Vergangenen Mittwoch ist der Rasenballer-Tross aus dem kräftezehrenden Trainingslager in Bad Aussee (Österreich) zurückgekehrt. Nach einem freien Tag versammelte Coach Alexander Zorniger seine Schäfchen wieder am Cottaweg.
Trainingslager: Selbst für gestandene Profis der Inbegriff für Qualen und Schmerzen. Bis zu vier Mal täglich durften die Rasenballer schwitzen. Testspiele inbegriffen. Dagegen dürften den Kickern die zwei Einheiten am Freitag wie eine Erholungskur vorkommen. Kurzpassspiel, schnelles Umschalten und ein kurzer Trainingskick standen heute früh auf dem Stundenplan. Zorniger war mit dem Boot-Camp in der Steiermark übrigens zufrieden. “Wir hatten keine Verletzungen zu beklagen, alle Spieler haben sehr gut mitgezogen.” Das Großaspach-Spiel war wichtig. Auch das Drama von RB Salzburg, das die Spieler auf der Tribüne verfolgten. Der Partnerclub schied in der Champions League unerwartet in der 2. Qualifikationsrunde gegen F91 Düdelingen aus. “Man hat gesehen, was passieren kann”, resümiert der Coach. “Sowas kann immer passieren.”
Sollte im RB-Fußballuniversum aber kein zweites Mal passieren. Erst recht nicht in Leipzig. Nicht in der Relegation zur dritten Liga. Oder gar im Sachsenpokal. Gegen einen niederklassigeren Gegner. Während sich Salzburger Gazetten die Mäuler zerreißen, sieht Zorniger seine Mannen für die anstehenden Aufgaben gut gewappnet: “Wir müssen einfach weiterarbeiten.”
Personelle Veränderungen? “Kann ich mir im Moment nicht vorstellen.” Der Entschluss könnte der Absage von Clemens Fandrich (21) geschuldet sein. Der Cottbuser gab dem Werben von Rasenball nicht nach, obwohl er vorige Saison weder unter Claus-Dieter Wollitz noch unter Rudi Bommer eine Rolle spielte. Fandrich im “Kicker”: “Kontakt zu RB war da, aber ich habe mich vorerst dazu entschieden, weiter meine Chance in Cottbus zu suchen.” Zorniger dementiert prompt. “Es gab keine Absage, weil es niemals eine Anfrage gab.” Und ergänzt: “Er ist ein interessanter Spieler, aber wir haben viele interessante Spieler hier.”
Die Rasenballisten müssen ihre Hoffnung, einen waschechten Bundesligisten zu Gesicht zu bekommen, derweil begraben. Zwar planen die Verantwortlichen am 4. August weiterhin ein Testspiel. Aus Vereinskreisen heißt es aber, dass bestenfalls ein Erst- oder Zweitligist aus Polen oder Tschechien vorbeischauen wird. Das Match soll auch nicht im Zentralstadion ausgetragen werden, sondern auf dem Trainingsplatz oder im Umland. Die Überlegung, die Fans vor Saisonstart mit einem “attraktiven Gegner” zu verwöhnen, ist offenbar verflogen. Also muss sich die Anhängerschar auf den ersten Kracher bis zum 2. September gedulden. Am Montag startet der “Gäste”-Vorverkauf für das Derby gegen Lok. Tickets (8 – 15 Euro) gibt es in der RB-Geschäftsstelle, an der Arena und bei Sportcheck (Grimmaische Str. 8).
Am Sonnabend testen die Raenballer bei Fortuna Chemnitz (Anstoß: 18.00 Uhr). Zorniger wird auf einige Aktive verzichten müssen. Roman Wallner ist nach seiner Bänderdehnung weiterhin angeschlagen. Einige Spieler haben leichte Blessuren aus Bad Aussee mitgebracht, andere plagen sich mit einer Erkältung.
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