Auf 2.000 Gäste ist der Empfang und die Party limitiert, wenn am 26. Februar 2016 den ehrenamtlichen Flüchtlings-Helfern in Sachsen von höchstmöglicher Stelle gedankt werden soll. Darunter sind laut Ministerium „Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer aus allen Teilen des Freistaates, Ärzte der Gesundheitszentren, Kommunalpolitiker, Landräte und Landtagsabgeordnete.“ Und Siegfried Däbritz, stellvertretender Chef bei PEGIDA. Seit einigen Stunden ist nun kräftiges Rückrudern im Gange.
Seit gestern Abend hat dieser eine offenbar auf ihn persönlich ausgestellte und adressierte Einladung samt Briefumschlag auf seinem Facebookprofil stehen und amüsiert sich köstlich. So habe er zwar in Sachen Flüchtlinge angeblich „zur Aufklärung beigetragen“, doch die Einladung wundere ihn nun doch. Aber das Buffet könne man sich ja mal ansehen, so Däbritz. Wie es zu dieser Einladung, bei welcher immerhin 2.000 Menschen persönlich anhand ihres Engagements ausgewählt werden sollten, kommen konnte, bleibt trotz erster hektischer Reaktionen der Staatsregierung unklar.
Auf Twitter ist seit kurz vor 13 Uhr eine regelrechte Erklärungsvariantenorgie losgebrochen, die Presseanfrage der L-IZ.de ist zur Stunde noch unbeantwortet. Wirklich klar ist derzeit wohl nur, dass die Staatsregierung Siegfried Däbritz nun doch nicht ans Buffet lassen möchte, wenn sich am 26. Februar um 18 Uhr die Türen der „Energie Verbund Arena“ in Dresden für die ehrenamtlichen Helfer öffnen.
Wie die Einladung selbst offenbar mit korrekter Adresse und ziemlich glaubwürdig an Däbritz gelangen konnte, ist noch offen. Laut einer offiziellen Pressemitteilung der Sächsischen Staatskanzlei vom heutigen Morgen hieß es noch: „Die Einladungen wurden unter anderem über die Betreiber von Erstaufnahmeeinrichtungen, die Kommunen und Landratsämter sowie die Kirchen an die Helferinnen und Helfer verteilt.“
Nach einem Postversand an einzelne Personen klingt dies erst einmal nicht.
Update: Wie genau Däbritz an die Einladung gelangen konnte, lässt sich derzeit nicht aufklären. Ein Sprecher der Staatskanzlei geht davon aus, dass „eine dritte Person eigenständig Herrn Däbritz für diese Veranstaltung angemeldet hat“. Dafür infrage kämen Erstaufnahmeeinrichtungen, Kirchen, Verbände und andere Institutionen. Diesen seien nicht personalisierte Einladungen zur Verfügung gestellt worden.
Däbritz, der laut „Spiegel“ Muslime als „mohammedanische Kamelwämser“ und „Schluchtenscheißer“ bezeichnete, wird sich am 26. Februar nun wohl doch eine andere Abendplanung überlegen müssen. Allzu lang hätte er sowieso nicht feiern können: Die Party soll bereits gegen 22 Uhr enden. Einen weiteren PR-Erfolg konnte Pegida aber in jedem Fall verzeichnen.
Es gibt 2 Kommentare
Mir scheint, dieser Mann ist aus Gnade zu spät beboren.
An Geschmacklosigkeit nur noch durch Einladungen an Frau Petry und Storch zu überbieten