Die Uni-Riesen werden am Ende der Hauptrunde der ProB Süd wohl nicht an der Tabellenspitze stehen. Die Grünweißen verloren das vorentscheidende Hauptrundenspiel gegen Spitzenreiter Rockets Gotha mit 77:90 (38:42). Vor allem unter dem Korb entfalteten die Gäste viel mehr Wirkungskraft.
Am Ende war Uni-Riesen-Trainer Dimitris Polychroniadis geknickt. “Es gibt ein paar Sachen, die wir hätten besser machen können. Das wurmt mich ein wenig”, gab der Grieche nach der Heimspielniederlage gegen die Rockets Gotha zu. Sein Team hatte viel gegeben, war aber nicht so konzentriert wie beim Überraschungssieg in Nördlingen am vergangenen Wochenende. “Unsere Verteidigung war durchwachsen. Immer wenn wir nicht konzentriert waren, nutzte das Gotha aus.” Die Thüringen schnappten sich in der proppevollen Kleinen Arena, in die die Gastgeber ausweichen mussten, zwölf Rebounds mehr als der Gastgeber, vernichtete so zweite Wurfchancen für die Uni-Riesen und ermöglichte sich selbst einige.
Die Uni-Riesen waren oft genug gezwungen, unter dem Korb zu foulen. Am Ende hatte der alte und neue Spitzenreiter mit 30 Freiwürfen doppelt so viele wie die Uni-Riesen. Eine dürftige Quote von 57 % (Uni-Riesen: 60 %) reichte aus, um für den entscheidenden Unterschied zu sorgen. Die Uni-Riesen konnten nur ganze 18 Punkte von der Freiwurflinie holen, Gotha 34. Die bessere Punkteausbeute aus der Halb- und Nahdistanz konnte das nicht kompensieren.
Noch am Anfang spielten die Gastgeber entschlossener, gewannen ein ausgeglichenes erstes Viertel. “Da haben wir auch bei den Rebounds noch gut ausgesehen”, so Polychroniadis, aber schon im zweiten Viertel änderte sich das, die Thüringer drehten das Spiel, gingen mit vier Punkten Vorsprung in die Halbzeit.
Die Uni-Riesen, die aufgrund einer gerade erst auskurierten Erkältung fast das komplette Spiel auf Ralph Schirmer verzichten mussten, taten sich in der zweiten Hälfte schwer. Die Erstliga-erprobten Gäste Leo Niebuhr und Davon Roberts und der ProA-erfahrene Torvoris Baker setzten im Spiel die Akzente, Ex-Footballer Marcus Monk sorgte für ausreichend Präsenz unterm Korb. Bei den Gastgebern mühten sich die Amerikaner Pratt (20 Punkte) und Morinia (18) redlich, auch Kranz (11), Fröhlich und Simon (je 12) brachten einiges auf das Score-Sheet, doch die im zweiten Viertel abgegebene Führung sollten sie nicht noch einmal zurückholen können.
Die Gäste entschieden das Spiel nach einem 11:0-Lauf zu Beginn des vierten Viertels. “Gotha war damit 15 Punkte weg, für uns war es schwierig zurückzukommen”, so Polychroniadis über die bitteren letzten sechs Minuten des Spitzenspiels. Seine Mannschaft probierte noch einmal alles, doch sie riskierte sehr zeitig, sehr viel, zurückschlagen konnte sie nicht mehr. Obwohl ein Sieg gegen Gotha und eine gewonnene Tabellenführung nur ein Extrabonbon für die Uni-Riesen gewesen wären, war die Stimmung entsprechend. Polychroniadis: “Wir wussten, dass wir kurz vor dem Spiel nicht größer oder breiter werden würden. Gotha hatte war uns körperlich einfach in allen Belangen überlegen. Wir konnten das leider nicht ausgleichen.”
Für die Uni-Riesen steht nun am kommenden Samstag noch ein Hauptrundenspiel beim Tabellenletzten VfB Gießen an, ehe am 3. März die Playoffs beginnen. Da sich die Grünweißen bereits letzte Woche den vierten Platz gesichert haben, werden sie auf jeden Fall in der ersten Playoff-Runde doppeltes Heimrecht genießen. Aufgrund der engen Tabellensituation hinter dem sicheren Tabellenführer Gotha (31 Punkte) – Bitterfeld und Leipzig haben 28 Punkte, Nördlingen könnte bei einem Sieg am Sonntag ebenfalls auf 28 Punkte kommen – kann derzeit nur ein Kreis von möglichen Gegnern aus der ProB Nord benannt werden.. RSVE Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf, BG Dorsten und die Schwelmer Baskets aus der anderen Staffel sind in der engeren Auswahl.
Keine Kommentare bisher