Nach der deutlichen Niederlage in Nördlingen vom vergangenen Sonntag, hatten sich die Uni-Riesen am heutigen Abend sichtlich eine andere Spielgestaltung vorgenommen. Das Ausblocken bei den Rebounds gelang exzellent, woraus auch einige Schnellangriffe resultierten, die Führung von Spielbeginn an geriet nie in ernste Gefahr und der Sieg fiel letztlich deutlich aus.
Und dieser Sieg war zumeist ungefährdet. Schon von Beginn an gingen die Uni-Riesen in Führung, wurden fast ein wenig übermütig und schlossen einige Angriffe überhastet ab. Durch eine konzentrierte und souveräne Verteidigung gewannen sie aber den Ball zurück und bauten den Vorsprung aus. Dies gelang in entscheidenden Phasen des Spiels immer wieder. Da Baunach schon früh fünf Mannschaftsfouls sammelte, um den Rhythmus der Uni-Riesen zu brechen, ging es zudem häufig an die Freiwurflinie. Von dieser hatte Algirdas Macevicius kein glückliches Händchen und zog mit einem von sieben Treffern den ansonsten guten Schnitt der Mannschaft herunter.
Den Schlüssel zum Sieg benannte aber der Gäste-Trainer: “Leipzig hat tollen Teambasketball gespielt, dazu beglückwünsche ich die Mannschaft.” Doch eines brannte Ivan Pavic spürbar auf der Seele: “Dass es nur ein paar unglückliche Entscheidungen der Schiedsrichter gab, wäre eine Untertreibung. Ich habe es in 16 Jahren noch nicht erlebt, dass ein Hallensprecher mitten in den zweiten Freiwurf redet und die Schiedsrichter weder die Courage haben, den Wurf wiederholen zu lassen, noch das Kampfgericht auf den Fehler hinzuweisen. Ich werde das Video auswerten lassen und der Ligaleitung schicken. Hoffentlich sehen sich auch die Schiedsrichter dieses Spiel noch einmal selbstkritisch an.” Nachvollziehbar war sein Ärger, auch wenn er zugab, dass Leipzig diesen Sieg auch ohne zweifelhafte Entscheidungen errungen hätte.
Ein weiterer Fakt, an dem sich der souveräne Sieg ablesen ließ, war der weitgehende Verzicht auf Kapitän Jorge Schmidt. Nach dem er zu Beginn des dritten Viertels sehr schnell sein drittes und viertes persönliches Foul beging, musste er den Großteil der zweiten Spielhälfte zuschauen. Martin Scholz sagte dazu: “Jorge ist unser erfahrenster Spieler und weiß, wie er mit vier Fouls zu agieren hat. Ich musste ihn dann einfach noch einmal bringen, als Baunach noch einmal herankam. Denn in der Verteidigung ist er einfach eine Wand.”
Kurz zuvor gelangen André Spalke mit einem Dunking seine Punkte 19 und 20. Doch Baunach ließ sich nicht beeindrucken und erzielte acht Punkte in Folge. Was die Treffer anging, lag schlussendlich Eric Vierneisel mit 29 auf Uni-Riesen-Seite vorne. Auch Chris Flores gelangen aus Schnellangriffen zwei Dunkings, so dass die 698 Zuschauer schon etwas geboten bekamen.
Die höhere Zuschauerzahl war ein Effekt des Kombi-Tickets mit der Bundesliga-Partie des MBC Weißenfels gegen Meisterschaftsmitstreiter Bayern München. Geschäftsführer Werner Scholz sagte gegenüber der L-IZ: “Wir sind mit knapp 700 Zuschauern sehr zufrieden. Zielsetzung waren mindestens so viele Zuschauer wie sonst. Ein Zuwachs an einem Tag, an dem sowohl zeitgleich Fußball gespielt, als auch abends Bundesliga-Basketball geboten wird, ist schon eine schöne Sache.”
Mitverfolgt hatte die Partie auch Walter Simon, der sich ebenfalls über den Sieg der Uni-Riesen freute. “Schön, dass die alten Kameraden das geschafft haben. Jetzt haben sie vorgelegt, mal sehen, ob wir das später nachmachen können.” Seit dieser Saison steht er im Kader der Weißenfelser und verabschiedete sich, um sich auf den Abend vorzubereiten.
Das nächste Heimspiel der Uni-Riesen, die mit diesem Sieg auf jeden Fall Tabellendritter bleiben, findet am 8. Februar gegen die Skyliners Juniors aus Frankfurt am Main statt. Anpfiff ist um 20:00 Uhr.
Die Statistik zum Spiel:
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