RB Leipzig schwimmt weiter auf der Erfolgswelle. Am Freitag-Abend besiegten die Rasenballer vor heimischem Publikum die Reserve von Zweitligist Energie Cottbus mit 3:0 (2:0). Die Tore erzielten Frahn, Kutschke und Rockenbach.
Bereits vor Anpfiff sorgte Timo Röttger für Irritationen. Der Mittelfeld-Joker war sich nach dem 4:1 am Sonntag beim 1. FC Magdeburg sicher, gegen Cottbus von Beginn an zu spielen. “Er wird als Spieler bezahlt, nicht als Trainer”, konterte Coach Alexander Zorniger am Donnerstag. Das Ende vom Lied: Röttger nahm wieder auf der Bank Platz. Sein Trainer vertraute nämlich auf dieselbe Startelf wie in der Ottostadt.
Eine gute Entscheidung. Der RB-Auftritt erinnerte die 6.171 Zuschauer nämlich an ein Heimspiel des FC Bayern. Die Rot-Weißen hatten ab der Seitenwahl die Nase vorn,spielten offensiven Powerfußball, verteidigten konsequent gegen den Ball und ließen den Lausitzern nicht den Hauch einer Chance. Eine Gelegenheit folgte der nächsten. Allein in der ersten Hälfte kam so ein halbes Dutzend Hochkaräter zusammen. Die Besten: Thiago Rockenbach hebt das Leder in den Sechzehner vor die Füße Daniel Frahns. Der Kapitän verwandelt eiskalt zur hochverdienten Führung (32.). Vorher hatten bereits Dominik Kaiser aus der Distanz (12.) und Rockenbach per Freistoß (16.) die Latte geküsst. Genial ein weiter Ball Kaisers in den Strafraum. Stefan Kutschke steigt 3 Meter vor dem Tor in die Luft und nickt entgegen der Laufrichtung von Keeper Marvin Gladrow zum 2:0 ein (36.).
Und die Cottbus-Bubis? Waren anscheinend auf Sightseeing-Tour. Nachmittags die City, abends das Zentralstadion. Scherz beiseite. Die Lausitzer spielten in einem defensiv orientierten 4-4-2, hielten dagegen, so gut sie denn konnten. Unterm Strich lieferte der Zweitliga-Nachwuchs aber eine ideenlose Vorstellung ab. Zum Ärger der 20 Cottbus-Fans, die den Weg in die Arena gefunden hatten. Einzige Chance im ersten Durchgang: Flanke Zerna, Bönigk köpft im Sechzehner neben das Tor (5.).
In der zweiten Hälfte machen die Leipziger da weiter, wo sie aufgehört haben. Rockenbach zieht aus gut 20 Metern ab. Gladrow kommt nicht ran, der Ball zappelt im Netz (58.). Weniger Glück hat Carsten Kammlott, als er aus wenigen Metern Torentfernung kurz vor der Grundlinie abzieht (66.). Der Winkel war einfach zu spitz.
Die Gäste bemühen sich nun immerhin, brav mitzuspielen. Abgesehen von vielen Eckbällen entsteht jedoch weiterhin kaum Gefahr für das RB-Tor. Ein 18-Meter-Freistoß von Alexander Ludwig fliegt fünf Meter am Kasten vorbei (68.). Die Messestädter bauen ihren Vorsprung zumindest für gut 33 Stunden auf zehn Zähler aus. Severin Mimh kann im Strafraum freistehend ein Zuspiel in der Luft annehmen, schießt aber am Gehäuse vorbei (88.). Insgesamt ist das zu wenig, um den Liga-Krösus Paroli bieten zu können. Ein Blick in die Statistik unterstreicht die Dominanz: Die Leipziger sind zu Hause seit nunmehr 410 Minuten ohne Gegentor.
“Wir haben gewusst, dass es ein schweres Spiel wird”, meinte Gäste-Coach Vasile Miriuta. “Wir haben gegen eine gute, kompakte Mannschaft gespielt.” Grund zur Freude hatte auch Zorniger. “Das war ein sehr konzentrierter, zielgerichteter Auftritt”, kommentierte der RB-Trainer. “Großes Lob an die Mannschaft und die Zuschauer, die in der Kälte ausgeharrt haben.” Schon am Mittwoch reisen die Rasenballer zum Pokal-Viertelfinale nach Bischofswerda (Anstoß: 13 Uhr). Drei Tage später steht schließlich das Gipfeltreffen beim Tabellenzweiten FSV Zwickau an (Anstoß: 13.30 Uhr).
Kleine Randnotiz: RB Leipzig hat seinen Fans ein riesiges Podest für Trommler und Vorsänger spendiert. FCB-Supporter würden vor Neid erblassen…
RB Leipzig: Coltorti – Müller, Hoheneder, Franke, Judt – Schinke (73. Heidinger), Kaiser, Schulz (61. Röttger) – Rockenbach – Kutschke (61. Kammlott), Frahn (C) – Trainer: Alexander Zorniger.
FC Energie Cottbus II: Gladrow – Weinert, Trehkopf (C), Steinhauer, Schulze (46. Leinweber) – Bönigk (65. Mihm), Ziebig – Zerna, Miriuta Geurts (72. Grahl) – Ludwig – Trainer: Vasile Miriuta.
Torfolge: 1:0 Frahn (32.), 2:0 Kutschke (36.), 3:0 Rockenbach (58.), Schiedsrichter: Felix-Benjamin Schwermer (Magdeburg), Zuschauer: 6.171 im Zentralstadion Leipzig.
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