Kleider machen Leute. Diese Weisheit gilt auch im Hause RB Leipzig. Ob eingefleischter Fan oder neugieriger Normalo. Bei dem deutsch-österreichischen Fußballprojekt eines Salzburger Brause-Herstellers ist jeder Zuschauer gerne gesehen. Naja, fast jeder. Einschlägige Szenebekleidung ist ab sofort im Zentralstadion ausdrücklich unerwünscht. Diese Order ergeht seitens der Rasenballer nicht ganz zufällig gerade jetzt. Am Mittwoch (Anstoß 18 Uhr) empfangen sie den 1. FC Lok.
Die Probstheidaer bewerben nicht nur rein zufällig ebenfalls ein österreichisches Dosen-Getränk, sondern müssen sich seit Jahren auch mit einigen Rechtsextremisten im Fanlager herumschlagen. Beim Hinspiel im September 2012 machten Mitglieder der Ultra-Gruppe “Scenario”, die sich selbst auch als “Fightclub” charakterisiert, von sich Reden. Sie griffen nach dem Abpfiff vor dem Stadion gezielt Journalisten an, die über die rechte Szene recherchieren.
Damals hatte Lok das Hausrecht, beim wohl vorerst letzten Spiel der beiden Mannschaften am Mittwoch stehen die Vorzeichen umgekehrt. Womit diesmal die Rasenballer entscheiden, wer ins Stadion darf und wer sich die WM-Arena vom Parkplatz aus anschauen oder wieder nach Hause gehen darf. Einige Besucher des Spiels werden also auf ihr Outfit achten müssen.
Wer mit rechten Symbolen oder einschlägiger Szene-Kleidung aufläuft, erhält Stadionverbot. Die Regelung schließt ausdrücklich die Marke “Thor Steinar” ein, die bei rechtsorientierten Mitbürgern seit Jahren hohe Beliebtheit erfährt. Fans, die Zuschauer in rechter Kleidung bemerken, rufen die Rasenballer zur Zivilcourage auf. “Die Ordner sind angehalten, in solchen Fällen einzuschreiten”, so RB-Pressesprecher Sharif Shoukry.
Eine Entscheidung die bis zum Spiel noch für Gesprächsstoff sorgen könnte. Die Rasenballer stehen dabei auch ein wenig selbst gewollt unter Zugzwang. Der Verein checkt nämlich alle Transparente der eigenen Supporter auf deren Inhalt. Wie L-IZ.de berichtete, dürfen nicht-rechte RB-Fans seit März keine Banner mehr mit der Aufschrift “Block 28” verwenden.
Die von ihnen anhand ihres Stammplatzes im Zentralstadion gewählte Ziffernfolge steht unter Neonazis als Chiffre für das in Deutschland verbotene Rechtsrock-Netzwerk “Blood & Honour”. Nun betont die Vereinsführung von RB Leipzig diese allgemeine Null-Toleranz nochmals im Vorfeld des Spiels am Mittwoch, den 8. Mai.
Zum Artikel vom 21. März 2013 auf L-IZ.de
RB Leipzig verbietet “Block 28”: Supporter sind empört
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