Schon zur Halbzeit deutete sich an, dass die Wölfe aus Weißenfels trotz lautstarker Unterstützung in der Arena Leipzig dieses Spiel nicht würden gewinnen können. Zu viele offene Würfe kreierten die Berliner aufgrund größerer individueller Klasse und führten schon mit 40:60. Nun hat es im Basketball durchaus schon Partien gegeben, die wundersam gedreht wurden, doch Alba Berlin behielt die Kontrolle und siegte verdient 81:96 lautete der Endstand.
Den einzigen Aufreger kurz vor Schluss, als die Entscheidung schon gefallen war, lieferte die Hinausstellung Silvano Poropats wegen eines zweiten technischen Fouls. Schon in der ersten Hälfte hatte er sich aus Sicht der Schiedsrichter einmal zu sehr beschwert, die Situation kurz vor Abpfiff erklärte er so:
„Ich habe einen meiner Spieler auf dem Boden liegen und leicht bluten sehen, dazu gab es darum herum jede Menge Aufregung. Einer der Schiedsrichter blickte dann sehr drohend Richtung unserer Bank und ich habe mir gedacht, was soll das, die Situation ist geklärt und das Spiel gleich vorbei. Aber er hat weiter drohend in unsere Richtung geblickt, anstatt mit mir zu reden. Irgendwann ist mir wohl so etwas wie „Was soll denn der Scheiß!?“ rausgerutscht.“
Entscheidend für die Partie waren die Schiedsrichterentscheidungen jedenfalls nicht. Die Wölfe fanden keinen Weg, die zuvor in der Euro League in Istanbul siegreichen Gäste zu stoppen. 60 gegnerische Punkte zur Pause ließen sogar eine dreistellige Niederlage befürchten, eher selten in der Bundesliga, aufgrund verkürzter Spielzeiten zum amerikanischen College- oder Profibasketball.
Die Albatrosse bewiesen, dass sie derzeit zur europäischen Spitze gehören und taten sich leicht, die Freiräume in der Weißenfelser Deckung zu nutzen. Die Wölfe waren schon früh im Rückstand, weil im ersten Viertel kaum eigene Würfe gelangen und die Verteidigung der Hauptstädter sie vor Rätsel stellte, mit deren Lösung sie überfordert waren.
„Dennoch haben wir mit den 81 Punkten gegen Alba wohl einen Vereinsrekord aufgestellt“, sah Poropat nach dem Spiel auch Positives. In der Tat fanden seine Männer in der zweiten Halbzeit den Rhythmus und hätten bei konstanter Leistung auf diesem Niveau das Spiel sicher offener gestalten können. Doch gegen die mit Alex King, Akeem Vargas und Reggie Redding topbesetzten Gäste erwies sich die Hypothek von zwischenzeitlich 25 Punkten Rückstand als zu groß.
Die Wahrscheinlichkeit ist damit recht groß, dass die Wölfe keines ihrer Gastspiele in der Leipziger Arena gewinnen werden, denn auch der letzte Gegner Bayern München zählt zu den Titelanwärtern. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt und die MBC-Fans werden gerne an das sensationelle Spiel des vergangenen Jahres denken, als die Münchner in die Verlängerung bezwungen wurden.
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