Für den FSV Luckenwalde ist das Gastspiel des 1. FC Lok heute, 19 Uhr, einmal mehr das "Spiel der Saison". Wenn die zweitbeste Abwehr der Liga auf den drittbesten Sturm trifft, sollen möglichst viele Heimzuschauer die Südbrandenburger nach vorn peitschen. Lok will mit Übersicht und Disziplin dagegen halten.
Nicht mal ein Jahr ist es her, da trat der 1. FC Lok mit größten Abstiegssorgen beim Überraschungsteam der Liga an. Der FSV Luckenwalde trieb sich in seiner ersten Saison lange unter den ersten Fünf herum, rangierte im April 2011 immerhin noch auf Platz 7. Lok brauchte den Sieg, Luckenwalde konnte das damals bereits ausgerufene Spiel des Jahres ohne Druck angehen. Nach einem Spiel zum Fingernägelkauen trennten sich beide Teams mit 2:2, Lok hatte einmal mehr kurz vor dem Ende den Ausgleich kassiert.
Ein Jahr später wäre Luckenwalde eigentlich in Abstiegsnöten, wenn nicht schon zwei Vereine ihre Männermannschaften zurückgezogen hätten. Mit 18 Punkten dümpelt die Truppe von Ingo Nachtigall irgendwo herum, nur nicht im dichten Aufstiegstümpel. Genau dort hat sich der 1. FC Lok in den letzten Wochen freigeschwommen und braucht wie anno dazumal wieder einen Sieg in Luckenwalde, um sich nicht kurzfristig am Wasser zu verschlucken. Lok-Trainer Willi Kronhardt weiß: “Das wird ein brandgefährliches Spiel gegen einen brandgefährlichen Gegner. Mein Trainer-Kollege Ingo Nachtigall hat uns zuletzt mehrmals beobachtet und wird seine Mannschaft gut einstellen.”
Nachtigalls Mannschaft glänzt wie letztes Jahr vor allem mit einer immer zum Feuerwerk fähigen Offensive. Top-Torschütze Henry Haufe hat bereits neun Tore erzielt, ist damit drittbester Torjäger der Oberliga. Der Brandenburger Pferdefuß ist allerdings erneut die klapprige Defensive, die im Schnitt über zwei Tore kassiert. Die 41 Gegentore sind die meisten, die ein Oberliga-Team bis hierhin empfangen hat. Die Kulisse im Werner-Seelenbinder-Stadion soll die löchrige Abwehr beisammen halten. Letztes Jahr kamen genau 1.111 Zuschauer, dieses Jahr werden allein 600 aus Leipzig erwartet. Die Euphorie ist groß und Willi Kronhardt ist sich sicher “mit Übersicht und Disziplin wird es in Luckenwalde klappen!”
Info: Albrecht Brumme wird nach seiner fünften gelben Karte in Luckenwalde genauso fehlen wie die noch verletzten Martin Dolecek und Jiri Masek.
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