KommentarIn unserer mit der Bundestagswahl 2017 gestarteten Reihe „Demokratie braucht mehr ...“ meldeten sich bereits Politiker, Leipzigerinnen, Autoren der L-IZ und weitere Personen der Gesellschaft zu Wort. Auch der Leipziger Pfarrer der Peterskirch-Gemeinde Andreas Dohrn möchte einiges anders haben, sucht Veränderungen. Auch in Leipzig, wo die AfD immerhin auf 17,5 Prozent kam - kein Grund also, sich zufrieden zurückzulehnen. Hier sein Beitrag, was Demokratie braucht.
I Adrenalin
Eines ist gut, in den Tagen seit der Bundestagswahl. Der gesellschaftliche Adrenalinspiegel und auch mein eigener sind angenehm hoch. Endlich sind viele Leute aufgewacht. Demokratie entsteht und entwickelt sich vor allem in krisenhaften Situationen.
II Substanz
Was in den letzten Tagen in Sachsen beispielsweise zum Islam zu lesen war, hatte ein grottiges Niveau. Wir brauchen mehr thematisch versierte Akteure, die sich in Debatten einmischen. Und ein gutes Element von „Hart aber fair“ lässt sich gut übernehmen: Faktencheck.
III Individualität
Die Stärke der Leipziger*innen liegt unter Anderem in ihrer Individualität. Diese individuellen Qualitäten sind ein Segen, je mehr sie im öffentlichen Raum wirksam werden. Individuell, existentiell und biographisch können hier wichtige Stichworte sein.
IV Internationalität
Wir leben in einer vernetzten und superdynamischen Welt und nicht wenige Wähler*innen haben sich „gesellschaftliche Ruhe und Nichtveränderung“ gewünscht. Auch mein regionalisiertes Herz ahnt, dass wir den internationalen Diskurs brauchen.
V Ausgegrenzte auf Augenhöhe
Geflüchtete finden Wohnungen, Obdachlose führen durch die Stadt, Kinder blühen auf bei den „Wunderfindern“: Der wichtigste gesellschaftliche Maßstab sind Begegnungen auf Augenhöhe auf allen Plätzen in allen Rollen für alle früher Ausgegrenzten.
VI Klare Kante
Bisher galt der Satz: „Rassismus“ wird als Geschäftsmodell belohnt. In Zukunft heißt der Satz „Rassismus bringt Nachteile“. Die Leipziger Gesellschaft spielt zukünftig höheres Pressing mit erhöhtem Druck auf Rassist*innen in jeder Ecke des Platzes.
VII Wirkunsgketten
Wir zeigen mal exemplarisch, wie überdurchschnittlich gute Lösungen entstehen, z.B. bei Mobilität, Wohnen, Lebensmitteln. Bei der Intensität unserer Kooperationen ist noch Luft nach oben.
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Pfarrer Andreas Dohrn im Interview: „Die größte Ausgrenzungsmöglichkeit des 21. Jahrhundert ist der Wohnungsmarkt!“
https://www.l-iz.de/leben/gesellschaft/2017/04/%e2%80%9eDie-groesste-Ausgrenzungsmoeglichkeit-des-21-Jahrhundert-ist-der-Wohnungsmarkt%e2%80%9c-175205
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Den mag ich. DAS würd ich christlich nennen, liebe CDU. Nicht das, was man von euch so hört (vielleicht doch noch mal die Bedeutung des Wortes bei Wiki nachlesen?).