Das Feiern ist man bei den Fußballerinnen des SV Eintracht Leipzig Süd schon gewohnt. Denn seit fünf Jahren zelebriert das Team von der Südkampfbahn Aufstieg um Aufstieg. Jetzt will es in die Regionalliga. Nur noch die Relegationsspiele trennen den vorzeitigen Sachsenmeister von diesem Ziel.

In Spitzkunnersdorf haben es die ELS-Frauen klar gemacht. Der 4:1-Sieg der Leipzigerinnen bedeutete bereits den Gewinn des sächsischen Landesmeistertitels – und das zwei Spieltage vor dem regulären Saisonende. So überraschend klar dominierte der Aufsteiger die Liga und ist nach wie vor ungeschlagen. Das letzte Heimspiel, am vergangenen Sonntag, nahm der Sächsische Fußballverband deshalb zum Anlass, die Eintracht offiziell mit dem Meistertitel zu ehren. Dies geschah im Rahmen eines großen Vereinsfestes, das über 250 Zuschauer in den tiefen Süden lockte.
Sie sahen auf dem grünen Rasen den 19. Saisonsieg aus bisher 21 Spielen. Gegner Fortuna Dresden-Rähnitz II schenkte diesen aber keineswegs freiwillig her. Bis zum Schluss hielt das Team aus der Landeshauptstadt dagegen, war beim 2:1 (1:1) nur knapp unterlegen. Susan Heuser hatte Leipzig schon in der 6. Minute mit 1:0 in Führung gebracht. Sie schaufelte den Ball aus mehr als 20 Metern über die Dresdner Keeperin hinweg in die Maschen. Die Torhüterin war unmittelbar zuvor mit ELS-Angreiferin Yvonne Starick kollidiert und noch nicht wieder optimal positioniert. Fortan gestaltete sich die Partie ausgeglichen, was der Treffer zum 1:1 (42.) kurz vor der Halbzeit bestätigte. Die Dresdnerin Diana Böhme war auf Halbrechts regelrecht allein gelassen worden und bedankte sich mit dem Ausgleich.

Nach gut einer Stunde sollte auch schon das letzte Tor der Partie fallen – der 2:1 Siegtreffer durch Lisa Uhlig (61.). Sie stand nach einem Starick-Freistoß goldrichtig und köpfelte die Kugel aus fünf Metern ins Tor. Die größte Chance zum Dresdner Ausgleich verhinderte in der 81. Minute Yvonne Scheil zwischen den ELS-Pfosten. Waagerecht in der Luft liegend, pflückte sie einen platziert geschossenen Freistoß der Gäste aus dem Eck.
Im allerletzten Saisonspiel, kommenden Sonntag, 13. Mai um 11:00 Uhr, geht es für den Meister bei der 3. Mannschaft von Lok Leipzig nur noch darum, das Spieljahr tatsächlich ungeschlagen abzuschließen. Richtig spannend wird es dann wieder zu Pfingsten. Zum ersten Relegationsspiel um den Aufstieg in die Regionalliga empfängt ELS den SC 1903 Weimar. Das entscheidende Rückspiel in Thüringen ist auf den 3. Juni terminiert.
“Wir wollen den Sieg unbedingt, es wäre schade, wenn wir es nicht schaffen würden”, ist Trainer Thomas Wedemann heiß auf den erneuten Aufstieg. “Die Mannschaft hat das Potential um Regionalliga zu spielen”, schätzt er ein, dennoch rechnet er mit etwa einer handvoll Neuzugänge – während zwei, drei aktuelle Spielerinnen das Team verlassen werden. Doch auch Weimar will endlich den Sprung in die Regionalliga schaffen, scheiterte bereits letztes Jahr in der Relegation am Chemnitzer FC. Wedemann sieht deshalb gegen Weimar “ein Duell auf Augenhöhe, in dem die Chancen 50:50 stehen”.

Ginge der Wettstreit erfolgreich aus, stünde nach der Meisterfeier auf der Busfahrt aus Spitzkunnersdorf und der Ehrung nach dem Heimspiel gegen Dresden bereits die dritte rauschende ELS-Party innerhalb weniger Wochen auf dem Programm. “Wenn der Aufstieg wirklich gelingen sollte, werden wir uns nochmal was einfallen lassen!”, verabschiedete sich der von mehreren Sektduschen durchtränkte Coach – und machte sich auf die Suche nach trockender Kleidung.

Mehr Informationen:
www.els-frauen.de

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