Immer wieder gaben die Uni-Riesen Anlass zur Hoffnung, doch währte diese nie allzu lange. Bis vier Minuten vor Schluss spielten sie sich - nach über einer halben Stunde der Rückstände - wieder in Reichweite. Jedoch sorgte ein unsportliches Foul zum ungünstigsten Zeitpunkt für die Entscheidung. In den schlechteren Phasen spielte Leipzig zu statisch und wählten die Würfe schlecht. Lichtere Momente beim 66:77 gab es, wenn in der Offensive das Tempo hoch war.
Die krankheitsbedingte Abwesenheit von Trainer Ivan Vojtko merkte man den Uni-Riesen zunächst nicht an. Nach starken Aktionen zu Beginn lief allerdings im ersten Viertel insgesamt nicht genug zusammen. Eine schlechte Quote von außen und viele Ballverluste ließen die BasCats aus Cuxhaven ins Spiel kommen. “Es war schon schwieriger als ich gedacht hatte”, sagte der Trainer in Vertretung Martin Scholz. “Bei den Wechseln beispielsweise muss man sehr darauf achten, ob es jetzt so geht wie man möchte, ohne die Ausländerregel zu brechen.” Nach einer Auszeit Mitte des ersten Viertels ließen die Fehler nach und Henry Marshall verkürzte mit wichtigen Dreiern den Rückstand. Neben ihm war Chris Gadley zu Beginn des ersten Viertels auffälligster Akteur, bis sich die BasCats dazu entschlossen ihn konsequent in einer Doppeldeckung zu verteidigen .
Doch auch die Leipziger spielten bissiger in der Verteidigung und konnten so den Rhythmus der Gäste zeitweise brechen. Zwar bezahlten sie mit dem ein oder anderen Foul, ohne dabei aber in Bedrängnis zu geraten. Früh war klar, dass am Sonntagabend Chris Gadley auf Leipziger Seite für die Punkte zuständig sein würde. BasCats Center Oliver Mackeldanz verteidigte ihn allerdings energisch und äußerst fair, nutzte dazu geschickt seinen Größenvorteil. Es entfaltete sich ein Auf und Ab, die Uni-Riesen kamen auf vier Zähler heran, vergaben dann aber wieder leichtfertig Chancen. Selbst recht einfache Korbleger nach Schnellangriffen wollten nicht mehr im Korb landen. Somit stand zur Halbzeitsirene doch ein Rückstand von 10 Punkten auf der Anzeigetafel.
Auch in Hälfte zwei war die Trefferquote das Problem. Teilweise lag das an einer schon leicht verzweifelten Wurfauswahl, doch auch bei guten Spielzügen fehlten oft ein paar Zentimeter zum Korberfolg. Cuxhaven erhöhte zwischenzeitlich auf 16 Zähler. Martin Scholz wechselte nun Chris Gadley taktischer ein, ließ ihn sich weniger gegen den starken Oliver Mackeldanz aufreiben. Mit dem nun oft gegen ihn spielenden Evan Harris kam der Riesen-Center deutlich besser zurecht. “Evan hatte schon ein paar Probleme gegen Gadley, normalerweise hätten die 22 Punkte und 17 Rebounds uns das Spiel kosten müssen.” Doch von den Mannschaftskameraden kam zu wenig Unterstützung und die Dreier – sonst eine Stärke der Uni-Riesen – wollten auch als freie Würfe nicht fallen.
Trotz allem kämpfte sich Leipzig auf nur fünf Zähler Abstand heran, worauf BasCats-Trainer Krists Plendikis mir einr Auszeit reagierte. Harry Marshall wirbelte im vierten Viertel wie ein Derwisch in der gegnerischen Zone und fand die freien Mitspieler. Schnell ließen die Uni-Riesen den Ball um die Dreier-Linie kreisen, ein Rezept, dass wahrscheinlich schon früher in der Partie zum Erfolg geführt hätte. Vier Minuten vor Schluss machte ein unsportliches Foul dann die Leipziger Hoffnungen auf einen Heimsieg zunichte. “Ich weiß gar nicht, ob man dass so pfeifen muss.”, sagte Manager Christoph Stumpf nach dem Spiel. Jedenfalls schien der Kampfgeist nach dem Treffer, dem anschließenden Freiwurf und dem erfolgreichen Angriff gebrochen. Die Gäste gaben den Vorsprung nicht mehr aus der Hand. Es blieb ein 66:77 Endstand in einem Spiel, dass auch zwei Zähler hätte bringen können.
Uni-Riesen Leipzig: Chris Gadley (22 Punkte), Harry Marshall (12), Walter Simon (10), Nikita Khartchenkov (7), Kevin Schaffartzik (7) Kai-Uwe Kranz (6), Nick Freer (2).
Cuxhaven BasCats: Monyea Pratt (19), Jeremiah Kelly (16), Scott Thomas (11), Oliver Mackeldanz (10), Evan Harris (8), Maurice Pluskota (6), Jeremy Dunbar (5), Maximilian Rockmann (2).
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