Dass in den Playoffs wirklich alles passieren kann, mussten die Tabellenführer der beiden ProB-Staffeln Hanau und Hannover erfahren. Beide verabschiedeten sich mit dem heutigen Tag aus dem Wettbewerb. Diesem Schicksal entgingen die Leipziger als Tabellendritter gegen den Sechsten der Punkterunde. In einem abwechslungsreichen Spiel gab die souveränere Verteidigung bei beiderseits verbesserungsfähigen Angriffsleistungen den Ausschlag.

Dabei war es auch kein Hindernis auf dem Weg ins Viertelfinale, dass die Gäste mit drei Spielern antraten, die auch in der Bundesliga bei den Phantoms regelmäßig Spielzeit bekommen. Dies waren Erik Land, Brian Wenzel und Maurice Pluskota. Letzterer spielte stark auf, machte mit 24 Punkten die meisten eines einzelnen Spielers. Lediglich eine Aktion lief ungünstig: Für zu langes Hängen am Ring nach einem Dunking wurde er mit einem technischen Foul bestraft. Das bedeutete zwei Punkte im Tausch gegen vier, da sowohl beide Leipziger Freiwürfe und der anschließende Ballbesitz Punkte brachten.

In dieser Phase im zweiten Viertel hatten die Uni-Riesen auch klar die Oberhand. Dreizehn Punkte betrug die Führung zeitweise. Es folgte jedoch noch vor der Halbzeit eine Phase, in der das Wurfglück die Hausherren verließ. “Wenn man wie – wir heute – richtig gut verteidigt, kann man dadurch aber auch Misserfolge im Angriff kompensieren.”, analysierte Martin Scholz nach der Begegnung. Sein Kollege Liviu Calin war wie schon nach dem ersten Spiel nicht zu sprechen.
Gerade aber dieses wechselnde Glück machte die Partie interessant. Sie hätte schon mehr als die 313 Zuschauer verdient gehabt, die zum Dienstagabend den Weg in die Arena fanden. Beiden Mannschaften blieb der Erfolg aus der Distanz weitestgehend versagt, jeweils drei Treffer von jenseits der 3-Punkte-Linie standen schlussendlich in der Statistik. Das führte zum einen oder anderen körperlichen Aufeinandertreffen unter dem Korb. Die Schiedsrichter ließen viele dieser Aktionen laufen, die mancher ihrer Kollegen wohl gepfiffen hätte. Somit war der Spielfluss selten gebremst und das Tempo lag in den Händen der Spieler.

Durch die Führung gab es für die Uni-Riesen deutlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Die Uhr lief schließlich gegen Braunschweig, weshalb gerade in der Schlussphase die Angriffe gern einmal ausgespielt wurden. Nebenbei sorgten die vielen Pässe um den Kreis dafür, dass die Gäste sich in der Zonenverteidigung viel bewegen mussten und sich dort freie Würfe ergaben, wo diese Bewegung nicht schnell genug gelang. Mit viel Druck auf Christopher Flores erzwangen die Niedersachsen zwar einzelne Fehler, doch insgesamt lösten die Sachsen die Situation gekonnt und halfen ihrem Teamkollegen mit Blocks oder indem sie sich im rechten Moment freiliefen. Insofern war auch der Sieg verdient.

Nächster Gegner ist nun der Sportclub Rist Wedel, Martin Scholz und André Spalke waren sich einig: “Wedel ist eine sehr gute Mannschaft, aber sie könnte uns besser liegen.” Der Trainer gab auch schon mal ein Ziel vor: “Zweimal fahre ich nicht nach Wedel, da steht man ja mit einem Fuß schon in der Nordsee.” Denn durch die bessere Platzierung der Norddeutschen wäre ein mögliches drittes Spiel eben eine Angelegenheit in des Gegners Halle. Das sichere Heimspiel findet am 5. April in der Arena statt.
Die Statistik zum Spiel:
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