Eine drückende Übermacht demonstrierten die Kicker der BSG Chemie Leipzig gegen Roter Stern Leipzig auf dem Nebenplatz im Alfred-Kunze-Sportpark. 10:0 stand es am Ende, das gleiche Ergebnis wie beim Pokalspiel der SG Leipzig Leutzsch im September, diesmal ohne hässliche Begleiterscheinungen.
Zunächst mussten sich die Mannschaften an die etwa fünf Zentimeter Schnee und das ensprechend andere Ballverhalten gewöhnen. Es staubten die Flocken bei jedem Schritt und zauberten bei Tacklings einen weißen Vorhang in die Luft. Dann aber war der Torreigen eröffnet. Thomas Hönemann traf in der 17. Minute erstmals den Kasten von Gäste-Torwart Christian Kohn. Diesem Tor ließ er in der 22. Minute einen verwandelten Foulelfmeter folgen und nutzte auch in der 27. Minute einen Abwehrfehler zum 4:0. Zwischenzeitlich konnten sich die geschätzten 120 Zuschauer über das 3:0 nach einem Eckball freuen.
Roter Stern Leipzig hatte streckenweise große Mühe aus der eigenen Hälfte zu kommen. Anders als beim Spiel der BSG in Meuselwitz am Mittwoch, war ein Klassenunterschied deutlich sichtbar, jedoch mit umgekehrtem Vorzeichen. Die BSG Chemie dominierte ganz klar und war läuferisch und taktisch überlegen. So verwunderte es auch nicht, dass dem Dutzend Torchancen zur Pause und immerhin sechs Treffern (Tom Prochaska, 34. und 43. Minute) nur zwei Chancen seitens der Connewitzer entgegen standen.
Nach zahlreichen Wechseln zur – wegen der Kälte verkürzten – Pause, traf Sebastian Heyn für die Sterne, leider aber ins eigene Tor. Zu seiner Entschuldigung ist zu sagen, dass er den Ball klären musste, da ein einschussbereiter Gegner mitgelaufen war. Es entstand der Eindruck, die Gäste ließen die Köpfe hängen, doch Torwart und Kapitän Christian Krohn feuerte an und versuchte aufzumuntern. “Los Leute, wir brauchen mehr Ordnung” war eine der häufigsten Aufforderungen. Sie traf allerdings nicht nur auf offene Ohren.
Im schön anzusehenden Schnee gelangen noch Sven Schlüchtermann und Norman Lee Ganda die Spielstandserhöhungen. Der finale Treffer des Tages war sehenswert. Stephan Schammer schlug eine Flanke in Richtung des Elfmeterpunktes und Lee Ganda zog von dort volley ab, womit er Christian Kohn keine Chance ließ. Die gut anderthalb Stunden in der Kälte hinterließen in den Gesichtern der Zuschauern ihre Spuren, weshalb sich auch sofort nach Abpfiff der Platz leerte, da es alle ins Warme zog.
Die BSG Chemie testet erneut am kommenden Mittwoch, 1. Februar, beim SV Naunhof 1920. Anstoß der Partie ist um 18:30 Uhr.
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