Herber Rückschlag für RB Leipzig im Aufstiegsrennen. Die Rasenballer verloren am Mittwochabend vor 5.524 Zuschauern gegen den ZFC Meuselwitz mit 0:1. Da der Hallesche FC parallel das Ostderby beim 1. FC Magdeburg mit 3:0 gewann, rutschten die Gastgeber auf den 2. Tabellenplatz ab.
Das Tor des Tages fiel bereits in der 3. Minute. Nach einem verunglückten Freistoß konnten die Rot-Weißen das Leder nicht aus dem Sechzehner klären. Carsten Weis versenkte den Ball gekonnt von der Strafraumgrenze. Torwart Pascal Borel war ohne Chance. Die Leipziger suchten den Ausgleich, spielten sich aber kaum Chancen heraus. Wenn bei den Rasenballern was ging, dann meist durch Einzelaktionen. In der 5. Minute kam Fabian Franke nach einem Freistoß von Rockenbach vor dem kurzen Pfosten zum Kopfball, bugsierte die Kugel aber neben das Gehäuse. In der 20. Minute umspielten Henrik Ernst, Daniel Frahn und Roman Wallner die Gästeabwehr. Der Österreicher wurde schließlich von einem Meuselwitzer im Abschluss gehindert. Sein Schuss aus 20 Metern fand mühelos die Arme von Keeper Norman Teichmann. In der 35. Minute setzte sich wieder Rockenbach, über dessen rechten Flügel viele Angriffe liefen, an der Grundlinie gegen zwei Gegenspieler durch. Sein Zuspiel kurz vor dem Torraum – vorbei an Keeper Teichmann – setzte Wallner über den Kasten.
Es sollte die dickste Chance für die Leipziger bleiben, deren Spiel über weite Strecken nicht funktionierte. Viele Bälle kamen zu ungenau, zahlreiche Pässe fanden keinen Abnehmer, schöne Kombinationen in der Offensive waren Mangelware. Dabei hätten die Spieler nach dem Remis gegen die schwachen Cottbus-Bubis und dem knappen Last-Minute-Sieg gegen die mittelmäßigen St. Pauli-Amateure gewarnt sein müssen, dass der Kick gegen den Tabellen-Zehnten kein Selbstläufer wird. Keine Frage, das Fernduell gegen Halle und Kiel wird in Spielen wie diesen entschieden.
Das weiß auch Trainer Peter Pacult, der heute mit Tom Geißler (ab der 58. Minute für Timo Rost) für frischen Wind im hölzernen Auftritt seines Teams sorgen wollte. Geholfen hatte der Wechsel nicht wirklich. Zwar sorgten die Leipziger nun häufiger für Torgefahr, scheiterten aber auch häufig an dem Beton, den die Gästeabwehr anrührte. Eine vielversprechende Hereingabe von Geißler köpfte Meuselwitz vorm langen Eck gerade noch ins Toraus (65.). Kam der Ball doch einmal auf das Tor, war Teichmann zur Stelle. Als Hoffmann in der 65. Minute zum Kopfball ansetzte, lenkte der Keeper das Leder geistesgegenwärtig ins Aus. In der 76. Minute scheiterte Wallner am Meuselwitzer Schlussmann. Als Carsten Kammlott in der 80. Minute im Strafraum zu Fall gebracht wird, entschied Bundesliga-Referee Robert Hartmann zum Ärger der Gastgeber nicht auf Elfmeter. Weitere Chancen durch Wallner (82., 83.), Kammlott (89.) und Wisio (90.) blieben ungenutzt. In der Nachspielzeit hätten die Gäste nach Konter durch Rene Weinert das Ergebnis sogar beinahe noch um ein Tor erhöhen können.
Während Gästecoach Holm Pinder und Keeper Teichmann nach dem Abpfiff von einem glücklichen Sieg sprachen, zeigte sich Peter Pacult höchst unzufrieden. “In der 2. Halbzeit hatten wir genug Möglichkeiten, das Ergebnis zu korrigieren”, haderte er mit der miserablen Chancenverwertung seiner Mannschaft. Die steht am Samstag bei der U23 von Hannover 96 schon mächtig unter Zugzwang. Denn der Hallesche FC hat nicht nur einen Punkt mehr, sondern auch ein Spiel weniger auf dem Konto. Nach dem 28. Spieltag nicht die beste Ausgangssituation für einen Aufstiegsaspiranten.
Rasenballsport: Borel – Sebastian (71. Kammlott), Hoffmann (83. Hoheneder), Franke, Wisio – Heidinger, Rost (58. Geißler), Ernst, Rockenbach – Wallner, Frahn. Trainer: Peter Pacult.
ZFC Meuselwitz: Teichmann – Müller, Kotowski, Latowski, Gasch (83. Kind), Weis (77. Lehmann), Riese, Ferl, Böhme, Rudolph (67. Weinert), Luck. Trainer: Holm Pinder.
Torfolge: 0:1 Weis (3.). Gelbe Karten: Ernst, Hoheneder, Rockenbach (RBL), Kotowski, Riese, Luck (ZFC). Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen). Zuschauer: 5.524 im Zentralstadion Leipzig.
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