Die im Testspiel am Mittwoch Angeschlagenen hatten sich erholt, so konnte Eric Vierneisel wie gewohnt in der Start-Fünf auflaufen. Dominant zeigten sich die Leipziger im ersten Viertel und führten 26:13. Dem Wahnsinnstempo mussten die Riesen jedoch Tribut zollen. Im dritten Viertel lief offensiv wenig zusammen und so wurde es für 505 Zuschauer die gewohnte Zitterpartie. Das erhoffte Happy End blieb aus, mit 67:72 gaben die Uni-Riesen das Spiel letztlich aus der Hand.
Es lief alles richtig für die Uni-Riesen, sie erzielten leichte Punkte aus Schnellangriffen und dominierten im ersten Viertel komplett unter den Körben. Gleichzeitig waren die Hanauer wohl etwas überrumpelt von den Spielzügen, mit denen die Leipziger ihre Verteidigung schlecht dastehen ließ. 81 Prozent Trefferquote bei den Würfen sprachen in Hälfte eins eine deutliche Sprache. Ty Shaw fand dazu klare Worte: “Leipzig hat das stark gespielt, das sollte keine Überraschung sein, aber wir sind mental noch im Bus gewesen”.
Im zweiten Viertel ging es zunächst gut weiter, ein Block von Eric Vierniesel ließ auf eine weitere deutliche Führung hoffen. Doch die Hanauer mussten etwas tun und so änderte Trainer Ty Shaw die Verteidigung und ließ Druck auf den Spielaufbau der Uni-Riesen ausüben. Der Erfolg dieser Maßnahme schien die White Wings auch im Angriff etwas zu beflügeln. Bei den Rebounds langte nun öfter ein Hesse erfolgreich nach dem Ball. Dass die Männer von Martin Scholz das Wahnsinnstempo des ersten Viertels nicht durchhielten, war nicht überraschend. Dass sie durch Ballverluste und Schrittfehler die Hanauer wieder stark machten, dagegen schon. Einen am Boden liegenden Gegner tritt man nicht, ihm aber noch die Hand zu reichen und selbst zuschlagen zu lassen ist eigentlich zu viel des Guten.
Zunächst kamen die Gäste zum Ausgleich, Ende des dritten Viertels gab es beim 52:53 die erste Führung des Spiels für die Hessen und eine aufregende Schlussphase mit zwei unsportlichen Fouls, jeweils eines gegen beide der Mannschaften. Kapitän Jorge Schmidt feuerte seine Kollegen an, doch in der entscheidenden Phase des Spiels konnten die Hanauer besser zulegen.
Das leidige Thema Ballverluste sorgte dafür, dass sich die Leipziger ein Stück weit wieder selbst besiegten. Andererseits zeigten nun auch die White Wings, dass das flügellahme erste Viertel eine Ausnahme darstellte und sie zurecht an der Tabellenspitze mitmischen. “Wir sind einfach als Mannschaft noch nicht stark genug, uns aus einer schlechten Phase heraus zu ziehen”, sagte André Spalke nach dem Spiel. Trainer Martin Scholz war es ein Rätsel, dass “auf die beste Halbzeit der Saison gleich die schlechteste mit allen alten Fehlern folgte.” Zu lange habe seine Mannschaft am Ende gedribbelt, statt gegen die druckvolle Verteidigung durch schnelle Pässe den freien Mann zu finden.
Das letzte Heimspiel des Jahres brachte also nicht den durchaus möglichen Sieg, nun stehen noch drei Auswärtsbegegnungen in Frankfurt, Leitershofen und Dresden an. “Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass wir drei der vier Spiele gewinnen sollten. Also möchte ich nun drei Siege sehen”, machte Martin Scholz eine klare Ansage.
Die Statistik zum Spiel:
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