Dass gerade die heute Jüngeren später länger arbeiten müssen, steht ja schon fest. Manche auch selbst über das angehobene Renteneintrittsalter hinaus. Denn für viele wird selbst die volle Rente nicht reichen, um sich ein auskömmliches Alter zu sichern. Aber das ist nicht nur Zukunftsmusik. Schon jetzt steigt die Zahl sächsischer Rentner, die sich im Nebenjob etwas dazuverdienen müssen. Susanne Schaper hat nachgefragt.

“Ende 2013 waren in Sachsen 20.421 Männer und 15.577 Frauen im Alter von über 65 Jahren geringfügig entlohnt beschäftigt. Für 2014 lagen bislang nur Zahlen mit dem Stichtag September vor. Doch schon zu diesem Zeitpunkt lagen die Werte mit 21.753 Männern und 16.656 Frauen über den Zahlen von 2013. Das ist ein Anstieg um immerhin 6,5 % bei den Männern und 6,9 % bei den Frauen im Vergleich zum Vorjahr”, kommentiert die Landtagsabgeordnete der Linken die Zahlen.

Und was auch ihr Vorgänger in der Funktion als sozialpolitische Sprecher, Dietmar Pellmann aus Leipzig, Jahr für Jahr resümieren konnte, bestätigt sich nun auch für Susanne Schaper: Immer mehr Senioren müssen sich was dazuverdienen.

Pellmann hatte auch regelmäßig die Zahl der über 65-Jährigen abgefragt, die noch in Lohn und Brot stehen.

Aber mit der Frage nach “geringfügig entlohnter Beschäftigung” wird die Sache noch konkreter. Denn hier wird in der Regel nicht gejobbt, um vielleicht noch für die Gesellschaft nützliche Arbeit zu leisten oder weil man in der Firma unentbehrlich ist – hier geht’s tatsächlich um das fehlende Kleingeld für das Stück Fleisch am Wochenende, die Sonntagsbrötchen oder mal ein paar Extras aus der Gemüseabteilung.

Und man kommt in jene Region, in der viele Menschen alles tun, um  nicht trotz eines arbeitsreichen Lebens doch wieder als Bettler in den Sozialämtern anzuklopfen.

Susanne Schaper: “Diese Entwicklung zeigt, dass immer mehr Menschen im Alter gezwungen sind, einer Beschäftigung nachzugehen, um der Altersarmut und Hartz IV zu entkommen. Wir finden: Menschen, die 40 Jahre lang oder länger erwerbstätig waren, haben ein sorgenfreies Leben im Alter verdient. Wir fordern die Staatsregierung deshalb auf, schon jetzt die Initiative zur Bekämpfung von Altersarmut in Sachsen zu ergreifen – auch und vor allem auf Bundesebene. Auf Signale der Bundesregierung werden wir wohl vergeblich warten.”

Die Anfrage von Susanne Schaper zu den Rentnern, die sich was dazuverdienen müssen.

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