RB Leipzig droht eine weitere Ehrenrunde in der Regionalliga. Die RB-Elf verlor am Samstag das Spitzenspiel gegen den Tabellendritten Holstein Kiel mit 0:1. Sollte Spitzenreiter Hallescher FC morgen gegen den VFC Plauen gewinnen, würde der Aufstiegsplatz für die Leipziger mit 7 Punkten Rückstand in weite Ferne rücken.
Vor 6.156 Zuschauern traf im Holstein-Stadion die beste Heimmannschaft auf das beste Auswärtsteam der Liga. Leipzigs Trainer Peter Pacult musste vor dem Spiel seine Innenverteidigung umstellen. Fabian Franke (Gelb-Sperre) und Tim Sebastian (Bronchitis) mussten passen, weshalb Niklas Hoheneder von Beginn an neben Henrik Ernst auflaufen durfte. Beide Mannschaften starteten verhalten in die Partie und tasteten sich zunächst vorsichtig ab. Erst nach einer Viertelstunde schalteten die Spieler einen Gang höher. Viele Zweikämpfe, schnelle Wechsel und Torraumszenen bestimmten das Bild. Kiels Florian Meyer nutzte einen Freistoß aus 25 Metern, um Keeper Pascal Borel zu prüfen. Der Leipziger parierte souverän. In der 18. Minute wurde es knifflig. Niklas Hoheneder manövrierte das Leder nach einem Eckball fast ins eigene Tor. Pekka Lagerblom klärte auf der Linie.
Auf Leipziger Seite lief nun viel über links. Erst setzte sich Thiago Rockenbach im Strafraum gegen zwei Kieler durch, ohne zum Abschluss zu kommen (25.). Sechs Minuten später brachte der Brasilianer einen langen Freistoß aus dem Mittelfeld in den Strafraum, den Torwart Strähle unkontrolliert wegfausten muss. Ein Verteidiger kann klären. In der 33. die beste Möglichkeit der Gäste. Daniel Frahn stand nach Flanke von Christian Müller frei im Strafraum. Sein Kopfball traf nur den Pfosten. Rockenbach konnte per Nachschuss nicht verwandeln. Die Gäste zu diesem Zeitpunkt die bessere Mannschaft.
Nach der Pause verkehrte Welt. In der 56. Minute spielt Heider von der Grundlinie zu Wetter. Der legt im Strafraum quer zu Sykora. 1:0 für Kiel. Die Leipziger mussten in der Folge mehr riskieren. Für die Norddeutschen eröffneten sich dadurch weitere Chancen. Die Beste in der 68. Minute für Lindner, der aus spitzem Winkel den Ball an Borel vorbei gegen das Lattenkreuz schießt. Im Leipziger Offensivspiel lief im zweiten Durchgang kaum etwas zusammen. Der eingewechselte Roman Wallner flankte in der 61. Minute vom rechten Flügel in den Strafraum. Stefan Kutschke kam zwar zum Abschluss, setzte die Kugel aber wenige Meter neben das Tor.
Die Schlussphase gehörte nochmal den Gastgebern, auch weil Leipzigs Innenverteidigung die Arbeit nahezu einstellte. Erst bekam Sykora zwei Mal die Chance, per Kopf auf 2:0 zu erhöhen (81., 84.). Dann landete der Ball in der 87. Minute tatsächlich im RB-Netz. Doch Schiedsrichter Markus Wingenbach entschied auf Abseits – eine Fehlentscheidung. Von den Leipzigern war jetzt nur noch wenig zu sehen. Auch deshalb bestätigt das Ergebnis den Spielverlauf. Die Leipziger spielten vor rund 500 mitgereisten Fans weit unter ihrem Können und schienen kaum gewillt, den Sprung in Liga 3 zu packen. Peter Pacult, ausgestattet mit einem Zweijahresvertrag, zog sich mit dem Schlusspfiff in die Katakomben zurück. Gegenüber seinem Arbeitgeber wird er so Einiges erklären müssen.
Holstein Kiel: Strähle – Wetter (72. Poggenberg), Jürgensen, Steil, Herrmann, Kazior, Toksöz (90. Müller), Meyer (79. Sachs), Sykora, Lindner, Heider. Trainer: Thorsten Gutzeit.
Rasenballsport: Borel – Müller, Ernst, Hoheneder, Wisio, Röttger (54. Wallner), Rost, Lagerblom (68. Geißler), Rockenbach (78. Kammlott), Kutschke, Frahn. Trainer: Peter Pacult.
Torfolge: 1:0 Sykora (56.), Schiedsrichter: Markus Wingenbach (Altendiez), Gelbe Karten: Kazior (Kiel), Röttger, Wallner (Rasenball), Zuschauer: 6.165 im Holstein-Stadion Kiel.
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