Mit einem 97:81 (48:46)-Heimsieg gegen die Hertener Löwen haben sich die Uni-Riesen Leipzig in den diesjährigen Playoffs gehalten. Die Jungs um Topscorer Mo Pratt (21 Punkte) erkämpften sich mit einer hochkonzentrierten Leistung ein Entscheidungsspiel. In Herten werden für Dienstag bereits Herztropfen bereit gehalten.
Ein derartiges Comeback in den Playoffs hatte man den Uni-Riesen nicht zugtraut. Ein Sieg gegen die Hertener Löwen, Zweiter der ProB Nord, schien gewiss nicht unrealistisch, aber dass beide Teams am Ende 16 Punkte trennten, ist eine echte Hausnummer. Und diese Nummer hätte noch deutlicher sein können: Knapp acht Minuten vor dem Ende betrug der Vorsprung 24 Punkte (86:62/32.). Danach gestaltete sich das letzte Viertel ausgeglichen, ohne dass die Löwen noch etwas reißen konnten. Sie hatten ihre Chance im dritten Viertel verspielt, als sie ein enormes Zwischenhoch der Gastgeber zuließen. Durch zahlreiche Punkte von Mo Pratt, Lamar Morinia und Richard Fröhlich, darunter zwei Dunkings in Serie, zogen die Uni-Riesen davon, machten vor allem unter dem Korb mit mehreren Tip-Ins ihre Punkte. Nach 31 zu 16 Punkten im dritten Viertel war der Käse fast schon gegessen. Kevin Schweigers Dreier zum Beginn des vierten Viertels beim Stand von 79:62 war gewissermaßen noch ein letztes Nachsetzen, um die Hertener Löwen auch wirklich erlegt zu haben.
Ausgerechnet Hertens Spielgestalter und eigentlich gefährlichster Mann Zamal Nixon hatte den Zwischenspurt mit einem unsportlichen Foul (Halten) nach 23 Minuten ermöglicht. Beim Stand von 50:48 verwandelte Mo Pratt, mit 21 Punkten, neun Assists und 12 Rebounds ein hervorragendes Spiel, beide Freiwürfe und Richard Fröhlich setzte noch einen Tip-In drauf. Es folgten drei Dreier des USC in Folge und binnen nicht mal zwei Minuten war der Vorsprung auf 14 Punkte angewachsen (65:51/25.). “Da waren wir nicht zu stoppen, es klappte alles, was wir uns in der Pause vorgenommen hatten”, schwärmte Coach Dimitris Polychroniadis, der auch die letzten zwei Minuten der ersten Halbzeit zur entscheidenden Phase des Spiels dazu zählte. “Da lagen wir erst mit minus sieben hinten und waren am Ende in Führung. Da waren wir richtig im Spiel”.
Vor 813 Zuschauern war es bis dahin ein enges Treffen gewesen und wie erwartet nicht so einfach für die Uni-Riesen, die Löwen zu erlegen. Herten gewann das erste Viertel mit vier Punkten und die Raubkatzen machten zunächst nicht den Eindruck, als ob sie am Ende mit 16 Punkten zu besiegen seien. Doch im Gegensatz zu den Löwen, offenbarten die Gastgeber keine weiteren Schwachstellen, vor allem die Freiwurfquote war mit 93 Prozent (13/14) sensationell für ein Spiel mit diesem Druck und auch die Offensiv-Reboundstatistik liest sich mit 23 zu 11 hervorragend. “Ich bin wieder sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Sie hat alles geboten, was man braucht, um erfolgreich zu spielen”, hatte dann auch Polychroniadis nichts zu kritisieren.
Den Samstag verbringen die Uni-Riesen nun ohne Training, ehe ab Sonntag für die Spieler die Vorbereitung auf das dritte Spiel beginnt. Es steigt schon am kommenden Dienstag, 19:00 Uhr, in der Turnhalle der Rosa-Parks-Schule in Herten und es wird definitiv für eins der beiden Teams das letzte in den Playoffs sein – und wer hat dann den besseren Tag erwischt?
Uni-Riesen Leipzig vs. RheinLand Versicherungen Hertener Löwen 97:81 (21:25; 27:21; 31:16; 18:19)
Leipzig: Pratt (21), Morinia (19), Fröhlich (18), Simon (16), Kranz (9), Schweiger (6), Schirmer (6), von der Wippel (2), Holm, Scholz, Ghebreigziabiher
Herten: Nixon (22), Kittmann (18), Hackenesch (11), Taylor (11), Berger (7), Marquardt (6), Depta (6), Hartmann, Piechotta
Playoff-Stand: 1:1
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