Am Montagabend, dem 17. November, fand in der Orangerie in Markkleeberg-Gaschwitz ein Vortragsabend zur Situation der Asylsuchenden im Landkreis Leipzig statt. Als "Überraschungsgast" der Diskussion begrüßte Markkleebergs Stadtrat, Dr. Nikolaus Legutke (SPD), die frühere Großpösnaer Bürgermeisterin und Landrätin des ehemaligen Landkreises Leipziger Land, Petra Köpping. Seit 2009 ist die SPD-Politikerin im Sächsischen Landtag, am 13. November wurde sie zur ersten Sächsischen Staatsministerin für Gleichstellung und Integration ernannt.
Welchen Eindruck haben Sie von solchen Veranstaltungen wie am Montagabend in Markkleeberg? Sie erwähnten in der Diskussionsrunde ja auch weitere Orte, bei denen Sie anwesend waren.
Es ist toll, dass sich Menschen für Menschen, die Hilfe brauchen, engagieren. Da waren Kirchenvertreter, Abgeordnete und Bürger; das ist erst einmal eine tolle Geschichte. Besonders beeindruckend waren die vielen Lebensgeschichten von Flüchtlingen, die für uns, die wir hier in Deutschland aufwachsen und leben, unvorstellbar sind. Ich denke, dass dies viel mehr Menschen erfahren müssten, auch um Verständnis zu wecken für die Situation der Asylsuchenden.
Welche Wünsche und Anregungen haben Sie an Sachsens Kommunen, die Einwohner des Landkreises und der Stadt Leipzig?
Information und Kommunikation sind hier die Schlüsselwörter. Das fängt bei Landräten an bis hin zu Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, aber auch Vereinen, Kirchen, Verbänden, ehrenamtlich engagierten Bürgern, alles was dazu gehört. Wir müssen gemeinsam Lösungen finden, wie man Menschen, die neu in unsere Heimat kommen, in unser alltägliches Leben einbeziehen kann. Und das geht nur miteinander. Überall dort, wo ich engagierte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister getroffen habe und engagierte Vereine und Verbände, funktioniert dies auch und zwar sehr gut. Da konnte ich auch erleben, wenn es hieß, eine Familie darf nicht in Deutschland bleiben, dass sich plötzlich große Interessenverbände gegründet haben, die für ein Bleiberecht kämpften. Und das zeigt ja ganz deutlich, dass nicht die Zuwanderung das Problem ist, sondern die Verständigung untereinander.
Welche Fragen, Sorgen und Wünsche tragen Sie als neu ernannte Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration mit sich herum?
Ich möchte gerne, dass wir Menschen – egal ob im Bereich der Gleichstellung oder im Bereich der Integration – so behandeln, wie wir selber gern behandelt werden möchten. Das ist mein oberster Grundsatz. Auf der einen Seite sind da Menschen, die hier in Sachsen eine neue Bleibe suchen, eine neue Heimat. Und auf der anderen Seite haben wir die Sorgen, die Befindlichkeiten und die Ängste unserer Bürger. Das alles müssen wir sehr ernst nehmen.
Welche Erfahrungen der vergangenen Jahre als Landrätin können Ihnen bei der Arbeit als Ministerin in diesem Bereich behilflich sein?
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Als Landrätin habe ich immer so gearbeitet, dass ich mich den Konflikten gestellt habe. Das heißt für mich: zuhören, Probleme erkennen und dann mit Partnern Lösungsvorschläge erarbeiten.
Wie war der Start ins neue Amt? Was haben Sie als erstes gemacht?
Als erste Amtshandlung habe ich mir erst einmal meine Bereiche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angeschaut. Wir haben die ersten Gespräche geführt, Bilanz gezogen, was bereits erreicht wurde und überlegt, wie wir den Herausforderungen in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren begegnen können.
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