Knappe Spiele sind für die Uni-Riesen nichts Neues in dieser Saison. Nun erlebten sie in Kirchheim gegen die heimischen Knights auch ihre erste Verlängerung. Einer der Gründe, weshalb es so weit kam, waren wieder einmal die Freiwürfe. Wobei die Quote bei schon ganz ordentlichen 68 Prozent lag, in wichtigen Momenten aber keine Treffer gelangen. Dies änderte die Verlängerung, als Kevin Schaffartziks einzige drei Punkte alle aus Freiwürfen resultierten.
Ein anderer Grund, warum die Gäste das Spiel nicht schon in der regulären Spielzeit gewannen, war: Nur 5 Spieler punkteten während der ersten 40 Minuten. Um es drastischer auszudrücken, von der Bank kam keine Entlastung für die erste Fünf. Ivan Vojtko hatte vor Beginn der Saison angedeutet, dass der Etat es nur zulässt mit 8 Leuten kontinuierlich zu trainieren, da der Rest keine Profis sein könnten. Heute war es für den Genesenen wohl ganz gut, dass die Ärzte ihm die Auswärtsfahrt noch untersagten. Nicht auszudenken, was die Aufregung gesundheitlich bedeutet hätte.
Insofern gab es sicher keine bessere Medizin für den Daheimgebliebenen, als den Sieg in der Verlängerung. Ändern sollte sich an der Anzahl der erfolgreichen Korbjäger auf Leipziger Seite erst kurz vor Ende der Verlängerung etwas, als 18 Sekunden vor Schluss Kevin Schaffartzik einen und später vier Sekunden vor Schluss zwei weitere Freiwürfe traf. Damit war er der sechste Spieler, der für die Riesen punktete.
Mit den letzten beiden Freiwürfen half er auch, den 96:94 Auswärtssieg zu sichern, den die Leipziger am Tabellenende so dringend brauchen. “Wir müssen einen Sieg aus den kommenden zwei Spielen holen”, hatte vor der Abreise Ersatz-Trainer Martin Scholz gesagt. Nach dem Spiel fügte er hinzu: “Heute hatten wir, auch als wir zurück lagen, nie das Gefühl, wir würden verlieren. Die Spieler, die nicht so viel gepunktet haben, sorgten in der Verteidigung dafür, dass vier Leute nicht viel machen konnten. Den, der durchkam, räumte dann Chris Gadley ab.” In der Tat brachte es der Center auf 17 Punkte, 16 Rebounds und sagenhafte 11 Blocks bei nur einem Foul. Ein sogenanntes Triple Double, weil in drei Statistiken eine zweistellige Zahl auftaucht. In der Offensive habe das Team heute sehr auf Nikita Khartchenkov gesetzt, der gegen seinen kleineren Gegenspieler Vorteile hatte und diese auch für 33 Punkte nutzte.
Trotzdem musste Scholz zusehen, wie die Knights im vierten Viertel einen Acht-Punkte-Vorsprung der Leipziger aufholten. “Das war schon ein komisches Gefühl, es kam auch ein wenig Verunsicherung wegen der knappen Niederlagen zu Saisonbeginn auf.” Ein Pfiff, mit dem der Vertretungstrainer so gar nicht einverstanden war, hätte fast noch für eine zweite Verlängerung gesorgt. Aus Sicht des Leipzigers stand der Gefoulte schon im Aus und wurde auch nicht während des Wurfes attackiert. “Der Basketball-Gott hat es dann gerichtet, dass von den drei Freiwürfen nur einer fiel.”
Dessen Hilfe können die Uni-Riesen auch am Dienstag ab 19 Uhr brauchen, wenn das nächste Heimspiel in der Arena steigt. Zu Gast sind dann die Männer von Science City Jena und ihr Anhang.
Es punkteten:
Kirchheim Knights: Christopher Alexander (23), Marcus Smallwood (16), Radivoj Tomasevic (13), Cooper Land (11), Dominik Schneider (10), Sebastian Adeberg (9), Tim Burnette (6), Cedric Brooks (6).
Uni-Riesen Leipzig: Nikita Khartchenkov (33), Simon Walter (18), Harry Marshall (18), Christopher Gadley (17), Nick Freer (7), Kevin Schaffartzik (3).
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