Einen besseren Neustart in das Jahr hatten sich die Uni-Riesen sicher erhofft. Doch die Mannschaft verschlief den Beginn der Partie und den Einstieg ins vierte Viertel komplett und brachte sich somit um den Teilerfolg einer packenden Aufholjagd im dritten Viertel. "Wir versuchen schon seit Wochen etwas zu ändern, haben auch teilweise Erfolg. Aber mit 25 Ballverlusten gewinnt man halt kein Spiel." So fuhren die Dresdner zufrieden als 60:70-Sieger nach Hause.

Vor allem in der ersten Hälfte fielen diese gravierend auf. Schlechte Zuspiele, aber auch erstaunlich viele Fangfehler, schenkten den Gästen aus der Landeshauptstadt einfache Punkte durch Schnellangriffe. Zu selten kamen die Leipziger dazu, aus gefestigten Positionen heraus zu verteidigen. Wenn dies gelang, dann meist ganz ordentlich, nur im Angriff wollte zum sportlichen Jahresauftakt nicht viel gelingen.

Selbst aus guten Positionen wurden nicht immer die Abschlüsse gesucht, abgesehen davon, dass die wenigsten Würfe ihr Ziel fanden. Zudem verletzte sich mit Beginn des zweiten Viertels Jörn Wessels, der wegen muskulärer Beschwerden nicht weiterspielen konnte. Ein Muskelfaserriss ist nicht ausgeschlossen, doch auch eine Zerrung oder einfache Verhärtung kommen in Frage.
Als großer Spieler fehlte er in der Folge, auch wenn dies wahrscheinlich nicht ausschlaggebend war. Gäste-Trainer Thomas Krzywinski sah die vielen Turnovers als maßgeblich für den Sieg seiner Mannschaft. Einen weiteren Punkt sprach Jaroslav Tyrna, der auch zwei Jahre in Leipzig spielte, an: “Ich glaube, der 8:0-Lauf im vierten Viertel hat uns den Sieg gebracht. Es war auf jeden Fall der wichtigste Moment für uns im Spiel, nachdem Leipzig uns mit der Zonenverteidigung noch einmal unter Druck gesetzt hat.”

In der Tat war das dritte Viertel das erfreulichste für die 959 Zuschauer. Nach zwischenzeitlichem Rückstand von zwölf Punkten, verkürzten die Hausherren auf nur noch einen Zähler. “Die Zone hat gut funktioniert und der Zusammenhalt in der Verteidigung das ganze Spiel über gestimmt. Das sind auf jeden Fall positive Punkte, die wir mitnehmen können.” Zudem sei es immer gut, die überlegene Mannschaft bei den Rebounds zu sein, so Martin Scholz weiter.

Wenn da also nicht diese verflixten Ballverluste gewesen wären, es hätte ein schöner Start in das neue Jahr werden können. Auch dem Ziel, mindestens drei der Heimspiele im Januar zu gewinnen, wäre die Mannschaft wohl einen Schritt näher gewesen.
Verloren ging nicht nur das Duell auf dem Feld, auch die Stimmung in der Halle wurde von den Dresdnern in üblich enthusiastischer Auswärtsfahrer-Manier dominiert. Als im vierten Viertel die “Wir haben Heimspiel in Leipzig”-Rufe deutlich hörbar wurden, kam vom Leipziger Publikum keine Reaktion mehr. Selbst wenn ein Spiel verloren geht, sich den Schneid in eigener Halle abkaufen zu lassen, das gäbe es in vielen Basketballstädten nicht.

Doch sei es drum, auch wenn die Leipziger mit der Niederlage vorerst auf dem elften Tabellenplatz stehen, es ist noch alles drin. Denn nur vier Punkte fehlen zum dritten Tabellenplatz, der schon ein Heimspiel mehr in der ersten Playoff-Runde sichern würde. Bis zum Abschluss der regulären Spielzeit ist noch vieles denkbar.

Schon am nächsten Wochenende steht das nächste Heimspiel gegen den örtlichen und Tabellennachbar Sandersdorf an. Tip-Off ist am Sonntag, dem 11. Januar, um 16 Uhr.

Die Statistik zum Spiel:
http://live.zweite-basketball-bundesliga.de/g/100348#boxscore

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