Es gibt Tage, da sieht alles einfach aus. Natürlich müssen Sportler für solche Momente arbeiten und vor allem mental auf den Punkt fit sein. Danach, dass den Leipzigern das gegen Weißenhorn gelingen würde, sah es in der Vorwoche nicht aus. Die Mannschaft von Martin Scholz bleibt eben ein bisschen Wundertüte, war aber gegen die Gäste aus Weißenhorn von Anfang an wach und kam so ungefährdet zu einem verdienten 83:75-Sieg.

Die ganz andere Einstellung im Vergleich zum Speyer-Spiel zeigte sich schnell. Etliche Ballgewinne, gutes und aufmerksames Verhalten bei den Rebounds, es passte einfach vieles zu einem Team, dass in den Playoffs eben nicht in der ersten Runde schon die Segel streichen möchte. “Ich habe genau das in der Woche gefordert. Es ist nicht nur wichtig für uns, es ist auch ein wichtiges Zeichen an den Gegner, mit drei Siegen in Folge in die Playoffserie zu gehen”, sagte Martin Scholz. Der wird aus Braunschweig kommen, das erste Spiel der Serie findet am Sonntag, 16. März ab 16 Uhr in der Arena statt. Damit also wieder in der gewohnten Spielstätte, wobei die unbekannte Halle am Rabet in der Form des Samstagabends eben auch keine Rolle spielte, auch wenn es sich angefühlt habe, wie noch ein Auswärtsspiel.

Mit dem Sieg gegen Weißenhorn erreichten die Uni-Riesen das vor der Saison geäußerte Ziel einen Platz unter den besten vier Mannschaften zu erreichen. Schon im ersten Viertel betrug die Führung zeitweise zehn Punkte, so kam dann auch der lange verletzte Jonas Niedermanner früh zu seinem ersten Ausflug aufs Spielfeld. Der Perspektivspieler freute sich sichtlich: “Es ist natürlich eine Ehre, so früh im Spiel schon das Vertrauen des Trainers zu bekommen. Wenn die ersten Fünf gut vorlegen, erleichtert das natürlich auch den Bankspielern ins Spiel zu finden.”
Und vorgelegt hatten die Kollegen mit Hilfe einiger taktischer Varianten in der Defensive. Zonenverteidigung auch einmal im ersten Viertel, eingestreut eine Vollfeldpresse mit Druck auf den Aufbau ab der gegnerischen Grundlinie. Weißenhorn hatte sichtlich Probleme, dagegen Mittel zu finden. Selbst als im dritten Viertel einmal eine kleine Serie der Gäste gelang, brach Martin Scholz diesen aufkommenden Rhythmus mit einer Auszeit und redete seinen Spielern ins Gewissen, die Zügel nicht zu sehr schleifen zu lassen. Er sagte nach der Partie aber auch deutlich: “Es sah vielleicht leicht aus, aber wenn ich mir die Jungs in der Kabine angucke, sind einige doch platt. Gerade die erste Halbzeit war sehr intensiv und das schlaucht.”

Doch tatsächlich wankten die Riesen einmal nicht, so dass es nicht wie so häufig zu einer verspielten Führung und einem knappen Ausgang kam. Dass die Gäste die 15-Punkte-Führung in den letzten zwei Minuten noch verkürzten, lag auch daran, dass keine so harte Verteidigung gespielt wurde. Ein bisschen Schongang eben, vor dem anstehenden Saisonfinale.

Für die Playoffs äußerte er vor allem einen Wunsch, nämlich den, möglichst viele Spieler auch in den Trainings unter der Woche zur Verfügung zu haben. Das ist bei vielen Studenten – nun sogar noch einigen Schülern – im Team nicht so leicht. Denn neben Jonas Niedermanner werden in der Rückrunde auch Marek Krajewski und Anton Ackermann schrittweise an die erste Mannschaft herangeführt. Die Talente bekamen zuletzt immer mehr Spielzeit und dies beginnt sich auszuzahlen, da Jonas Niedermanner auch punktete. “Das ist auch eine Hoffnung für die Playoffs, dass ich mich im Training soweit empfehlen kann und noch etwas beitrage.”

Die Statistik zum Spiel:
http://www.diejungeliga.de/scouting…

Alle Playofftermine der ersten Runde in der ProB:
http://diejungeliga.de/magazin/artikel…

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