Das Osterfest hat für den 1. FC Lok Leipzig denkbar schlecht begonnen. Vor 3.438 Zuschauern im Bruno-Plache-Stadion erzielte Sylvio Schwitzky (90.) den einzigen Treffer der Partie. "Wir waren zwar präsent, aber der absolut letzte Wille hat mir gefehlt", resümierte Lok-Trainer Willi Kronhardt nach der Partie am Gründonnerstag.
Mit Damian Halata kam ein alter Bekannter nach Probstheida. Von 1988 bis 1998 spielte und trainierte der 49-Jährige beim 1. FC Lok/ VfB Leipzig. An alter Wirkungsstätte war er natürlich besonders motiviert. Außerdem liest sich Halatas Bilanz nach gut drei Monaten im Amt nicht allzu gut. Eine Niederlage und vier Unentschieden stehen da zu Buche. Nach fünf Siegen in Folge ohne ein einziges Gegentor war die Erwartungshaltung auf Seiten der blau-gelben Gastgeber hoch. Mit Felix Bachmann und Ivan Ristovski fielen kurzfristig zwei Akteure aus und der zum Innenverteidiger umfunktionierte Rico Engler fand sich im Mittelfeld wieder. Gleich zu Beginn versuchten die Hausherren sich Feldvorteile zu erarbeiten. Allerdings kam dabei nur eine optische Überlegenheit mit mehr Spielanteilen und weniger Chancen heraus. In der ersten Hälfte gab es keine Großchance für den 1. FC Lok. Anders die defensiv aber dennoch nicht völlig destruktiv agierenden Bautzener. Tobias Naumann köpfte aus Nahdistanz aufs Lok-Tor, doch Christopher Gäng schaufelte mit seiner Pranke den Ball aus seinem linken oberen Eck. Kurz vor der Pause setzte Falk van Kolck einen Freistoß an den Pfosten. Das waren die einzigen beiden Großchancen in der ersten Halbzeit.
Mit dem Tschechen Filip Racko kam dann wieder Bewegung ins Lok-Spiel. Der für den wuchtigen Stürmer André Stratmann eingewechselte Techniker, kam erst selbst mit Kopf drei Meter vorm Tor nicht ganz an den Ball (52.). Kurz darauf legte er den Ball quer im Strafraum, der von einem Bautzener per Kopf geklärt werden konnte. So ging es dann auch weiter. Wobei Bautzen weiter gefährlich blieb. Der inzwischen eingewechselte Schwitzky zimmerte einen Freistoß vom linken Strafraum knapp am Pfosten vorbei (75.). Dann hätte der FCL doch noch ein Spiel gewinnen können, in dem er phasenweise planlos agierte und auch mal ein paar Bälle blind nach vorn schlug – das war seit vier Monaten nicht mehr so im Bruno-Plache-Stadion zu sehen. Albrecht Brumme hatte einen Einwurf auf der linken Seite schnell ausgeführt und Engler sprintete in den Strafraum. Allerdings verzog er acht Meter vorm Tor allein vor Hüter Stefan Richter. Als alle schon mit einer Punkteteilung rechneten, stach Schwitzky erbarmungslos zu und markierte seinen sechsten Saisontreffer. Ein langer Ball aus der Abwehr landete bei Schwitzky der aus relativ spitzem Winkel zehn Meter vorm Tor ins lange Eck abzieht (90.). Bautzen jubelt, bei Lok hängen die Köpfe und dann war auch Schluss.
“Wir waren in jedem Spiel nah am Dreier, irgendwann musste der Sieg kommen”, so Halata nach der Partie. Willi Kronhardt analysierte so: “Die Mannschaft hat einen enormen Sprung gemacht. Auch am Zuschauerzuspruch ist das zu erkennen. Zum Winter hin wurde hier schäbig gespielt und ohne Leben. Wir können nicht auf einmal Meisterschaftsanwärter Nummer eins sein. Die Fehler werden wir analysieren. “Auf die destruktive Spielweise der kommenden Mannschaften werde ich das Team einstellen.” Der nächste Gegner für den 1. FC Lok am heißt Dynamo Dresden II. Am kommenden Mittwoch geht es ab 18:30 Uhr um wichtige Punkte in Richtung Regionalliga. Auswärts ist der FCL noch ungeschlagen in diesem Jahr und will es sicher auch bleiben.
1. FC Lok Leipzig: Christopher Gäng – Jens Werner, Kevin Kittler, Markus Krug, Tino Schulze (66./ Albrecht Brumme) – Rico Engler, Sebastian Seifert, Marcus Brodkorb, Benedikt Seipel – Christoph Schulz (75./ Benjamin Fraunholz), André Stratmann (46./ Filip Racko)
Budissa Bautzen: Stefan Richter – Stefan Fröhlich, Philipp Schikora, Reimund Linkert (23./ Sylvio Schwitzky), Falk van Kolck, Andy Wendschuch, Tobias Naumann (89./ Martin Olejnik), Sven Johne, Benno Töppel, Maik Salewski, Martin Scholze
Torfolge: 0:1 Schwitzky (90.), Gelbe Karten: Brodkorb (Lok), Wendschuch (Bautzen), Schiedsrichter: Anger (Schmalkalden), Zuschauer: 3.438 im Bruno-Plache-Stadion, Leipzig.
1.) FSV Zwickau 21 Spiele/ 50 Punkte/ +48 Tore
2.) FC Rot-Weiß Erfurt II 21/ 39/ +6
3.) VfB Auerbach 20/ 37/ +9
4.) FC Carl Zeiss Jena II 20/ 34/ +5
5.) 1.FC Lok Leipzig 20/ 33/ +14
6.) Dynamo Dresden II 19/ 28/ +1
7.) Budissa Bautzen 20/ 26/ +1
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