Sächsisch ist nicht gleich Sächsisch. Wer in Sachsen lebt, weiß das. Wer Sachsen nur aus dem Fernsehen kennt, hat falsche Vorstellungen. Deswegen hat die sächsische Staatsregierung jetzt eine nicht nur lustig gemeinte Kampagne unter dem Slogan „Sächsisch für alle!“ gestartet. Sie greift einen Trend auf, der insbesondere in den sozialen Medien seit einiger Zeit zu beobachten ist: Echte Mundart-Influencer/-innen sollen vermitteln, welche Mundartvielfalt in Sachsen lebendig ist.

Helfen sollen dabei Influencer und Macherinnen wie Tina Goldschmidt alias „schnappatmig“, Kristina vom Dorf alias „De Sachsen Muddi“, Maik Zeuge alias „tramfluencer“ und sogar der Schwarzwälder Lukas Staier alias „cossurap“.

„Mit der neuen Aktion wollen wir unseren Dialekt feiern. Denn der ist ein Stück sächsischer Identität und bedeutet Heimat, Stolz, Vertrautheit und Vielfalt“, meinte Ministerpräsident Michael Kretschmer mit Hinweis darauf, dass es den einen sächsischen Dialekt nicht gibt.

„Was uns aber alle verbindet: Wir lieben unseren Dialekt. Wir tragen ihn im Herzen und selbstbewusst auf der Zunge. Es ist wichtig, diesen Reichtum zu bewahren.“

Entstanden ist dazu auch ein Imagefilm, der die Verständigung der verschiedenen sächsischen Mundarten thematisiert – witzig und natürlich auch mit Vertreter/-innen des Leipziger Dialekts, der zur osterländischen Mundartgruppe gehört. Erstaunlicherweise fehlt im Clip die Meißnische Mundartgruppe, zu der auch die Landeshauptstadt Dresden gehört.

Es gibt auch einen eigens gestalteten Webauftritt mit wissenschaftlichen Hintergründen zur Sprachentwicklung und Historie. Auch animierte Erklär-Clips zu verschiedenen sächsischen Begriffen in Bild und Ton sowie die Vorstellung zahlreicher Botschafterinnen und Botschafter der sächsischen Mundart sind ab sofort unter www.saechsisch-fuer-alle.de zu finden.

Interessierte können hier beispielsweise die fünf verschiedenen Sprachräume kennenlernen, die unterschieden werden: den Leipziger Raum mit dem verwandten sich nördlich anschließenden osterländischen Sprachraum, den obersächsisch-meißnischen Sprachraum mit seinem Zentrum Dresden, das Vogtländische und das Erzgebirgische im Südwesten sowie das Oberlausitzische im Osten.

Ausgespielt werden die verschiedenen Filme, Clips und weitere redaktionelle Inhalte in den kommenden Wochen und Monaten auf saechsisch-fuer-alle.de sowie auf den Social-Media-Kanälen von „So geht sächsisch.“ (YouTube, Instagram, Facebook, LinkedIn und Tiktok).

Darüber hinaus sind verschiedene Projekte mit erfolgreichen „Dialektfluencern“, aber auch mit Grande Dames und Grandseigneurs des sächsischen Dialekts in Arbeit, kündigt die Sächsische Staatskanzlei an. Darunter eine Kochshow mit Kristina vom Dorf und dem Leipziger Feuerwehrmann und Profikoch Jörg Färber mit dem Titel „Sächsisches Allerlei“ sowie gemeinsame Aktionen – beispielsweise mit dem bekannten Kabarettisten und Schauspieler Tom Pauls.

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