In Euphorie stürzten die „Wölfe“ des Mitteldeutschen Basketball Clubs aus Weißenfels die 5.180 Zuschauer in der Arena Leipzig mit einem 7:0-Auftakt gegen den favorisierten Tabellenführer aus München. Doch die Gäste hatten aus Sicht ihres Coaches noch das Eurocup-Spiel in Italien in den Knochen. Dennoch machten die Hausherren den Eindruck größerer Willensstärke und hatten die schöneren Spielzüge im Gepäck. Letzlich mussten sie der höheren individuellen Qualität und dem eigenen kleinen Kader Tribut zollen.
Mutig und entschlossen gingen die Sachsen-Anhaltiner als Underdog in die Partie. Djordje Drenovac versenkte gleich einmal einen Dreier, die Abwehr stand sehr gut und die Münchner fanden nicht sofort ins Spiel. So stand es nach gut zweieinhalb Minuten 7:0. Doch die Tabellenführer zeigten sich unbeeindruckt und nicht gewillt, den Platz an der Sonne zu verlieren. Die Gäste kamen über Einzelaktionen schließlich auch zurück und sorgten für den 9:9-Ausgleich.
Die Wölfe aber hatten weiter großen Willen und die besseren Kombinationen. Sie bewegten mit schnellen Pässen die Verteidigung der Bayern, bis irgendwann doch ein Spieler in Orange frei stand. So verteidigten sie in einem punktereichen ersten Viertel eine 26:24-Führung. Dabei erzielten sie 18 ihrer 26 Punkte aus Dreiern, bei einer beachtlichen Quote von 50 Prozent.
Die Stärke des Kombinationsspiels hielten die Wölfe allerdings nur noch bis Mitte des zweiten Viertels aufrecht. Zehn Assists im ersten Viertel standen nur vier im zweiten Viertel gegenüber. Trainer Igor Jovovic sagte auf der Pressekonferenz: „Ich habe damit gerechnet, denn wir haben die kleinere Rotation an Spielern. So konnte Bayern mit 10 Spielern mehr wechseln und hatte mehr Energie in der Defensive.“ Diese zeigten die Gäste vor allem im dritten Viertel, nach dem der Spielstand zur Pause mit 43:43 ausgeglichen war.
10: 26 lautete der Spielstand dieses Spielabschnitts. Ein Nachlassen, das gegen Teams dieser Qualität einfach nicht wettzumachen ist. Topscorer Djordje Drenovac – in Hälfte eins mit 17 Punkten stark unterwegs – gelang nur ein Korbwurf. Insgesamt sammelte er noch vier Punkte in Hälfte zwei. Doch nicht nur ihn hielten die Bayern in Schach, die Wölfe waren gezwungen schlechtere Würfe zu nehmen und die Quoten sanken bis Ende des Spiels kontinuierlich.
Doch die Weißenfelser gaben nicht auf. Angetrieben von Center Pantelic starteten sie 6 Minuten vor Ende des Spiels eine kleine Aufholjagd. Der Rückstand schwand von 19 Punkten bis auf elf Punkte. Djordje Pantelic sagte gegenüber der L-IZ: „Es war toll, wie uns das Publikum noch einmal unterstützt hat. So konnten wir noch mal alles geben und für einen Moment an die Wende glauben.“
Bezüglich einer Spielsituation, die Igor Jojovic so aufregte, dass die Schiedsrichter ihn mit einem Technischen Foul bestraften, sagte er: „Es gab da einen Kontakt, aber ich bin gar nicht sicher, ob es ein Foul war. Die Schiedsrichter entschieden gegen unseren Trainer, das ist dann halt so.“
Danach allerdings drehte das Publikum richtig auf. Und wieder waren die Favoriten nicht aus der Ruhe zu bringen. Sie spielten ihren Stiefel herunter und vergrößerten den Abstand wieder bis zum Endstand von 18 Punkten Unterschied. Gäste-Trainer Sasa Djordjevic analysierte abschließend: „Es war ein hartes Spiel, besonders in der ersten Hälfte, als uns die Wölfe mit ihrer Serie von Dreiern echt vor eine große Aufgabe stellten. In der zweiten Hälfte ist es uns gelungen, die Kontrolle zu erlangen, dann haben wir souverän zu Ende gespielt.“
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