Platz vier in der Hauptrunde der ProB Süd war das Ziel der Uni-Riesen, Platz drei wurde es am Ende. Plan übererfüllt. Mitten in der Vorbereitung auf die Playoffs zieht Trainer Dimitris Polychroniadis auf L-IZ.de ein kurzes Fazit und verrät, dass der vierte Platz nicht alles gewesen sein muss.
Herr Polychroniadis, Platz vier war als Ziel für die Hauptrunde ausgegeben worden, Platz drei ist es am Ende geworden. Sie können zufrieden sein, oder?
Natürlich. Unser Ziel haben wir mit allen Fanfarenzügen vorzeitig erreicht, sind am Ende Dritter geworden. Wir waren also erfolgreich und spielten sogar bis zum vorletzten Spieltag um den ersten Tabellenplatz. Das sah im November nicht danach aus, nachdem wir gegen alle drei Topteams, also Sandersdorf, Gotha und Nördlingen teils hoch verloren hatten. Dank der Entwicklung und der Ausgeglichenheit der Liga konnten wir uns aber oben behaupten, wobei ich aber gestehe: Ich bin kein Träumer, Gotha hat das stärkste Team. Wenn ihnen keine drei Punkte abgezogen worden wären (Gotha setzte gegen Lich einen nicht spielberechtigen Spieler ein/Anm. d. Red.), hätten wir nie die Chance auf Platz eins bekommen. Allerdings muss ich auch sagen, dass wir letztendlich zwei Spiele zu viel verloren haben. In Langen und Rhöndorf lag es nicht an der Dominanz des Gegners, dass wir nicht gewinnen konnten. An diesen Tagen waren wir nicht in Form, haben in Langen nur eine Halbzeit am Spiel teilgenommen und in Rhöndorf 20 Turnovers kassiert, deutlich mehr als sonst. Hätten wir dort gewonnen, wäre die Saison bis hierhin sehr gut gewesen. Andererseits haben wir in Lich mit einem 12:0-Lauf in den letzten zwei Minuten doch noch den Sieg geholt. Das spricht für die Mannschaft, auch dass sie in der Rückrunde die Spitzenteams aus Nördlingen und Sandersdorf in deren Halle geschlagen hat. So konnte uns nur Gotha zweimal schlagen.
Sie hatten vor der Saison erklärt, dass sie Ihre Neuzugänge geholt haben, um die Schwächen im Team auszugleichen. Wo sehen Sie noch Verbesserungspotenzial in Ihrem Team?
Das ist eine sehr schwierige Frage, die wir am besten nach der Saison besprechen.
In der Hinrunde kritisierten Sie zuweilen, dass Ihre Mannschaft nicht den Basketball spielt, den Sie sehen wollen. Hat sich das mittlerweile geändert?
Ja, das ist viel besser geworden. Meine Spieler haben jede Freiheit, selbst auf dem Parkett zu entscheiden, wichtig ist aber, dass die Entscheidungen in der deutlichen Mehrheit zu Punkten führen. Wenn in einem von zehn Fällen etwas klappt, was der Spieler selbst entschieden hat, dann ist das nicht gut für die Mannschaft. Dass mein Konzept besser umgesetzt wurde, liegt zudem an der besseren Form von Lamar Morinia und daran, dass die Neuen natürlich im Laufe der Saison immer besser meine Philosophie verinnerlicht haben. Ich habe auch ein paar Spielzüge ad acta gelegt, bei denen ich gemerkt habe, dass sie die Mannschaft nicht gern spielt.
Schon am Samstag steht das erste Playoff-Spiel gegen die BG Dorsten an. Letztes Jahr waren die Uni-Riesen schon nach der ersten Runde draußen. Was haben Sie sich dieses Jahr vorgenommen?
Die Frage ist: Kann man in den Playoffs eine Zielstellung haben? Binnen zwei Spielen kann immer alles vorbei sein, man darf sich also kein schlechtes Spiel erlauben. Wir brauchen uns jedenfalls nicht zu verstecken und wollen zumindest eine Runde weiter als letztes Jahr kommen. Egal, wer uns herausfordert: Wir werden immer versuchen, dieses Team zu schlagen. Für die Stadt wäre es schön, wenn sie drei oder vier Playoff-Spiele sehen könnte. Wir haben es in unserer Hand, wenn wir die Chance haben, ins Finale einzuziehen, werden wir es natürlich versuchen. Aber davon will ich nicht reden, viel wichtiger ist das allererste Spiel. Gewinnen wir das, haben wir zwei Spiele, um in die nächste Runde zu kommen. Verlieren wir, müssen wir die restlichen zwei gewinnen. Da wäre der Druck groß.
Denken wir ein Stück weiter in die Zukunft. Existiert schon eine Kaderplanung für die kommende Saison?
Offiziell nicht, aber in meinem Kopf schon. Die wichtigere Aufgabe liegt derzeit beim Management um Dr. Werner Scholz, dass die Lizenzunterlagen für die neue Saison einreichen muss. Um den finanziellen Rahmen zu sichern, werden gerade viele Sponsorengespräche geführt. Das hat zurzeit Priorität. Unsere Spieler wissen, dass sie keine Angst haben müssen, nur weil bis jetzt niemand mit ihnen geredet hat. Die Gespräche werden wir nach der Saison führen. Aber erstmal muss der Verein erklären, mit welchem Trainer er in die neue Saison geht. Mein Vertrag läuft mit dem Ende des letzten Playoffspiels aus.
Info:
Die Playoffs werden im Modus “best of three” gespielt, also wer zuerst zwei Spiele gewonnen hat, ist weiter. Gewännen die Uni-Riesen in der ersten Runde, träfen sie auf den Sieger der Paarung Hertener Löwen gegen TV Langen.
Playoff-Termine:
3. März, 20:30 Uhr: Uni-Riesen – BG Dorsten
10. März: BG Dorsten – Uni-Riesen
(14. März, 19:00 Uhr: Uni-Riesen – BG Dorsten)
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