Einmal mehr auf Augenhöhe mit dem Gegner, einmal mehr keine Punkte geholt. Auch beim FSV Zwickau ging der 1. FC Lok vor 2.310 Zuschauern als Verlierer vom Platz. Torjäger Steffen Kellig sorgte für das einzige Tor des Tages, Lok vergab dagegen seine Möglichkeiten. Erst Spahiu, dann Engler, dann Hildebrandt und am Schluss noch Kittler. Alle vier hatten ein Tor für den 1. FC Lok beim FSV Zwickau auf dem Fuß.

Doch sie alle scheiterten an Zwickaus Torhüter Marian Unger. Am Zwickauer Neuzugang im Tor lag es aber nicht nur, dass der 1. FC Lok einmal mehr trotz einer engagierten (Auswärts-)Leistung keine Punkte zu verzeichnen hat.

Vielmehr verpassten die Blau-Gelben auch in Zwickau, sich für eine gute Leistung zu belohnen. Die erste Halbzeit waren die Gastgeber vor eigenem Publikum zahnlos. Lok störte mitunter zeitig, Unger konnte als letzter Ungestörter viele Bälle nur nach vorn schlagen. Das zentrale Mittelfeld gehörte über weite Teile Patrick Grandner und Albrecht Brumme, der wie Albert Spahiu und Torwart Lukas Wurster in die Mannschaft rutschte, weil mit Alexis Theodosiadis (muskuläre Probleme), Fatih Alemdar (Adduktoren) und Christopher Gäng (Bauchmuskelzerrung) gleich drei Stammspieler fehlten. Brumme und Grandner machten dicht, nur durch einen verkümmerten Rückpass von Kevin Kittler kam Zwickau zu einer dicken Möglichkeit. Doch der enorm bewegliche Wurster blieb gegen den durchgebrochenen Wölfel flink auf den Beinen und verhinderte das Gegentor. Auf der Gegenseite fischte Unger einen Aufsetzer des bemühten aber insgesamt glücklosen Spahiu (20.) und einen Distanzschuss von Engler (41.) aus dem Winkel.
Während Unger eine ruhige Anfangsphase der zweiten Halbzeit erlebte, geriet Lukas Wurster zunehmend in den Blickpunkt. In seinem Debüt in der 1. Mannschaft war der 20-Jährige insgesamt ein zuverlässiger Rückhalt, parierte nach 53 Minuten auch einen Distanzschuss von Ullmann. Beim Gegentor der stärker werdenden Gäste war Wurster allerdings machtlos. Grandner rutschte links am Ball vorbei, Kellig nagelte die Eingabe des eingewechselten Davy Frick aus sechs Metern ins Tor (55.). Trotz Wendekreis eines Dampfschiffes konnten weder Bachmann noch Krug seinen Schuss blocken. Die Gäste reagierten geschockt, bekamen bis zur 70. Minute kaum eine Offensivaktion zustande und überließen den Westsachsen das Trapet. Höhepunkt waren vier Ecken in Folge, zwei von ihnen unterlief Wurster ohne Konsequenzen. Auf Lok-Seite probierte Marco Rose mit den Einwechslungen von Werner, Stratmann und Hildebrandt noch einmal die Offensive anzukurbeln, doch trotz Feldüberlegenheit in der Schlussphase hatte Lok Mühe, Chancen zu kreieren. Nur noch Hildebrandt, der frei vor Unger scheiterte und Kittler, der frei vor Unger mit links verzog, hatten die Chance zum Ausgleich.

Zum dritten Mal in dieser Saison verlor der 1. FC Lok damit gegen gleichwertige Gegner mit 0:1. “Schön spielen reicht nicht, es muss auch mal wieder was bei rumkommen”, kommentierte ein enttäuschter Kevin Kittler nach dem Spiel. Sein Trainer haderte wieder mit den psychologischen Reaktionen seines Teams. “In wichtigen Situationen gelingt es uns nicht, konsequent genug zu sein. Insgesamt geht der Sieg von Zwickau in Ordnung.”

Durch die vierte Niederlage im fünften Spiel rutschte Lok tief in den Tabellenkeller, wo das Team mit seinem Potenzial eigentlich nicht hingehört. Auffällig: In jedem Spiel geriet Lok in Rückstand und immer kassierte Lok ein Gegentor in der Anfangsviertelstunde einer Halbzeit.
FSV Zwickau vs. 1.FC Lok Leipzig 1:0 (0:0)

FSV Zwickau: Unger – Grossert, Trehkopf, Paul, Göbel – Röhr, Ullmann – Wölfel (78. Doro), Fugmann (88. Eggert), Luge (46. Frick) – Kellig. Trainer: Torsten Ziegner.
1.FC Lok Leipzig: Wurster – Bachmann, Krug, Kittler, Seifert – Spahiu (78. Hildebrandt), Brumme, Grandner, Walthier (65. Werner) – Rolleder, Engler (75. Stratmann). Trainer: Marco Rose.

Torfolge: 1:0 Kellig (55.), Schiedsrichter: Lossius (Göttingen), Gelbe Karten: Fugmann (Zwickau), Walthier, Grandner (beide Lok), Zuschauer: 2.310 im Sportforum Eckersbach.
1.) Rasenballsport 4 Spiele/ 10 Punkte/ +5 Tore
2.) VfB Auerbach 5/ 9/ +5
3.) 1.FC Magdeburg 4/ 8/ +4
4.) Germania Halberstadt 4/ 8/ +3
(…)
14.) 1.FC Lok Leipzig 5/ 3/ -3

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