Es ist schon ein Kreuz mit den Transfers in der ProA. Feste Fenster gibt es nicht, die Verträge konnten in Leipzig auch wegen der schmalen Bezahlung der Spieler nicht so gefestigt werden, dass überraschende Abgänge ausgeschlossen würden. Nun also geht mit Chris Gadley einer der Schlüsselspieler und Trainer Ivan Vojtko verlässt gleichzeitig die Mannschaft. Kurz vor dem Spiel gegen Göttingen entsteht fast der Eindruck eines sinkenden Schiffs.
“Ich hatte diesen Wunsch schon im Dezember geäußert”, sagte Vojtko der L-IZ. Noch im Sommer hatte der Slowake die Nationalmannschaft seines Heimatlandes in der EM-Qualifikation trainiert. “Die sportliche Perspektive hat sich nicht so entwickelt wie erwartet. Auch ich als Trainer kann mich nicht ausnehmen, ich habe sicher auch nicht alles 100 Prozent richtig gemacht. Aber mit dem zur Verfügung stehenden Geld war es einfach nicht möglich, eine sicher ProA-taugliche Mannschaft aufzustellen, letztlich eine frustrierende Situation für mich wie für die Mannschaft.” Allerdings lobte Vojtko auch das Engagement der Verantwortlichen und wünschte für die Zukunft alles Gute. Keine Trennung im Bösen also, was auch das Zitat aus der Pressemitteilung von Geschäftsführer Werner Scholz untermauert. “Ich möchte mich persönlich für das Engagement von Dr. Vojtko bedanken und besonders für seine Bereitschaft, den notwendigen Veränderungen den Weg zu ebnen. Er hat großen Anteil am Aufbau eines Teams, dem, oft nur ein wenig Glück fehlte, um die notwendigen Siege zu erringen. Wir wünschen Herrn Vojtko Gesundheit, Kraft und Glück auf seinem weiteren Trainerweg.”
Trainieren wird morgen damit Co-Trainer Martin Scholz, der schon während einer Krankheit von Dr. Ivan Vojtko drei Spiele lang die Zügel in der Hand hielt. Er leitete auch bereits das Abendtraining.
Mit dem gleichzeitigen Weggang von Center Chris Gadley nach Düsseldorf fehlt nun ein großer und zugleich massiger Spieler als Anspielstation unter dem Korb. Nun sind wohl die Flügelspieler gefragt, die bisher nicht die tragende Rolle spielten. Dazu muss also Neuzugang Geoffrey McCammon schnell in die Mannschaft finden, um zusammen mit Nick Freer Druck auf die gegnerische Zone ausüben zu können. Den Rest der Last werden sich Neuzugang Jaroslav Tyrna und Walter Simon teilen müssen.
Ob dies allerdings schon morgen Abend gegen die starken Göttinger funktioniert, ist fraglich. Schließlich blieb kaum Zeit, auf die unerfreuliche Entwicklung zu reagieren und einen Tabellenzweiten schlägt man auch ohne Umbauten in der Mannschaft nicht im Vorbeigehen, auch wenn den Riesen das im Hinspiel knapp gelang.
Sprungball ist am Freitagabend um 19 Uhr in der Arena, dann also können die Spieler zeigen, dass das krängende Schiff noch nicht dem Untergang geweiht ist.
Keine Kommentare bisher