Es ist die wichtigste Position im Basketball und fehlt den Uni-Riesen weiterhin. "Das wird ein schwieriger Oktober", sagte Trainer Ivan Vojtko bei der Pressekonferenz. Vorstand Dr. Werner Scholz ergänzte: "Wir hatten in Patrick Rembert jemand, mit dem wir zufrieden waren, dann hat er zur Unterzeichnung des Vertrages am Montag gesagt, dass er lieber woanders spielen möchte, da mussten wir ihn ziehen lassen."
Somit lastet die Verantwortung für das Saisonauftaktspiel bei den Oettinger Rockets Gotha nun auf den Schultern von Kevin Schaffartzik. Der spielt eigentlich die Shooting Guard Position und muss – aus der Not geboren – wieder zu seinen Wurzeln als Spielmacher zurück. “Ich mache mir um die ganze Thematik wenig Gedanken und vertraue unserem Coach und dem Management. Wir wären gegen Gotha ohnehin der Underdog gewesen, da können wir nun befreit aufspielen. Zwar ist der Positionswechsel nicht so einfach, ich denke aber, dass ich das hinkriege.”
Wer auch immer nun für die Schlüsselrolle gefunden wird, er wird sozusagen die dritte Wahl sein. Zunächst präsentierten die Uni-Riesen Chris McClellan, der aber in seiner vertraglich vereinbarten Probezeit nicht überzeugen konnte. Es folgte besagter Patrick Rembert, mit dem man gerne in die Saison gestartet wäre. Vielleicht spielte er in Prag einfach zu gut und wurde so gleich von einem Talentsucher abgeworben. Ein Vertragsbruch habe dabei aber nicht vorgelegen, da eine Probephase vereinbart gewesen sei.
Es sei normal, dass man in dieser Liga teilweise die Katze im Sack kaufe. Führt man sich vor Augen, wie viele Tausend Basketballer es aus den Colleges nie in die US-Profiliga schaffen können, wird klar, keiner kann sie alle kennen. “Videos liegen teilweise in schlechter Qualität vor, auch den Statistiken darf man nicht immer glauben.” erzählte Vojtko aus Erfahrung.
Aktuell klingeln bei Geschäftsführer Dr. Werner Scholz die Drähte heiß, Spielerberater versuchen ihre Klienten in Leipzig unterzubringen. “Es sind im Grunde zwei Arten von Angeboten: Die einen wissen, wie verhältnismäßig wenig wir zahlen können und bieten Spieler an, die nicht interessant sind. Die anderen bieten interessante Spieler an, aber die Geldforderungen sind für uns utopisch”, erläutert Vojtko seinen Eingangssatz vom schwierigen Oktober. Scholz fügte hinzu: “Wir sind guter Hoffnung, auch mit unserem schmalen Etat über das Wochenende eine Lösung zu finden.” Dazu nehme der Verein auch Kontakt zu in Kandidaten von früheren Stationen der Spieler auf und frage im eigenen Kader, wer einen Bewerber schon kennt und wie einschätzt.
Der Etat wird allerdings die Crux bleiben, es klaffen große Unterschiede zwischen den Uni-Riesen als Nachrücker und Gotha als einem der Favoriten. Etwa 350.000 Euro haben die Leipziger zur Verfügung, das Minimalbudget für eine ProA-Lizenz. Den Geldbatzen der Thüringer schätzten die Verantwortlichen auf das Sechsfache. Ein weiterer Hauptsponsor täte dem Unterfangen ProA ganz gut, der Kontakt mit weiteren Unternehmen sei momentan die zweite Baustelle, so die Verantwortlichen. Jetzt stehe allerdings erst mal der Saisonstart im Vordergrund.
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