Als die Rasenballer gestern den Meisterschaftspokal überreicht bekamen, war einer nicht dabei. RB Leipzig hat Jeremy Karikari mit sofortiger Wirkung vor die Tür gesetzt. Dies teilte der Verein am Montag auf seiner Homepage mit. Der Mittelfeldspieler lieferte sich nach dem Derby eine Auseinandersetzung in einem Nachtclub.
Die Nobeldisko “L1” in der Innenstadt ist unter Spielern von Lok und RasenBallsport gleichermaßen beliebt. Nachdem man sich am Mittwoch auf dem Rasen torlos trennte, folgte in der Nacht so etwas wie eine “dritte Halbzeit”. Jeremy Karikari geriet nach Informationen erst mit einem Lok-Spieler aneinander. Als ein Türsteher einschritt, bekam der Mann den Zorn des 25-Jährigen zu spüren.
Karikari gehört erst seit Juli 2012 zum RB-Kader. Zuvor kickte der Deutsch-Ghanaer für Eintracht Trier. RB Leipzig hielt sich gestern noch bedeckt. “Davon höre ich zum ersten Mal”, meinte Sprecher Sharif Shoukry nach dem Zwickau-Spiel zu L-IZ.de. Allerdings war Karikari am Wochenende weder für die Profis noch für die U23 im Einsatz. Beim Derby hatte er nur auf der Bank gesessen. Einen triftigen Grund für sein Fehlen nannten die Leipziger nicht.
Heute Nachmittag die Bestätigung. “Wir haben uns nach Bekanntwerden dieses sehr unerfreulichen Vorfalls Ende letzter Woche zunächst dazu entschlossen, den Spieler Jeremy Karikari bis auf Weiteres zu suspendieren. Solche Zwischenfälle werden unsererseits überhaupt nicht toleriert und auch auf das Schärfste verurteilt”, teilte Sportdirektor Ralf Rangnick mit.
Karikari habe nicht nur sich selbst, sondern natürlich auch dem gesamten Verein geschadet und zudem seine Vorbildfunktion missachtet. “Mittlerweile haben sich die Vorwürfe konkretisiert und bestätigt. Aus diesem Grund ziehen wir nun die Konsequenzen und trennen uns mit sofortiger Wirkung vom Spieler Jeremy Karikari”, so Rangnick.
Eine weitere Hiobsbotschaft erreichte die RB-Kicker aus der medizinischen Abteilung. Kapitän Daniel Frahn fällt wegen seines Innenbandanrisses voraussichtlich vier Wochen aus. Damit müssen die Leipziger auf den Knipser (20 Tore) in der Relegation gegen den Meister der Regionalliga West (29.05./02.06.) verzichten. Stefan Kutschke, der ebenfalls in die Disko-Rangelei involviert gewesen sein soll, fehlte gestern gegen Zwickau – offiziell wegen einer Virus-Erkrankung. Der Sturmtank wird allerdings gegen Chemnitz (Mittwoch/19:30 Uhr), so ist aus Vereinskreisen zu hören, wieder auflaufen.
Ergänzung vom 16. Mai 2013: Stefan Kutschke teilte L-IZ.de am Mittwoch über seinen Verein mit, er sei an der Auseinandersetzung in der Disko “L1” nicht beteiligt gewesen. Er habe sich an dem Abend nicht in der Diskothek aufgehalten.
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