Mit einem 2:1 (1:0) besiegte der 1. FC Lok zum Saisonabschluss den VFC Plauen. Das achte Spiel in Folge war gleichzeitig das vorerst letzte für Marco Rose als Trainer der Leipziger. Mit dem Trainer werden wohl auch eine Reihe von Spielern den Club verlassen. Angesichts der bemerkenswerten Entwicklung des Teams ein herber Schlag für Fans und Führung.
Als nach dem Spiel die komplette Mannschaft zu den 120 nach Plauen mitgereisten Lok-Fans unter den 1.237 Zuschauern in die Kurve kam, stand Co-Trainer Eric Eiselt einsam an der eigenen Trainerbank. Ob das Lok-Urgestein die Wehmut gepackt hat? Wer würde es ihm verübeln: Acht Spiele in Folge blieb der FCL ungeschlagen, verlor in dieser Saison nur gegen den FSV Zwickau zweimal, ist seit dem 11. Mai sicher in der kommenden Regionalliga-Saison dabei. Das Team hat nach der enttäuschenden Heimpleite gegen den FSV Zwickau am 9. März eine bemerkenswerte Entwicklung genommen – die an diesem Samstag in Plauen ihr Ende fand.
Aufgrund der finanziellen Lage muss Lok den Gürtel enger schnallen, Rose ist schon weg und ihm werden wohl ein paar Stützen der Mannschaft folgen. Albert Spahiu überlegt noch, Alexis Theodosiadis verabschiedete sich in Plauen schon von den Medienvertretern, Christopher Gäng bat am Freitag um Vertragsauflösung. Und auch Patrick Grandner, der unbedingt gehalten werden soll, wackelt.
Einerseits entlastet ihr Weggang den Etat, andererseits waren sie doch wichtige Bestandteile dieser Entwicklung. Spahiu traf in der Rückrunde sechs Mal, Grandner dreimal, beide oftmals sehenswert. Theodosiadis verlieh der Mannschaft spielerische Klasse, Gäng hielt in der Rückrunde mindestens gegen Rasenball und den Berliner AK den Punkt fest.
In Plauen spielten sie ein letztes Mal gemeinsam. Spahiu traf noch mal nach Pass von Theodosiadis und schönem Dribbling (13.), Gäng machte nach 33 Minuten Platz für Alexander Czempik. Angeblich der Muskel, aber wohl eher eine Geste Richtung Czempik. Der hatte nur einmal etwas zu halten, musste in der Schlussminute schließlich noch einmal hinter sich greifen. Danny Wild erzielte Plauens Ehrentreffer. Zuvor hatte Rolleder per Kopf alles klar gemacht, die Ecke kam – na klar – von Theodosiadis. Noch einmal lobte Marco Rose den Charakter seiner Jungs. “Ich bin sehr stolz auf dieses Jahr mit meinen Jungs.” Die haben mit dem Sieg tatsächlich noch den 10. Tabellenplatz erklommen. “Das war unser großes letztes Ziel”, so Rose. Was sein nächstes Ziel sein wird, weiß der Coach noch nicht. Eine Anfrage von Sechstligist Schott Mainz bestätigte er allerdings. “Mainz ist meine zweite Heimat und ich will ja auch noch den Fußballlehrer machen.”
Die kommenden Tage werden zeigen, wer dann noch von seiner Mannschaft in Probstheida übrig bleibt. Seifert, Werner und Saalbach hatten schon bekundet, bleiben zu wollen. Krug und Rolleder bleiben definitiv. Benedikt Seipel, der in Plauen wieder gute Ansätze zeigte, will die Gespräche abwarten, genauso Marcus Brodkorb. Hinzu kommt, dass Neu-Trainer Hänsel den Kader sowieso ausdünnen will und muss. Aus Lok-Sicht ärgerlich, dass die finanziellen Verfehlungen der letzten Jahre eine Weiterentwicklung dieser Mannschaft unmöglich machen. Mit dem Team hätte Lok kommende Saison gute Chancen auf einen ordentlichen Mittelfeldplatz gehabt.
VFC Plauen vs. 1.FC Lok Leipzig 1:2 (0:1)
VFC Plauen: Person – Landgraf, Färber, Fitkau, Nolde (80. Wolf) – Rupf – Sajbidor (70. Hager), Schindler, Knoll, Lietz – Wild.
1. FC Lok Leipzig: Gäng (33. Czempik) – Seifert (87. Krug), Saalbach, Theodosiadis, Werner – Bachmann, Hildebrandt, Seipel, Spahiu – Rolleder, Schulz (46. Stratmann).
Torfolge: 0:1 Spahiu (13.), 0:2 Rolleder (70.), 1:2 Wild (90.), Schiedsrichter: Alexander Sather (Grimma), Zuschauer: 1.237 im Vogtlandstadion, Plauen.
(Endstand nach 30 Spieltagen)
1.) RB Leipzig (72 Punkte/ +43 Tore)
2.) FC Carl Zeiss Jena (58/ +26)
3.) FSV Zwickau (53/ +30)
4.) Berliner AK (53/ +19)
5.) Hertha BSC II (46/ +7)
6.) 1.FC Magdeburg (45/ +1)
7.) ZFC Meuselwitz (45/ -3)
8.) TSG Neustrelitz (40/ +2)
9.) Germania Halberstadt (38/ -3)
10.) 1.FC Lok Leipzig (36/ -4)
11.) Optik Rathenow (35/ -11)
12.) Union Berlin II (31/ -6)
13.) VFC Plauen (29/ -10)
14.) VfB Auerbach (28/ -13)
15.) Energie Cottbus II (20/ -27)
16.) Torgelower SV Greif (13/ -51)
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