Schneebdeckter Rasen, Platzverweis für Kutschke, keine Tore. Spitzenreiter RB Leipzig hatte sich den Auftritt bei Germania Halberstadt irgendwie anders vorgestellt. 1.027 Zuschauer sahen in der Gefrierbox Friedensstadion einen bissigen Fußball-Fight mit Happy End. Beide Seiten hatten nach Abpfiff Grund zur Freude. Die Halberstädter über den Punktgewinn gegen den Liga-Favoriten. Die Leipziger, weil die Germania aus 20 Minuten Überzahl kein Kapital schlagen konnte.
Die Schlüsselszene des Spiels in der 69. Minute. Röttger zieht aus 25 Metern ab. Halberstadts Keeper Pascal Nagel fängt den Ball kurz vor der Grundlinie. Stefan Kutschke (für Kammlott in die Startelf gerückt) senst im Nachfassen ungestüm den Schlussmann um. Schiri Stefan Kleinschmidt hat keine andere Wahl als den Stürmer mit Gelb-Rot zum Duschen zu schicken.
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Bis dahin lieferten sich beide Teams einen aufopferungsvollen Kampf mit offenem Visier. Halberstadt überzeugte durch Leidenschaft. Die Leipziger machten dagegen dem Namen ihres Sponsors alle Ehre. Wild, hart, ungestüm. Alles Tugenden, die einem Spitzenreiter nicht gut zu Gesicht stehen. Für die Leipziger boten sich kaum zwingende Chancen. Anders den präzise spielenden Germanen. Zunächst scheitert Gottschik an Coltorti (12.). Dann legt Abwehrspieler Maik Georgi ein Bilderbuchsolo über die rechte Außenbahn an, doch der RB-Keeper verhindert Schlimmeres (26.). In der 51. Minute stürmt Emmanuel Krontiris alleine auf den Leipziger Kasten zu. Wieder verhindert Schlussmann Coltorti den Rückstand.
Nach dem Feldverweis entwickelt sich die hitzige Partei zu einem kontrolliert geführten Schlagabtausch. Kein Wunder, waren die Halberstädter heute einem Sieg gegen RB Leipzig so nah wie schon lange nicht mehr. Noch nie konnte die Germania gegen den Liga-Krösus was Zählbares einstecken. Das sollte sich heute ändern. Denn trotz mancher RB-Chance wollte das Tor einfach nicht fallen. Die Gastgeber bauten in der Schlussviertelstunde vor allem auf Konter – ohne Erfolg.
“Wir haben uns insbesondere auf den langen Kutschke im Sturmzentrum hervorragend eingestellt”, erklärte Germania-Coach Willi Kronhardt. “Meine Mannschaft hat sehr diszipliniert agiert, viel umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten.” Sein Leipziger Kollege war rundum zufrieden. “Für uns ist alles in Ordnung”, so Alexander Zorniger. “0:0 auf solchem Boden, bei solchen Bedingungen – wir nehmen den Punkt mit. Was uns stört, ist die Gelb-Rote Karte. Aber die kann man geben.” Bittere Konsequenz: Stefan Kutschke ist beim Heimspiel gegen den VfB Auerbach (Freitag/ Anstoß: 19:30 Uhr) gesperrt.
VfB Germania Halberstadt: Nagel – Handke, Georgi, Schütze, Schubert, Moerck (80. Neef), Krontiris, Hofer (57. J. Nagel), Schulze, Gottschick, Bolivard.
RB Leipzig: Coltorti – Müller, Hoheneder, Sebastian, Franke – Morys (67. Fandrich), Karikari, Schulz (90.+2 Ernst), Rockenbach (67. Röttger), Kutschke, Frahn.
Schiedsrichter: Stefan Kleinschmidt (Leinefelde), Gelb-Rote Karte: Stefan Kutschke (69.), Zuschauer: 1.027 im Friedensstadion, Halberstadt.
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