Das war nichts für schwache Nerven. Die BSG Chemie hat ihr Erstrunden-Match im Sachsen-Pokal gewonnen. Gegen Germania Chemnitz setzten sich die Leutzscher mit 6:4 (1:0, 1:1, 1:1) nach Elfmeterschießen durch. Von Beginn entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit federleichten Vorteilen auf Seiten der Grün-Weißen.
Die erste richtig dicke Gelegenheit hatten dennoch die Gäste: Marcel Gehrkes Flanke verwandelte sich zum Torschuss, der auf die Querlatte knallte.
Zwei Solos der Leutzscher durch Wolf und Schlüchtermann blieben erfolglos, doch im dritten Versuch klappte es. Nach Foul an Stefan Peter tat Schiedsrichter Mirko Eckart gut daran, Assistent Walther zu konsultieren, der den richtigen Blick auf das Geschehen hatte und das Vergehen im Strafraum erkannte. Erik Bader untermauerte seine Kaltschnäuzigkeit bei Elfmetern, indem er souverän verwandelte (38.).
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Germanen den Druck. Eines der vielen unnötigen Fouls in Strafraumnähe wurde mit einem indirekten Freistoß geahndet. Der Chemnitzer Gehrke wurde nach der kurzen Ablage nicht vehement genug attackiert. Sein veritabler Schuss schlug im Leutzscher Kasten ein (64.).
Was nun folgte, war 56 Minuten Hitzeschlacht. Weil auch die Verlängerung torlos blieb, musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Vielleicht waren es die vielen “Ratschläge” aus dem Leutzscher Fanblock, die den Chemnitzer Rico Albrecht dazu bewogen, die Kugel in englischer Manier über den Kasten zu dreschen. Da sich Reich, Knaut, Schilling, Bader und Wolf von ihrer coolsten Seite zeigten, siegten die Chemiker am Ende 6:4.
Die Erleichterung auf grün-weißer Seite war nach dem Siegtreffer förmlich greifbar. Dennoch sollte das glückliche Weiterkommen nicht die Sicht auf die noch vorhandenen spielerischen Problemzonen verstellen. Auf Trainer André Schönitz und sein Team wartet noch ein hartes Stück Arbeit.
BSG Chemie Leipzig:
Robert Sträter – Hannes Rook (62. Michael Schilling), Maximilian Heyse, Erik Bader, Lukas Rieger – Matthias Gothe (62. Marco Blanc), Sven Schlüchtermann, David Reich, Marcus Wolf (C) – Oliver Knaut, Stefan Peter (81. Frederik Jahnke)
TSV Germania Chemnitz 08:
Nico Gellner – Pierre Fischer, Sören Pehle, Timm Kubitzsch, Rico Albrecht – Andreas Hänel (83. Karsten Nicklas), Christopher Illing, Christian Bretfeld, Marcel Gehrke – Marcus Hennig (83. Thomas Ramm), Eduard Klooz (62. Christian Lang)
Tore in der regulären Spielzeit:
1:0 Erik Bader (38.), 1:1 Marcel Gehrke (64.)
Tore im Strafstoßschießen:
2:1 David Reich, 2:2 Marcel Gehrke, 3:2 Oliver Knaut, 3:3 Thomas Ramm, 4:3 Michael Schilling, 5:3 Erik Bader, 5:4 Christian Lang, 6:4 Marcus Wolf
Schiedsrichter:
Mirko Eckart (Döbeln) – Assistenten: Holger Walther, Max Bringmann
Zuschauer:
316 im Alfred-Kunze-Sportpark
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