In seinem ersten Pflichtspiel unter Neu-Trainer Willi Kronhardt ist dem 1. FC Lok eine Überraschung gelungen. Beim Tabellenführer FSV Zwickau gelang den Probstheidaern ein 1:1 (1:1). Für die Gastgeber war es der erste Punktverlust im eigenen Stadion, für Lok der erste Schritt in die richtige Richtung.
Fast auf den Tag genau sechs Monate ist es her, dass sich der 1. FC Lok Leipzig im eigenen Stadion gegen den FSV Zwickau eine desolate Vorstellung leistete. Schon nach 19 Minuten lag man 0:2 zurück, verlor am Ende 0:3, war chancenlos und hatte den Saisonstart richtig verpatzt. Der damalige Trainer Mike Sadlo wackelte das erste Mal. Ein halbes Jahr später durfte sich sein Nachfolger in Zwickau am Tabellenführer probieren, der im heimischen Sportpark “Sojus” bis zum Wochenende noch nicht mal einen Punkt abgeben musste und 28:6 Tore erzielte hatte. Willi Kronhardts Debüt als Cheftrainer des FCL kann man durchaus als gelungen bezeichnen. Seine Mannschaft überstand die Anfangsphase, spielte danach auf Augenhöhe mit den Gastgebern und zeigte zuletzt verlorengegangene Leidenschaft. Ein entsprechend strahlender Kronhardt erklärte nach dem Spiel: “Ich bin mit dem Auftritt der Mannschaft zufrieden. So stelle ich mir das Ganze vor, denn den Tabellenführer hatten wir am Rande des K.o.”
Dass er nicht zu Boden ging, war der Leipziger Chancenverwertung zuzuschreiben. Schon nach zehn Minuten hatte Neu-Stürmer André Stratmann die dicke Möglichkeit zur Führung. Nach einem Stockfehler von Zwickaus Torhüter Norman Wohlfeld, schoss der Neuzugang aus 20 Metern allerdings René Trehkopf vor der Torlinie an. 20 Minuten später machte es sein Sturmkollege Christoph Schulz besser, oder eher: Er wollte es besser machen und bekam dabei Hilfe. Nachdem er sich im Zwickauer Strafraum von Oldie Torsten Ziegner den Ball stibitzt hatte, wollte er das Spielgeärt aus acht Metern eigentlich Richtung lange Ecke ziehen, Zwickaus Mike Baumann wollte den Schuss blocken, fälschte ihn allerdings unhaltbar ab. Die Führung für den FCL, der allerdings die Probleme bei Zwickauer Standards bis zur Halbzeit nicht gelöst bekam.
Was Zwickaus Steffen Kellig (bis zum Spiel neun Tore) schon nach wenigen Spielminuten verpasst hatte, konnte er deshalb kurz vor der Pause nachholen. Der Ball fiel ihm nach ein paar undurchsichtigen Aktionen einfach vor die Füße und er schob ein. Da war selbst Christopher Gäng machtlos, der sich in eine homogene Mannschaftsleistung gut einfügte und sein Team in der zweiten Halbzeit zweimal vor einem Rückstand bewahrte. Zufrieden war der Berliner nach dem Spiel trotzdem nicht. “Ich habe ein Tor gekriegt, das ärgert mich, ich will zu Null spielen.” Ein hoher Anspruch, der sich nach dem Spiel auch in den Statements seiner Mannschaftskollegen wiederfand. “Wir haben zwei Punkte liegenlassen”, sagte der stark aufspielende Sebastian Seifert und Kapitän Jens Werner trauerte noch ein wenig. “Sehr schade, dass wir die Chancen vorn vergeben haben.” Unter anderem köpfte in Hälfte zwei André Stratmann freistehend neben das Gehäuse.
Doch nachdem Werner am eigenen Strafraum den Ball vertändelte und Rico Engler foulen und nach seinem Tritt mit Rot vom Platz musste, standen der Lok-Mannschaft noch zehn Minuten Zwickauer Drucks bevor, die jedoch ergebnislos verliefen. Die rote Karte für Engler war die zweite “Sprengung” der blau-gelben Innenverteidigung gewesen, die anfangs aus Markus Krug und Kevin Kittler bestand. Markus Krug musste mit einem dicken Sprunggelenk nach 53 Minuten vom Feld und war zudem durch einen Tritt von Steffen Kellig übel zugerichtet worden. “Der Verdacht auf Jochbeinbruch hat sich zum Glück nicht bestätigt, es musste nur die Lippe genäht werden”, so Krug, dessen Blick schon wieder Richtung Heimspiel gegen RW Erfurt II am Freitag (19:30 Uhr) ging. “Da müssen wir drei Punkte holen.”
FSV Zwickau: Wohlfeld, Fuss, Trehkopf, Baumann, Paul, Ziegner (82. Strobel), Stiefel, Frick (85. Hauser), Wölfel, Luge, Kellig (75. Lastowski)
1.FC Lok Leipzig: Gäng, Werner, Krug (53. Bachmann), Kittler, Schulze, Engler, Brumme (58. Brodkorb), Seifert, Ristovski, Schulz, Stratmann (68. N’Diaye)
Zuschauer: 1.755, Schiedsrichter: Simon (Merseburg), Gelbe Karten: Trehkopf (Zwickau), Krug, Brumme, Engler (alle Lok), Rote Karte: Engler (Lok, 82.), Torfolge: 0:1 Schulz (29.), 1:1 Kellig (42.)FSV Zwickau – 1.FC Lok Leipzig 1:1 (1:1)
FC Rot-Weiß Erfurt II – VfL Halle 96 3:0 (2:0)
FC Grün-Weiß Piesteritz – FSV 63 Luckenwalde 2:4 (0:1)
Chemnitzer FC II – Dynamo Dresden II 2:0 (0:0)
FSV Budissa Bautzen – FC Carl Zeiss Jena II (abgesagt)
FC Erzgebirge Aue II – FSV Wacker Gotha (abgesagt)
VfB Auerbach – Fortuna Chemnitz (verlegt)1.) FSV Zwickau 15 Spiele/ 36 Punkte/ +37 Tore
2.) FC Carl Zeiss Jena II 16/ 29/ +6
3.) VfB Auerbach 16/ 29/ +6
4.) FC Rot-Weiß Erfurt II 14/ 27/ +6
5.) FC Erzgebirge Aue II 14/ 24/ +11
6.) Dynamo Dresden II 14/ 21/ +4
7.) Chemnitzer FC II 16/ 20/ -1
8.) FSV Budissa Bautzen 14/ 19/ +1
9.) 1.FC Lok Leipzig 14/ 18/ 0
10.) Fortuna Chemnitz 14/ 18/ -7
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