Die letzte Woche vor dem Wiederbeginn in der Oberliga verläuft beim 1. FC Lok recht ereignisreich. Am Mittwoch vermeldete der Verein, dass endlich die Freigabe für Stürmer André Stratmann angekommen ist. Die Verpflichtung des Stürmers aus der dritten polnischen Liga ist damit perfekt. Zur Absetzung von Kapitän Thorsten Görke am Mittwoch ist dagegen wenig Neues bekannt geworden.
Lok-Trainer Willi Kronhardt gibt sich auch einen Tag nach der Demission von Kapitän Thorsten Görke schmallippig: “Es ist so, wie es in der Pressemitteilung steht. Wir wollten den Perspektivwechsel und haben ihn damit vollzogen.” Wo vor nicht allzu langer Zeit noch Dampfplauderer regierten, Sportdirektoren in wenigen Sätzen die ganze Welt und noch mehr gegen sich aufbrachten, regiert nun die Professionalität. Kein Plaudern aus dem Nahkästchen, kein Nachkarten – seit Kronhardt da ist, hält der FCL dicht. Auch wenn das nicht jedem im Fußballgeschäft gefällt, so hilft es doch Probstheida.
Der Demissionierte erzählt zumindest von einem offenen Gespräch, unterschiedlichen Ansichten und einer fairen Lösung. “Das ist mein Verein, für den ich seit Kindheitstagen spiele, klar, dass ich das auch in der Zweiten tun werde”, so der 35-Jährige, der sich wenige Tage vor dem ersten Punktspiel 2012 in Zwickau (Sonntag, 13:30 Uhr) mit Neu-Trainer Willi Kronhardt über eine Versetzung in die zweite Mannschaft verständigt hatte. Die Mannschaft wählte Jens Werner zum neuen Kapitän.
“Ich wünsche meinen Jungs alles Gute und den größtmöglichen Erfolg. Alle im Verein wollen den Aufstieg und ich helfe nach wie vor jedem aus der Mannschaft, der von mir einen Rat braucht”, so Görke kameradschaftlich. Das entsprechende Angebot unterbreitete er bereits am Mittwoch als er sich von der Mannschaft verabschiedet hatte. Während der Routinier noch bis zum 4. März – dann spielt Lok II beim SV Naunhof – auf sein erstes Punktspiel 2012 warten muss, dürfen “seine Jungs” – wie er sie nennt – bereits an diesem Wochenende ran.
Die Langzeitverletzen Martin Dolecek, Jiri Masek und Markus Saalbach werden dabei beim wichtigen Auftakt beim Tabellenführer ebenso fehlen wie der noch ein Spiel gesperrte Benedikt Seipel (rote Karte gegen Jena II im November). Mit im Kader wird allerdings erstmals André Stratmann sein. Der Wechsel des 20-jährigen Stürmers, der bis jetzt beim polnischen Drittligisten KSZO Ostrowiec Swietokrzyski spielte und die Jugendmannschaften des VfL Bochum, von Fortuna Düsseldorf und Rot-Weiß Essen kennenlernen durfte, steht seit Mittwoch fest. Bereits seit Januar hatte er bei Lok trainiert, die internationale Freigabe ließ aber eine ganze Weile auf sich warten, ging die Tippeltappeltour durch die deutschen und polnischen Verbände. Nun ist der bullige junge Mann spielberechtigt und besitzt nach den letzten Leistungen auch gute Karten, beim Tabellenführer in Zwickau von Anfang an aufzulaufen. “Er hat eine unglaubliche Dynamik und Wucht in seinen Aktionen”, schwärmt sein Trainer jedenfalls schon jetzt von ihm.
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