Regelmäßig wertet abgeordnetenwatch.de aus, wie die Abgeordneten des Landes jeweils auf die Fragen der Bürger geantwortet haben. Normalerweise dürfte es sich auch in den Fraktionen von AfD und CDU herumgesprochen haben, dass abgeordnetenwatch.de ein Portal ist, mit dem der Kontakt der Wählerinnen und Wähler zu ihren Abgeordneten eigentlich kurz ist. Die Abgeordneten können direkt antworten. Einige aber tun es prinzipiell nicht. So wie Tino Chrupalla (AfD).
Schon bei früheren Auswertungen fiel der Co-Vorsitzende der AfD dadurch auf, dass er auf Wähleranfragen auf abgeordnetenwatch.de nicht reagierte.
Damit ist er nicht der einzige. Aber als Parteivorsitzender bekommt er deutlich mehr Fragen zu seinen Haltungen und Ansichten. Und er antwortet trotzdem nicht. Was auch mit der Bubble-Mentalität der AfD zu tun hat, die sich lieber auf die eigene Bubble in den „Social Media“ konzentriert, wo sie die eigene Darstellung orchestrieren und definieren kann.
25 haben fleißig geantwortet
Die diesjährige Auswertung des Abgeordneten-Rankings von abgeordnentenwatch.de zeigt, wie häufig Bundestagsabgeordnete im vergangenen Jahr Fragen aus der Bevölkerung beantwortet haben.
Als hervorragend – der Auszeichnung für Abgeordnete, die die über abgeordnetenwatch.de gestellten Fragen der Bürger/-innen mit einer Quote von 90 bis 100 Prozent beantwortet haben – wurden tatsächlich 25 Bundestagsabgeordnete aus Sachsen klassifiziert.
Unter ihnen die drei Erstplatzierten, deren Abschneiden dem Vorjahresergebnis ähnelt: Die Leipziger Bundestagsabgeordnete Paula Piechotta (Bündnis 90/Die Grünen) klettert vom dritten auf den ersten Platz mit 59 beantworteten Fragen. Auf Platz 2 und 3 liegen Detlef Müller (SPD) und Bernhard Hermann (Bündnis 90/Die Grünen) mit jeweils 53 bzw. 49 Fragen und Antworten.
Sachsen hat insgesamt 38 Abgeordnete im Bundestag. Da fällt es schon auf, wenn sich 25 tatsächlich Mühe geben, alle an sie gerichteten Fragen zu beantworten, sechs sich aber nicht einmal bemüßigt fühlen, auch nur eine einzige Frage zu beantworten.
Die Auswertung der Antworten der sächsischen Bundestagsabgeordneten auf abgeordnetenwatch.de
Ein „vorbildliches“ Antwortverhalten legten drei Abgeordnete an den Tag, das heißt, sie haben 89 bis 80 Prozent der Fragen beantwortet. Unter ihnen Nico Tippelt (FDP), der 6 von 7 Fragen beantwortete. Immerhin noch „engagiert“ zeigten sich zwei MdBs aus Sachsen: Rasha Nasr (SPD) und Carsten Körber (CDU) erzielten eine Antwortquote von 58 bzw. 50 Prozent, so abgeordnetenwatch.de.
Abgeordnete, die auf weniger als 50 Prozent der an sie gestellten Fragen reagierten, werden nicht ausgezeichnet. Ihr Anteil macht in Sachsen im Jahr 2024 immerhin 21 Prozent aus.
Aber sechs MdB aus Sachsen ließen die Bürger/-innenfragen auf abgeordnetenwatch.de komplett unbeantwortet. Schlusslicht bildet der AfD-Co-Vorsitzende Tino Chrupalla, der auf keine der 45 an ihn gestellten Fragen antwortete. Und damit eigentlich auch zeigte, was er von den Wählern tatsächlich hält.
Die gesamte Antwortquote in Sachsen hat sich 2024 gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozentpunkte auf 84 Prozent verschlechtert. Sie liegt damit immer noch über dem bundesweiten Durchschnitt von 77 Prozent. Aber dafür sind ganz offensichtlich nicht die AfD-Abgeordneten verantwortlich. Neben Chrupalla verweigerten noch drei weitere AfD-Abgeordnete jede Antwort. Aber auch zwei CDU-Abgeordnete gaben keinen Pieps von sich.
Was die Abgeordneten geantwortet haben, hat das Portal hingegen nicht ausgewertet, sondern betont: „Die Antwortquote ist der objektive, messbare Wert des Dialogs der Abgeordneten mit den Bürger/-innen über abgeordnetenwatch.de. Wie kompetent und überzeugend die Abgeordneten dabei antworten, muss jede/-r Bürger/-in für sich selbst beantworten.“
Das gesamte Antwort-Ranking für Sachsen findet man hier.
Das bundesweite Ranking aller 733 Bundestagsabgeordneten sowie die Rankings der anderen Bundesländer sind hier abrufbar.
Es gibt 2 Kommentare
@gerd: Wenn jemand nichts antwortet, also der Wert 0 ist, wird er sich schwer vergleichen lassen.
Aber es gibt AfD MdB die antowrten!
Frage: “Wie beurteilen Sie die Bildung der Fraktion zwischen 3 AfD-Kommunalpolitikern und Politikern der “Heimat” (ehemals NPD) ?”
Beatrix von Storch:”Die Reaktion ist angemessen.”.
Noch Fragen?
Hallo Herr Julke, was sagt denn das mathematisch begründete Antwortranking über die Inhalte der Antworten aus oder die Fragen? Manchmal sollte man sich durchringen wertlose Artikel einfach im den Papierkorb zu werfen.