Beim 1. FC Lok wird es derzeit nicht langweilig. Unter den Fittichen von Rose, Vrabec und Eiselt schwitzt der Regionalligist derzeit dem Saisonstart entgegen. Jeden Tag kommen neuen Gesichter dazu, andere verlassen den Trainingsplatz vorübergehend. Neuzugang Steve Rolleder wird den Saisonstart wohl verpassen. Dabei sein könnte theoretisch Patrick Grandner und noch der eine oder andere derzeitige Probespieler.
“Jaaa, das ist Fußball”, schallt es über Feld 3 auf dem Gelände des 1. FC Lok. Nach zwei Unterbrechungen sah Loks Co-Trainer Roland Vrabec endlich das von seinen Jungs, was er gefordert hatte. Über fünf Stationen passten sie den Ball auf verengtem Spielfeld mit je nur einem Kontakt übers Feld. Sein Gegenüber, Cheftrainer Marco Rose, stimmte euphorisch ein. Die Troika Rose-Vrabec-Eiselt beobachtete einmal mehr jeden Schritt ihres Kaders genau, auch die von den neuen Probespielern.
Am Dienstagabend waren das Fabian Schößler, ehemals RB Leipzig II und FC Sachsen, Filius von Detlef Schößler, Fatjon Celani, bisher Wacker Burghausen II, albanische Stürmerhoffnung und Fatih Alemdar, bisher FSV Frankfurt II. Alle drei hinterließen einen guten ersten Eindruck, zeigten sich enorm engagiert und willig. Auch noch im Trainingsspiel bei 25 Grad Celsius und nach acht 500-Meter-Läufen. Der 20-jährige Celani stand im Frühjahr im Anschlusskader des Drittligisten Burghausen, hatte bis Mitte April 19 Tore für die zweite Mannschaft gemacht (Landesliga Bayern) und die Einladung für die albanische U21-Nationalmannschaft im Briefkasten ehe er sich beim Training mit den Profis das Schlüsselbein brach. Alemdar, 1,76 m groß, wurde in der Jugendabteilung von Eintracht Frankfurt ausgebildet, bestritt bisher 26 Spiele in der Regionalliga Süd (drei Tore).
Die Troika wird sich alle drei Probespieler die kommenden Tage genau ansehen. Einen Stürmer bräuchte Lok schon noch. Erst recht nachdem Steve Rolleder seinen angebrochenen Mittelfuß noch bis 3. August in Gips haben wird. Ein Einsatz beim Saisonstart am 11.8. (bei Hertha II) ist damit unwahrscheinlich. Rose ließ allerdings offen, wo er noch Bedarf in seinem Team sehe. “Da lasse ich mich nicht festnageln. Wir brauchen immer gute Jungs.”
Einen hat er sich diese Woche an Land gezogen: Defensiv-Allrounder Patrick Grandner unterschrieb bei Lok, entschied sich gegen den mitbuhlenden VfB Auerbach. Grandner kann defensiv fast alle Positionen spielen, war letzte Saison Führungsspieler bei “Fast-Sachsenpokalsieger” VfL Hohenstein-Ernstthal und genoss die fußballerische Ausbildung bei Erzgebirge Aue. Wer Grandners neuer Kapitän wird, ist derzeit noch offen. “Wir werden irgendwann vor dem 1. Spieltag einen Mannschaftsrat wählen und den Kapitän bestimmen”, ließ Rose jedoch bereits durchblicken. Dieser wird vermutlich in sehr engem Kontakt mit der Trainer-Troika stehen, vor allem Vrabec und Rose zeigten sich am Dienstagabend nicht nur sehr aufmerksam, sondern auch sehr kommunikativ, unterbrachen zuweilen, erklärten und nahmen auch Spieler zur Seite.
Nach zwei Stunden hatten sie genug gesehen. Rose zeigte sich einmal mehr beeindruckt. “Wir fordern enorm viel, formulieren Ansprüche und die Jungs ziehen immer mit. Das ist außergewöhnlich.” Doch die Ansprüche kommen nicht von ungefähr. “In manchen Bereichen müssen wir einfach mehr machen als andere, deshalb trainieren wir nicht nur früh, sondern abends bis zu zweieinhalb Stunden.” So bleibt auch genug Zeit, um sich die Probespieler auch genau anzuschauen.
Info: Sebastian Seifert ist nach seiner Verletzung wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Die Neuzugänge Walthier und Grandner absolvierten am Dienstag nur leichte Läufe. Eine Verpflichtung von Tino Oechsner (RB II) steht unmittelbar bevor. Die Probespieler Tom Wolny (bisher Erzgebirge Aue II) und Malik Issahaku (Dulwich Hamlet FC) wurden wieder weggeschickt.
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