Die Rasenballer sind nicht zu stoppen! Am Freitag gewann der Liga-Primus sein Flutlichtspiel gegen den VfB Auerbach verdient mit 1:0 (0:0). Das Tor des Tages erköpfte Daniel Frahn (71.). Mit dem dritten "Dreier" im Jahr 2013 bauten die Leipziger ihre Tabellenführung auf sensationelle 16 Punkte aus. Allerdings hat der Wettergott einen gehörigen Anteil an diesem Vorsprung. Die Konkurrenz kann dieses Wochenende schneebedingt nicht spielen.
Der Leipziger Flutlicht-Abend begann mit großen Emotionen. Mit einer Schweigeminute gedachten Spieler und Zuschauer Jenny Franke. Die Zwölfjährige, der die Rasenballer 2011 ein Benefiz-Spiel spendierten, erlag vergangenen Sonntag ihrem lebenslangen Krebsleiden. “Das bewegt einen schon”, gestand Kapitän Daniel Frahn, der den Leipziger Rasen mehrmals Hand in Hand mit der jungen Wittenbergerin betreten hatte.
Die Leipziger Aufstellung ohne nennenswerte Überraschungen. Dominik Kaiser kehrte nach überstandenem Fußödem zurück. Jeremy Karikari scheint Coach Zorniger vollends überzeugt zu haben. Carsten Kammlott ersetzte Stefan Kutschke (Gelb-Rot-Sperre), und Rockenbach, der unter der Woche mit einem grippalen Infekt zu kämpfen hatte, konnte entgegen aller Befürchtungen von Beginn an auflaufen. “Thiago hat kurzfristig Clemens Fandrich ersetzt, der sich vor dem Spiel krank gemeldet hat”, klärte Trainer Alexander Zorniger auf.
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Die Leipziger gaben ab der 1. Minute den Ton an. Kein Wunder, stellten sich die Vogtländer über weite Strecken in die eigene Hälfte und lauerten auf Konter. Mit dem offensiven Gegenpressing der Leiziger hatten die Auerbacher allerdings ihre Probleme. Mit Folgen: Die Gastgeber erspielten sich im ersten Durchgang über ein halbes Dutzend Großchancen. Aber Müller (11.), Kammlott (15., 22.), Franke (18.), Kaiser (26.) und Frahn (42.) hatten keinen Grund zum Jubeln. Allzu oft verzettelten sich die Rasenballer vor dem Sechzehner. Kamen sie zum Abschluss, landete der Ball im Aus oder Keeper Markus Dölz war zur Stelle.
Der Torwart avancierte übrigens zum “Liebling” der Massen, weil er schier jede Gelegenheit nutzte, um ein paar Sekunden zu schinden. Wird bekanntlich gern gesehen. Auf der anderen Seite hatten die Gäste zwei sehenswerte Szenen. Erst kontert Schuch die Leipziger aus, stürmt alleine auf Coltori zu und holt bei schwachem Abschluss immerhin eine Ecke heraus (31.). Dann hat Blankenburg die Auerbacher Führung auf dem Fuß, verhedderte sich aber im Abwehrgetümmel und schießt schließlich direkt in Coltortis Arme (36.). “Wenn man in der ersten Halbzeit vor dem Tor steht, darf man nicht in Aufregung verfallen, sondern muss treffen”, ärgerte sich Gästecoach Steffen Dünger. Denn: “Irgendwann knipsen sie.” Damit meinte er nicht etwa seine Jungs, sondern die torgefährlichen Gastgeber.
In der Halbzeit wechselte Zorniger den angeschlagenen Rockenbach gegen Timo Röttger aus. Eine Entscheidung, die Folgen haben sollte. Die 4.125 Zuchauer bekamen weiterhin Einbahnstraßenfußball geboten. Jedoch mangelte den Leipzigern lange Zeit der unbedingte Wille, das Spiel zu entscheiden. Bis zur 71. Minute. Ecke für Leipzig von der rechten Seite. Ein Fall für Timo Röttger. Sein Ball findet Frahn, der zur verdienten Führung einköpft. Stellt sich glatt die Frage, warum der Mittelfeld-Mann nicht in der Startelf stand? “Timo hat seine besten Spiele gemacht, wenn er von der Bank kam”, kommentiert Zorniger.
Plötzlich waren die Vogtländer gefordert, möchten sie nicht mit leeren Händen nach Hause fahren. Zum Ärger der ein Dutzend mitgereisten Fans blieb das flammende Offensiv-Feuerwerk aus. Die Schwarz-Gelben lauerten in der Schlussviertelstunde weiter auf Konter, während die Leipziger den “Dreier” selbstsicher in trockene Tücher packten. Kurz vor Schluss hat Röttger aus spitzem Winkel sogar das 2:0 auf dem Fuß, doch Dölz’ bärenstarker Reflex verhindert den Treffer (90.). “Heute bestand ein feines Gespür zwischen Fans und Mannschaft”, lobte Zorniger die eigenen Anhänger, die bei bibbernder Kälte viel Geduld bewiesen. “Die Fans haben gemerkt, was die Mannschaft braucht.” Nämlich lautstarke Unterstützung statt gellende Pfiffe.
Wenn das Klima mitspielt, reisen die Leipziger am Mittwoch zum Nachholspiel beim Berliner AK (Anstoß: 15:30 Uhr). Am Sonntag steht das Pokal-Halbfinale gegen Neugersdorf auf dem Programm (Anstoß: 14 Uhr).
RB Leipzig: Coltorti – Müller, Hoheneder, Sebastian, Franke, Kaiser, Karikari, Schulz (61. Morys), Rockenbach (46. Röttger), Kammlott (83. Ernst), Frahn.
VfB Auerbach: Dölz – Kubice, Vogel, Jedinak (87. Pfoh), Bocek, Blankenburg, Hampf, Schuch, Sommermeyer (80. Zurawsky), Wemme, Rau.
Torfolge: 1:0 Frahn (71.), Schiedsrichter: Steffen Hösel (Rövershagen), Gelbe Karten: Blankenburg, Vogel, Hampf, Zurawsky (alle Auerbach). Zuschauer: 4.125 im Zentralstadion Leipzig.
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