Mit einer wenig überraschenden Niederlage beim Champions League Teilnehmer FFC Frankfurt, starteten die Fußballerinnen des 1.FC Lok am Sonntag in die Bundesliga-Rückrunde. Die personell neu zusammegewürfelten Leipzigerinnen zogen sich beim Favoriten dabei dennoch achtbar aus der Affäre.
In der Winterpause drehte sich beim Bundesligisten Lok Leipzig das Personalkarussell auf Hochtouren und mutierte dabei nahezu zur Achterbahn. Die insgesamt fünf Abgänge (Patzke, Schinkel, Ludwig, Hädrich, Krengel) wurden mit drei Neuen aus Übersee – Anna Green (Neuseeland), Jenista Clark, Kathleen Kelly (beide USA) – zu kompensieren versucht. Außerdem dürfen nun Karoline Aulrich, Christin Janitzki und Christina Nauesse (alle aus der eigenen 2. Mannschaft) Bundesligaluft schnuppern. Alle standen auch beim Spiel in Frankfurt auf dem Rasen – was sicherlich nicht zuletzt damit zu tun hatte, dass Anne van Bonn, Jobina Lahr und Safi Nyembo – vom Bannstrahl der Vereinsführung getroffen – zu Hause bleiben mussten.
Vom Anpfiff weg übernahm der Tabellendritte Frankfurt vor 1.710 Zuschauern die Initiative. Doch Lok ließ sich nicht so leicht erschrecken und hielt tapfer dagegen – freilich ohne eigene Torgefahr auszustrahlen. So lag nicht zwingend ein Treffer in der Luft, als es dann doch frühzeitig im Leipziger Kasten klingelte. Green kam auf der linken Abwehrseite gegen Garefrekes zu spät. Diese brachte den Ball in den Strafraum, wo in der Mitte zunächst Bajramaj verpasste, aber Huth am langen Pfosten aus spitzem Winkel drauf hielt. Härling konnte zunächst klären, doch der abgewehrte Ball fiel auf den Kopf von Bajramaj, die schließlich ins leere Tor einköpfte (12. Minute). Nur zehn Minuten später musste die Leipziger Keeperin erneut hinter sich greifen. Bajramaj flankte von rechts, Clark kann Smisek in der Mitte nicht entscheidend stören, die den Ball per sehenswertem Kopfball in den linken Winkel setzt – 2:0 (22.).
Lok jetzt etwas verunsichert, verlor die Bälle zu schnell und konnte sich kaum noch gegen die immer dominanter agierenden Frankfurterinnen durchsetzen. In der 27. Minute hatten die Gäste Glück, dass es nicht den dritten Treffer hagelte. Wie so oft stürmte der FFC über die rechte Angriffsseite heran, Smisek spielte einen feinen Doppelpass mit Bajramai, schoss dann aber Keeperin Härling direkt in die Arme, die ihrerseits goldrichtig stand. Dennoch, Leipzig gab sich längst nicht auf, suchte immer wieder seine einzige Spitze Marlene Ebermann. Dieser bot sich in der 36. Minute sogar die Riesenchance zum Anschlusstreffer. Bei einem langen Freistoß in den Frankfurter Strafraum gönnte sich ihre Bewacherin Percival eine Denkpause, so dass die Leipzigerin aus Nahdistanz einen kreuzgefährlichen Kopfballaufsetzer in Richtung Tor schickte. Doch Schumann – die für die verletzte Nationalkeperin Angerer zwischen den Pfosten stand – machte sich ganz lang, segelte waagerecht durch die Luft und entschärfte die größte und gleichzeitig einzige Lok-Chance im ganzen Spiel.
Für die zweite Halbzeit stellte Lok-Trainer Jürgen Brauße seiner angreifenden Alleinunterhalterin Ebermann nun Christina Nauesse zur Seite, die für Entlastung nach vorn sorgen sollte. Der Plan ging nicht wirklich auf, denn nach Wiederbeginn stand unmittelbar wieder die Abwehr im Fokus. Huth und Garefrekes scheuchten zunächst mit zwei schnellen Chancen die Leipziger Hintermannschaft auf, bevor Routinier Behringer mit einem Traumtor zum 3:0 (50.) für klare Fronten sorgte. Aus dem Stand zog sie vom linken Strafraumeck ab, zirkelte den Ball mit Effet an allen Lok-Akteuren vorbei, und erst die Tormaschen konnten seinen Flug beenden. Keine sechs Minuten später setzten die Gastgeber mit dem 4:0 (56.) noch einen drauf. Erneut griff der FFC über rechts an – Bajramaj bediente mustergültig Garefrekes, die vollkommen allein vor Härling stand und nur noch einzunicken brauchte.
Spätestens damit war das Spiel endgültig entschieden. Lok gelang nach vorne nichts mehr, Frankfurt nahm jetzt den ganz großen Druck raus. Eine Minute vor Schluss ließ der FFC noch ein letztes Mal seine Klasse aufblitzen. Nach einer wunderschönen Kombination über die Stationen Bajramaj – Thunebro – Marozsàn bekam Smisek den Ball im Lok-Strafraum “zugesteckt”, vergab aber freistehend. Damit endete die Partie mit dem gleichen Resultat wie schon das Hinspiel in Leipzig.
Am kommenden Spieltag (Sonntag, 11. März, 11:00 Uhr) gilt es für den 1.FC Lok nun, beim Tabellennachbarn Hamburger SV überlebensnotwendige Punkte für den Klassenerhalt einzufahren. Außerdem könnte man sich bei dieser Gelegenheit für das knappe Pokal-Aus im Dezember revanchieren.
1. FFC Frankfurt:
Schumann, Bartusiak (70. Lewandowski), Kumagai, Weber (75. Thunebro), Garefrekes, Percival, Behringer, Huth, Smisek, Marozsán, Bajramaj
1. FC Lok Leipzig:
Härling, Kelly (86. Janitzki), Aulrich, Clark, Green, Heller, M. Herrmann, L. Schneider, Szuh (46. Nauesse), Lübcke, Ebermann
Zuschauer: 1.710, Schiedsrichter: Wozniak (Herne), Gelbe Karte: Lübcke (Lok)
Torfolge: 1:0 Bajramaj (12.), 2:0 Smisek (22.), 3:0 Behringer (51.), 4:0 Garefrekes (57.)
Turbine Potsdam – Bayer 04 Leverkusen 1:1 (1:1)
FCR 2001 Duisburg – Hamburger SV 3:1 (3:1)
1. FFC Frankfurt – 1. FC Lok Leipzig 4:0 (2:0)
FF USV Jena – Essen-Schönebeck 2:1 (1:1)
FC Bayern München – SC Freiburg 3:0 (1:0)
SC 07 Bad Neuenahr – VfL Wolfsburg (abgesagt)(…)
8.) FC Bayern München 12 Spiele/ 13 Punkte/ -10 Tore
9.) FF USV Jena 12/ 12/ -15
10.) Hamburger SV 12/ 9/ -11
11.) 1.FC Lok Leipzig 12/ 9/ -27
12.) Bayer 04 Leverkusen 13/ 4/ -29
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