Nach hartem Kampf mit nur sieben gesunden Spielern, endete die Saison der Uni-Riesen am Samstagabend. Da auch die erste Partie in Wedel verloren gegangen war, bedeutete die knappe 72:73-Heimniederlage das Playoff-Aus. Noch mit Ablauf der Uhr bot sich den Leipzigern die Chance zum Ausgleich, da Falko Theilig sich noch an zwei Freiwürfen versuchen durfte. Den ersten traf er, doch brachte den zweiten nicht im Korb unter.

Die Leipziger hängten sich von Beginn des Spiels an richtig rein, um die favorisierten Wedeler in eigener Halle nicht zu sehr ins Spiel kommen zu lassen. Nur neun Punkte für die Gäste sprachen für die Verteidigung der Hausherren. Bei starken 26 eigenen Zählern zur ersten Viertelpause, lief es auch in der Offensive wirklich gut.

Sowohl Diante Watkins als auch Christopher Roquette konnten noch nicht allzu viel ausrichten. Alle Zeichen standen zu diesem Zeitpunkt noch auf Entscheidungsspiel in Wedel. Dagegen aber hatten die Gäste dann doch etwas und trumpften mit einem 11:0-Lauf im zweiten Viertel auf.

Alle Punkte fielen durch Diante Watkins und Christoph Roquette, beide ließen erkennen, dass man sie kein ganzes Spiel hindurch im Zaum halten kann. Zu dieser Zeit zog Leipzigs Trainer Ty Shaw einmal kurz die Reißleine in Form einer Auszeit.

Jorge Schmidt (#11, Leipzig) versucht, Brandon Spearman (#22, Wedel) den Ball abzujagen. Foto: Jan Kaefer
Jorge Schmidt (#11, Leipzig) versucht, Brandon Spearman (#22, Wedel) den Ball abzujagen. Foto: Jan Kaefer

Danach funktionierte es auch auf Leipziger Seite etwas besser, und es purzelten noch ein Paar Punkte bis zum Pausenstand von 36:24. „Wir haben über weite Strecken richtig gut gespielt, die Müdigkeit war sicher ein Grund, weswegen wir das Spiel nicht zu unseren Gunsten über die Runden bekamen“, analysierte Ty Shaw nach dem Spiel.

Leichte Erschöpfung dürfte zumindest eine Rolle gespielt haben, dass die Partie in der Schlussphase wieder nervenzerreißend spannend wurde. Taktische Fouls zum Anhalten der Uhr waren das wichtigste Mittel beider Teams. Und in den Schlusssekunden war der Plan der Uni-Riesen noch leicht anders.

Magnus Heinrich versuchte einen Dreier und verfehlte. Trainer Ty Shaw dazu: „Eigentlich wollten wir den Angriff noch ein paar Sekunden ausspielen, aber ich vertraue Magnus und wenn man sich gut fühlt, sollte man einen solchen Wurf schon nehmen.“ Der Spielstand von 71:71 zwang zu einem Foul, damit bei sechs Sekunden Spielzeit noch eine eigene Aktion möglich würde.

Marian Schick (#14, Leipzig) sucht die Gelegenheit zum Wurf. Foto: Jan Kaefer
Marian Schick (#14, Leipzig) sucht die Gelegenheit zum Wurf. Foto: Jan Kaefer

Brandon Spearman versenkte beide Freiwürfe und kurz vor Ablauf der Uhr wurde Falko Theilig gefoult, der den entscheidenden Versuch verfehlte. „Es geht einem wahnsinnig viel durch den Kopf in der Situation. Entweder man wird zum Helden oder zum Deppen. Ich habe versucht, das auszublenden und der zweite Wurf fühlte sich eigentlich sogar besser an, als der erste“, sagte Theilig als tragische Figur nach dem Spiel.

Doch ist es nie ein einzelner Freiwurf, weswegen ein Spiel verloren geht. Wie schon im Vorjahr endet die Saison somit im Viertelfinale gegen Rist Wedel und passenderweise bot auch die Partie am Samstag Höhen und Tiefen wie die gesamte Saison.

Die Statistik zum Spiel:
http://live.zweite-basketball-bundesliga.de/g/101121

Khalil Kelley (#7, Leipzig) steigt zum Wurf hoch. Foto: Jan Kaefer
Khalil Kelley (#7, Leipzig) steigt zum Wurf hoch. Foto: Jan Kaefer
Falko Theilig (#12, Leipzig) schickt Brandon Spearman (#22, Wedel) mit einer Körperfinte zu Boden. Foto: Jan Kaefer
Falko Theilig (#12, Leipzig) schickt Brandon Spearman (#22, Wedel) mit einer Körperfinte zu Boden. Foto: Jan Kaefer
Chris Flores (#1, Leipzig) musste nach fünf Fouls vorzeitig vom Feld. Foto: Jan Kaefer
Chris Flores (#1, Leipzig) musste nach fünf Fouls vorzeitig vom Feld. Foto: Jan Kaefer
Uni-Riesen-Coach Ty Shaw. Foto: Jan Kaefer
Uni-Riesen-Coach Ty Shaw. Foto: Jan Kaefer
Falko Theilig (#12, Leipzig) hätte seine beiden Freiwürfe nach der Schlusssirene verwerten müssen, um eine Verlängerung zu erzwingen. Er traf nur den ersten. Foto: Jan Kaefer
Falko Theilig (#12, Leipzig) hätte seine beiden Freiwürfe nach der Schlusssirene verwerten müssen, um eine Verlängerung zu erzwingen. Er traf nur den ersten. Foto: Jan Kaefer
Marian Schick (#14, Leipzig) trug eine blutende Wunde am rechten Auge davon. Foto: Jan Kaefer
Marian Schick (#14, Leipzig) trug eine blutende Wunde am rechten Auge davon. Foto: Jan Kaefer
Jörn Wessels (#44, Leipzig) würde wohl am liebsten im Boden versinken. Foto: Jan Kaefer
Jörn Wessels (#44, Leipzig) würde wohl am liebsten im Boden versinken. Foto: Jan Kaefer

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