällig gut, brachte die richtige Mentalität in die Lok-Elf, die 20 Minuten lang die Gäste einschnürte, aber zu selten zum Abschluss kam. Meuselwitz reichte dagegen eine Chance für ein weiteres Tor. Einmal stand Krug falsch, Frank Müllers Kopfball drückte erneut Latowski über die Linie.
Das darauffolgende Eigentor von Lucks brachte Lok noch einmal Hoffnung, war aber nicht mehr als der Ehrentreffer. “Aber ich will nicht wissen, was passiert wäre, wenn Lok dann noch mal getroffen hätte. Dann wäre es sicher eng geworden”, so Gästetrainer Holm Pinder, der sich “wahnsinnig” über die drei Punkte freute.
Nach zwei Spielen ohne Punkt muss Lok am kommenden Freitagabend, 20 Uhr, gegen den direkten Konkurrenten VfB Auerbach die ersten drei Punkte einsammeln. Dann muss der Plan passen, denn aufopferungsvoller Kampf wie in Babelsberg oder gegen Meuselwitz kommt zwar bei den Fans gut an, bringt aber allein keine Punkte.
Statistik: 0:1 F. Müller (16.), 0:2 Latowski (32.), 0:3 Latowski (74.), 1:3 Luck (76./Eigentor)
1. FC Lok Leipzig: Braunsdorf – Logins (85. Lunderstädt), Muwanga, Kittler, Seifert (46. Krug) – Hildebrandt, Kilz (46. Dräger) – Bochmann, Trojandt, Engler – Rolleder
ZFC Meuselwitz: Teichmann – Luck, F. Müller, Ferl, Böhme – Scheidler (70. Weinert), Starke, D. Müller, Albert – Latowski (78. Weiske), Boltze (89. Jentzsch)
Zuschauer: 2.325
Die untere Tabellenregion der Regionalliga Nordost nach zwei Spieltagen:
12. Germania Halberstadt (1 Spiel/1 Punkt/-2 Tore)
13. VfB Auerbach (2/1/-3)
14. 1. FC Magdeburg (1/0/ -2)
15. 1. FC Lok Leipzig (2/0/ -3)
16. VFC Plauen (2/0/-4)
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