RB Leipzig bewegt sich in großen Schritten in Richtung Aufstiegsrelegation. Am Sonntag besiegte der Spitzenreiter der Regionalliga Nordost den 1. FC Magdeburg vor heimischer Kulisse souverän mit 4:0 (2:0). Für einen Leipziger war heute ein ganz besonderer Tag: Daniel Frahn feierte sein 100. Pflichtspiel im RB-Trikot.
Trainer Alexander Zorniger schickte weitestgehend dieselbe Elf auf’s Feld, die vorige Woche Torgelow eine kalte Dusche verpasst hatte. Vor lautstarker Kulisse fanden die Rasenballer besser ins Spiel. Erst scheiterten Rockenbach (4.) und Frahn (11.) von der Strafraumgrenze aus an FCM-Keeper Tischer. Kutschke brachte die Leipziger schließlich durch einen platzierten Kopfball auf die Siegerstraße (18.). Nach Freistoß von halblinks erhöhte der Sturmtank Minuten später auf 2:0 (25.) – natürlich per Kopf.
In der 37. Minute fiel das dritte Tor – oder auch nicht? Rockenbach zirkelt einen Freistoß aus 17 Metern gefühlvoll unter die Latte. Wie einst in Wembley klatscht der Ball knapp hinter der Torlinie auf den Rasen und springt zurück ins Feld. Frahn gestikuliert wild. Aber Schiri Stefan Kleinschmidt und Assistent Jan Schröder sind sich einig: Kein Tor.
Nach dem Seitenwechsel macht “Kutsche” den Hattrick perfekt. Gefühlte 15 Meter vor dem Kasten steckt er den Ball durch die Beine von Tischer, der in der Situation keine gute Figur macht (47.). Die 300 mitgreisten FCM-Fans sind bedient, zumal Kaiser Momente später nach Akrobatik-Einlage im Sechzehner den nächsten Treffer auf dem Fuß hat. Die Gäste finden derweil keinen Zugriff und bemühen sich redlichst um Schadensbegrenzung. Zu ernsthaften Chancen kommen nur die Rasenballer, deren Fans in der 82. Minute “We are the Champions” anstimmen.
Zu diesem Zeitpunkt ist den 7.432 Zuschauern längst klar, dass die Blau-Weißen nicht mehr ins Spiel zurückkommen werden. Bezeichnend: Erst in der Schlussphase muss RB-Keeper Coltorti zwei gefährliche Schüsse parieren (89.). Im Gegenzug belohnt sich Jubilar Frahn nach einem kurz ausgeführten Freistoß durch Kaiser mit seinem 20. Saisontor (90.).
Unter dem Strich gewinnt RB Leipzig hochverdient gegen ein Magdeburger Team, das dem Liga-Primus heute bei weitem nicht das Wasser reichen konnte. “Das war 3. Liga gegen 4. Liga”, konstatiert FCM-Coach Andreas Petersen. “Wir haben die beste erste Halbzeit gespielt, seit ich hier bin”, freute sich sein Leipziger Kollege Zorniger. “Die Mannschaft hatte Spaß an der Balleroberung und eine sehr, sehr gute Qualität bei den Standarts.” Während die ersten Gästefans enttäuscht den Heimweg antreten, singen die Rasenballisten: “Nie wieder Magdeburg, schalalalala!”
Weil CZ Jena in Plauen 3:1 (2:1) gewann, können die Rasenballer die Meisterschaft erst im Derby gegen den 1. FC Lok (8.5./ 18.00 Uhr) zementieren. Vorausgesetzt, die Jenaer erledigen ihre Hausaufgaben. Vor dem Leipzig-Kracher reist die RB-Elf am Samstag zur Reserve von Zweitligist Energie Cottbus (Anstoß: 13:30 Uhr).
RB Leipzig: Coltorti – Müller, Hoheneder, Franke, Judt – Fandrich (60. Röttger), Kaiser, Schulz – Rockenbach (79. Kammlott) – Kutschke (71. Karikari), Frahn.
1. FC Magdeburg: Tischer – Lenk, Friebertshäuser, Hackenberg, Butzen – Kurth (71. Blume), Teixeira-Rebelo, Burdenski (64. Boltze), Viteritti – Beck (64. Krieger), Beil.
Torfolge: 1:0 Kutschke (18.), 2:0 Kutschke (25.), 3:0 Kutschke (48.), 4:0 Frahn (90.). Schiedsrichter: Stefan Kleinschmidt (Leinefelde), Gelbe Karten: Karikari (Rasenball), Butzen, Friebertshäuser (beide Magdeburg). Zuschauer: 7.432 im Zentralstadion Leipzig.
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