Mit der Nicht-Verlängerung mit Dimitris Polychroniadis verliert das Projekt Uni-Riesen einen wichtigen Bestandteil. Doch Trainer sind zu ersetzen, die Frage ist nur, aus welchen Gründen man einen Trainer ersetzen muss und wie man es der Öffentlichkeit verkauft. Die Uni-Riesen kamen bisher bodenständig und sympathisch daher, doch seit März war etwas im Busche.
Tabellenplatz vier war für die Uni-Riesen das Ziel in der vergangenen Saison. Die Basketballer wurden Dritter, hatten bis zum Schluss Chancen, sogar noch Tabellen-Erster zu werden. Das Saisonziel war übererfüllt. Wieder einmal. Schon 2010 als der Verein sich eigentlich in der 1. Regionalliga konsolidieren wollte, schoss Polychroniadis mit seinem Team über das Ziel hinaus und stieg in die ProB auf. Gedankt hat es ihm, nimmt man die Umstände der Nicht-Verlängerung seines Vertrags zu Grunde, keiner.
Kluge Köpfe hatten schon im März das Ende der Griechen-Ära bei den Uni-Riesen kommen sehen. Als Dr. Werner Scholz zusammen mit Joachim Stumpf – zuständig für Sponsorenakquise – und dem litauischen Hoffnungsträger Jonas Vainauskas vor der eingeladenen Presse verkündete, dass die Uni-Riesen bis 2016 Euroleague spielen wollen, war Polychroniadis nur grob informiert. Zudem war klar, dass diese plötzliche und schwer nachvollziehbare Kursänderung ein paar Mann von Bord fliegen lassen wird. Langsamer und behutsamer Aufbau des Projekts Männer-Basketball in Leipzig war das ursprüngliche Ziel, organisch wachsen und jedes Jahr ein Stück vorankommen. Mit dem seriösen und konservativ denkenden Dr. Werner Scholz an der Spitze hatte das einen Sinn. Die Uni-Riesen waren im vom Größenwahn durchtränkten Leipziger Sport eine Insel der Sympathie. Hier hatte man keine Eile, dafür aber einen Plan. Hier wurde nicht gesponnen, hier wurde geliefert.
Uni-Riesen: Leipziger Basketballzukunft ohne Dimitris Polychroniadis
Die Uni-Riesen werden die neue Saison – egal in welcher Liga – ohne ihren bisherigen Trainer Dimitris Polychroniadis bestreiten…
Mit der Mitwirkung von Joachim Stumpf und vor allem der Einbindung von Jonas Vainaskaus war es mit der Ruhe vorbei, nun waren auch die Uni-Riesen in Eile. 2016 in der Euroleague spielen zu wollen – eigentlich ein Hirngespinst. Natürlich müssen Ziele immer ein wenig überspitzt formuliert sein, aber warum diese Kehrtwende um 180 Grad? Scholz, Stumpf und Vainauskas blieben die Erklärung schuldig. Den Trainerwechsel versuchte der Verein notdürftig zu erklären, die krampfhafte Suche nach einem Grund ist in der Pressemitteilung offensichtlich.
Nach der Kehrtwende und mit dem unwürdigen Umgang mit Erfolgstrainer Dimitris Polychroniadis und Marketing-Manager Danny Traupe haben sie die Identität des Vereins verspielt. Bleibt zu hoffen, dass sie eine bessere Erklärung haben werden, wenn sie ihre Ziele nicht erreichen.
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