Ein großes Geheimnis war es nicht, dass Marco Rose ab der kommenden Regionalliga-Saison Trainer in Probstheida wird. Es ist seine erste Cheftrainer-Station im Männer-Bereich. Präsident Michael Notzon und der zukünftige Antreiber selbst sehen darin aber kein Risiko.
“Wir holen schließlich keinen Unbekannten. Auch wenn ich selber Marco Rose nicht mehr als Spieler erlebt habe, kennen viele im Verein doch seinen Charakter recht gut.”, so der Präsident. Zuletzt trainierte der ehemalige Verteidiger als Assistent die U23 des FSV Mainz 05, wo er auch noch über ein weiteres Jahr einen Vertrag besäße. “Für mich ist es eine emotionale Angelegenheit und ich habe gut überlegt. Für einen anderen Regionalligisten wäre ich nicht aus Mainz weggegangen”, sagte der gebürtige Leipziger bei seiner Vorstellung am Freitag in Probstheida.
Die Spieler werde er zunächst anrufen, um sie auf diesem Weg kennenzulernen. “Ich bin am Wochenende noch zu einer Hochzeit in Mainz eingeladen und bin dann ab Dienstag im Urlaub.” Das wirkliche Kennenlernen folge dann bei der Arbeit auf dem Platz. Wann genau das sein wird müsse er sich noch überlegen. Zunächst habe er den 24.Juni anvisiert, im Glauben, die Saison begänne am 4. August. “Da habe ich aber noch die Regionalliga West zu sehr im Blick gehabt.” Einen Sonntag fände er allerdings nicht schlecht, da er es möglichst vielen Fans ermöglichen wolle dabei zu sein. “Die Fans werden in der kommenden Saison wahnsinnig wichtig. Vielleicht können wir mit ihrer Hilfe eine Heimburg errichten, so dass es dem Gegner schon weh tut herfahren zu müssen.”
Roses Vorstellung vom Spiel seiner Mannschaft klingt nach der Schule eines Jürgen Klopp, unter dem er in Mainz auch spielte. “Ich will, dass wir brutal gegen den Ball arbeiten, bin aber kein Trainer, der nur defensiv denkt. Sicher prägt einen eine mehrjährige Zusammenarbeit und da habe ich, glaube ich, einen guten Mix mitbekommen. Nun muss ich mir anschauen, was ich für Spieler hier habe und dann wird man meinen Stil sicher erkennen können.” Gerne hätte er noch einen Führungsspieler unter den Neuverpflichtungen, sofern die wirtschaftlichen Zwänge dies zulassen. Diese nahm er aber offenbar mit Humor und scherzte ob der Hüftoperation von Benedikt Seipelt: “Er ist fest eingeplant, auch ohne Hüfte.”
Überhaupt war dem Neuling die Vorfreude anzumerken, offenbar waren auch erste Gespräche mit Co-Trainer Eric Eiselt und Nachwuchkoordinator Jörg Seydler positiv. Marco Rose plant mit einem Kader von 22 oder 23 Spielern und will “absolute Leidenschaft” von seinen Spielern sehen, “sowohl während des Trainings als auch in jedem Spiel.” Sollte das gelingen, rechnet Michael Notzon schon mit dem Klassenerhalt. “Es steigen mit uns sechs andere Oberligisten auf, da sollten wir den einen oder anderen hinter uns lassen.”
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