Die Krisen in der Welt haben Folgen. Auch für Sachsen und Leipzig. Denn insbesondere die Bürgerkriege in Syrien, im Irak und die instabilen Verhältnisse in vielen Staaten Nordafrikas sorgen dafür, dass immer mehr Menschen eine Zuflucht in Europa suchen. Das betrifft auch Deutschland, wo die im Asyl nachfragenden Menschen über die Bundesländer verteilt werden. Jetzt hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) auch für Sachsen die Zahlen für 2014 deutlich nach oben korrigiert.
Im Rahmen einer Information über die voraussichtliche Entwicklung der Zugänge von Asylbegehrenden hat das dafür zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) jetzt die Prognose für das Jahr 2014 erneut korrigiert. Danach geht das BAMF von einer weiteren erheblichen Steigerung der Zugangszahlen aus, teilt die Landesdirektion Dresden mit.
Insgesamt erwartet das BAMF bundesweit einen Anstieg auf monatlich durchschnittlich 16.000 bis 18.000 Asylerstantragsteller. Dies stellt im Vergleich zur letzten außerplanmäßigen Prognose vom Juni 2014 eine Steigerung auf ca. 216.000 Asylerstantragsteller für ganz Deutschland zum Ende des Jahres 2014 dar.
Gemäß der feststehenden Länderquote erhöht sich damit auch die Zahl der vom Freistaat Sachsen im Jahr 2014 aufzunehmenden Asylbegehrenden auf voraussichtlich 12.400 Personen.
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Die Landesdirektion Sachsen informiert die Landräte sowie Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister der kreisfreien Städte fortlaufend und bezogen auf ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereich konkret über diese Prognosen des Bundesamtes. Die Verantwortlichen werden damit in die Lage versetzt, die notwendigen Kapazitäten zu schaffen, um die ihnen obliegende Unterbringungsverpflichtung gegenüber den zu erwartenden Asylbewerbern erfüllen zu können.
Die Zahlen steigen dabei für alle Kreise im Freistaat. Den jeweils größten Anteil haben dabei die beiden Großstädte Dresden und Leipzig. Während die voraussichtliche Bewerberzahl in Dresden von 1.444 auf 1.613 steigen wird, steigt die Zahl der Bewerber in Leipzig von 1.439 auf 1.608. Entsprechend steigt auch der Anteil der benachbarten Landkreise – in Nordsachsen von 543 auf 606, im Landkreis Leipzig von 709 auf 792. Was natürlich von den Kommunen weitere Anstrengungen verlangt, für die Asylsuchenden entsprechende Unterbringung zu ermöglichen und die Menschen, die in Sachsen Zuflucht suchen, auch bestmöglich zu integrieren. Das erfordert deutlich mehr Anstrengung auch in der öffentlichen Kommunikation, denn wenn nicht vermittelt wird, warum und mit welchen Nöten Menschen jetzt in Sachsen vermehrt Asyl suchen, entstehen die bekannten Ängste, die ja schon im Landtagswahlkampf von einigen hartgesottenen Parteien und Politikern ausgenutzt wurden, um Ressentiments zu schüren.
Dass der Bundesinnenminister die Sache erklärt, darauf kann man lange warten. Es bleibt den Verantwortlichen vor Ort als Aufgabe, immer wieder aufs Neue zu vermitteln, warum die Konflikte in der Welt auch die Bereitschaft der Sachsen brauchen, den von Krieg und Not vertriebenen Menschen ein Obdach zu bieten.
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