Die Ferien nahen. Die Anmeldungen fürs neue Schuljahr liegen längst vor. Aber hunderte junger Lehrer wissen nicht, ob sie nun im neuen Schuljahr ihre Arbeit beginnen dürfen oder ob sie besser in den Nachbarländern anfragen. Viele tun es längst. Nicht weil Sachsen über Bedarf ausgebildet hätte, sondern weil es auch in höchster Klemme nicht genug Lehrer einstellt.

Diese Einstellungspraxis von Lehrkräften durch das Kultusministerium kritisiert jetzt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag, Cornelia Falken, noch einmal deutlich. Vielleicht in der Hoffnung, die beratungsresistente Landesregierung würde vielleicht endlich die Realitäten akzeptieren. Falken fordert die Staatsregierung auf, sofort mit den Einstellungsverfahren für das kommende Schuljahr 2014/2015 zu beginnen.

“Seit über einem Monat liegen die Bewerbungen junger, gut ausgebildeter Nachwuchslehrer/-innen vor”, sagt sie. “Seit dieser Woche dürfen die Regionalstellen das Einstellungsverfahren für 112 Absolventen eröffnen, darunter 42 für die Förderschule und 70 mit einer Zusatzqualifikation für alle weiteren Schularten. Das ist viel zu wenig. Die Zahl der Einstellungen hat sich am tatsächlichen Lehrerbedarf in den Schulen zu orientieren.”

Doch zwischen dem, was Kultusministerin Brunhild Kurth jetzt zugesteht und was gebraucht wird, um die immer weiter aufklaffende Lücke zu schließen, tun sich Abgründe auf. Immer mehr Lehrerinnen und Lehrer gehen in den Ruhestand. Der Bedarf wächst mit jedem Schuljahr.

Cornelia Falken: “Sachsen benötigt 1.000 bis 1.500 Einstellungen pro Jahr. Im Wettlauf mit unseren Nachbarländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen um Nachwuchslehrkräfte droht Sachsen mit seiner zögerlichen Einstellungspraxis ins Hintertreffen zu geraten. Das Zusammenlegen von Klassen, die mit immer mehr Schülerinnen und Schüler vollgestopft werden, ersetzt nicht das Einstellen von ausreichendem Lehrerpersonal. Die schulische Bildung darf nicht auf Kosten verminderter Einstellung von Lehrkräften gehen.”

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